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Block 1: Ein zusammenfassender Überblick über die Welt der Greifvögel und Eulen
02.05. Die Greifvögel und Eulen, dem Menschen ausgeliefert
02.05.01. zum Menschen, lat Homo sapiens sapiens
02.05.02. des Menschen Begleiter Katze, Hund, Ratte
02.05.03. des Menschen Jagd
02.05.04. des Menschen Handel
02.05.05. des Menschen chemische Erfindungen
02.05.06. des Menschen Bauwerke
02.05.07. des Menschen Lärm
02.05.08. des Menschen Sport, Freizeitvergnügen
02.05.09. des Menschen mittelalterliche Traditionen

Um Wiederholungen bei den einzelnen Abschnitten meiner wissenschaftlichen Ausführungen / Ausarbeitungen zu vermeiden, verweise ich auf das Literaturverzeichnis, das sich auf der Seite “Greifvögel / Eulen 1” befindet. Hiermit untersage ich (Jens Wolf, www kaiseradler.de) jede weitere Verbreitung, Vervielfältigung, Verwertung meiner Fotos in welcher und / oder durch welche Art und / oder Weise auch immer. Genauso untersage ich hiermit jede weitere Verarbeitung, Vervielfältigung, Verwertung meiner wissenschaftlichen Ausführungen / Ausarbeitungen oder Teilen daraus. Das Inhaltsverzeichnis befindet sich auf der Seite “Greifvögel / Eulen A”. Es sei darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit besteht, dass im Lauf der Zeit aufgrund von Veränderungen im Bestand der in den Falknereien und/oder (zoologischen) Einrichtungen gehaltenen Arten, die fotografierten Arten nicht mehr gezeigt werden oder nun andere Arten zu sehen sind.

02.05. Die Greifvögel und Eulen, dem Menschen ausgeliefert
02.05.01. zum Menschen, lat Homo sapiens sapiens
Vor 18 Millionen Jahren trennten sich in der Entwicklung die Menschen, Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans von den Gibbons, vor 12 Millionen Jahren trennten sich in der Entwicklung „die Linie der Menschen, Schimpansen und Gorillas“ von den Orang-Utans, vor 7 bis 8 Millionen Jahren trennten sich in der Entwicklung die „Menschen und Schimpansen von den Gorillas“ und vor 5 bis 7 Millionen Jahren trennten sich in der Entwicklung die Menschen und die Schimpansen (National Geographic: „Die Evolution des Menschen“ (2010)) oder vor 5 Millionen Jahren trennten sich die „afrikanischen Menschenaffen (Schimpansen und Gorillas)“ von den Menschen (Junker: „Die Evolution des Menschen“ (2006)). Frühe Homininen der Art Australopithecus afarensis waren in Ostafrika vor 3,7 bis 3 Millionen Jahren verbreitet (Roberts: „Die Anfänge der Menschheit“ (2011)).

Die ersten Menschen der Art Homo rudolfensis lebten im Osten Afrikas vor 2,5 Millionen Jahren (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“) oder oder von 2,5 bis 1,8 Millionen Jahren („1000 Fragen und Antworten: Tiere und Lebensräume“). Die Menschen der Art Homo habilis lebten in den Savannen Afrikas vor 2,1 Millionen Jahren (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“). Die Menschen der Art Homo ergaster, eine von 4 Menschenarten, die Afrika vor 1,9 Millionen Jahren verliessen, gingen aus Homo rudolfensis oder Homo habilis hervor (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“). Man findet auch, dass die erste Ausbreitungswelle „vor zwei bis vor einer Million Jahren“ erfolgte (Foley: „Menschen vor Homo sapiens“ (2000)) oder vor rund 1,8 Millionen Jahren erfolgte (PIRSCH 07/2016).

Die Menschen der Art Homo ergaster entwickelten sich im Kaukasus zur Art Homo georgicus und dann in Asien zur Art Homo erectus, die bis nach Zentralasien vor 800.000 Jahren zogen (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“). Man findet auch, dass die Menschen der Art Homo erectus vor 1,8 Millionen Jahren bis zu 300.000 Jahren lebten („1000 Fragen und Antworten: Tiere und Lebensräume“), dass die Menschen der Art Homo erectus vor 1,2 Millionen Jahren nach Asien zogen (PIRSCH 07/2016) und dass sich vor 1,2 Millionen Jahren „nach Ansicht mancher Forscher“ die Menschen der Art Homo ergaster in Spanien zur Art Homo antecessor entwickelten (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“). In Afrika selbst entwickelten sich die Menschen der Art Homo ergaster zur Art Homo heidelbergensis, die vor 600.000 Jahren nach Europa wanderten und dort sich vor 200.000 Jahren zum Neandertaler, lat. Homo neanderthalensis entwickelten (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“).

Die Menschen der Art Homo heidelbergensis entwickelten sich in Afrika weiter vor 200.000 Jahren zur Art Homo sapiens (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“; National Geographic: „Die Evolution des Menschen“ (2010); Roberts: „Die Anfänge der Menschheit“ (2011)), die dann vor 100.000 Jahren „von Afrika aus nach Europa, Australien und in die Neue Welt“ zieht (Foley: „Menschen vor Homo sapiens“ (2000)) oder die dann vor 100.000 Jahren „ins westliche Asien“ zieht (Roberts: „Die Anfänge der Menschheit“ (2011)) oder die dann vor rund 200.000 bis 150.000 Jahren nach Europa zieht (PIRSCH 07/2016) oder die dann vor 100.000 Jahren in den Nahen Osten zieht, jedoch vor 80.000 Jahren wieder nach Afrika zurückkehrt, dann wieder vor 60.000 Jahren bis nach Südostasien zieht, vor 50.000 Jahren nach Australien zieht, vor 45.000 Jahren nach Europa zieht und vor 20.000 bis 15.000 Jahren auf den amerikanischen Doppelkontinent zieht (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“). Das wichtigste Kennzeichen der biologischen Art ist, dass „sämtliche Menschen dieser Erde“ miteinander Nachkommen zeugen können (National Geographic: „Die Evolution des Menschen“ (2010)).

Die Menschen der Art Homo sapiens verdrängten die Neandertaler, lat. Homo neanderthalensis, die dann vor 27.000 Jahren ausstarben (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“) oder „vor etwa 25.000 Jahren“ ausstarben (PIRSCH 07/2016) oder die vor 300.000 Jahren ausstarben („1000 Fragen und Antworten: Tiere und Lebensräume“). Man findet des Weiteren zum Neandertaler die Bezeichnung Homo sapiens neanderthalensis (PIRSCH 07/2016) und dass nur der Homo sapiens sapiens überlebte (PIRSCH 07/2016). Zum erweiterten Familienkreis der Menschen zählen „mindestens 20 Arten“, die alle ausgestorben sind (National Geographic: „Die Evolution des Menschen“ (2010)). Man findet auch, dass von den „17 Spezies“ oder „Hominidenarten“ 12 „ihren Ursprung in Afrika, drei in Asien und zwei in Europa“ haben (Foley: „Menschen vor Homo sapiens“ (2000)).

Das Paradoxon ist, dass einerseits die immense „Populationsausdehnung, dem einzigen objektiven Mass für den Evolutionserfolg“ spricht (Foley: „Menschen vor Homo sapiens“ (2000)), nämlich über einer Milliarde Menschen im Jahr 1804, zwei Milliarden Menschen im Jahr 1927, drei Milliarden Menschen im Jahr 1960, vier Milliarden Menschen im Jahr 1974, fünf Milliarden Menschen im Jahr 1987, sechs Milliarden Menschen im Jahr 1999, sieben Milliarden Menschen im Jahr 2011 (laut WIKIPEDIA). Andererseits steht dann die Frage; Warum gelang dieses keiner zweiten Art?

Zum Homo sapiens findet man in der Übersetzung „der weise Mensch“ (GEOkompakt: „Wie der Mensch ...“) oder „wissender Mensch“ (Roberts: „Die Anfänge der Menschheit“ (2011)) oder „vernunftbegabter Mensch“ (Windried, Rothe: „Menschwerdung“ (2003)) und zu Homo sapiens sapiensanat. Moderner Mensch“ (Windried, Rothe: „Menschwerdung“ (2003)).

Die Menschen haben „es fertiggebracht, allein in den letzten 400 Jahren 151 Arten höherer Wirbeltiere zu vernichten“ ("Das grosse Buch des Allgemeinwissens" (1992)). Des Weiteren geht man aufgrund der Zerstörung der Regenwälder davon aus, dass in den nächsten 20 Jahren 500.000 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet werden und Experten sagen sogar voraus, dass in den kommenden 50 Jahren „30% aller bis heute bekannten Arten von Lebewesen“ ausgerottet sind ("Das grosse Buch des Allgemeinwissens" (1992)).

Wissenschaftliche Berechnungen ergaben, dass „die durchschnittliche Existenzdauer-Erwartung für eine Vogelart im Jahre 1680 noch 40.000 Jahre“ und im Jahre 1964 bereits nur noch 16.000 Jahre (60%ige Reduzierung) betrug (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424, 1986). Die Ursachen hierfür liegen ausschliesslich bei den Menschen, die aufgrund des massiven Anstiegs der Bevölkerung, die ganzen Probleme („anhaltende Besiedelung und Urbanisierung bisher unbewohnter oder dünn besiedelter Gebiete“, dem „Raubbau an der Natur“ und dieses „bis zur völligen Zerstörung des Lebensraums vieler Tier- und Pflanzenarten“) verursachen. Seit dem Jahr 1800 starben „127 Vogelarten und -unterarten“ aus und dieses geschah im „starken Masse um die Jahrhunderte“ mit der „einsetzenden Industrialisierung und wirtschaftlichen Erschliessung weiterer Gebiete der Erde“ (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424, 1986). Seit dem Jahr 1600 sind 135 Vogelformen ausgestorben (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424, 1986).

In einer „von der britischen RSPB und dem NABU-Dachverband BirdLifeInternational“ durchgeführten Studie an „378 in Europa brütenden Arten“ kam heraus, dass seit 1980 „die Zahl der in Europa brütenden Vögel“ um „600 Millionen abgenommen“ hat („Naturschutz-heute“ 04/2021).

Es „sind seit dem Jahr 1500 156 Arten ausgestorben, fünf Arten sind in freier Natur ausgestorben und überleben nur noch in Gefangenschaft“ „21 Arten sind wahrscheinlich ausgestorben, werden aber mit 200 weiteren Arten bis zum Beweis des Gegenteils noch in der höchsten Bedrohungskategorie als akut vom Aussterben bedroht geführt“ (FALKE 03/2018). Des Weiteren findet man, dass „461 Vogelarten“ „als stark gefährdet und 786 als gefährdet“ gelten (FALKE 03/2018).

Ein Forscherteam ermittelte, dass durch die menschliche Besiedelung der „Inselwelt Polynesiens mindestens 1000“ Vogelarten (ohne die Sperlingsvögel, ohne die Wasservögel) oder einschliesslich der Sperlingsvögel und einschliesslich der Wasservögel 1300 Vogelarten ausstarben (FALKE 08/2013). Man findet, dass „seit 1500“ „mindestens 187 Vogelarten“ ausstarben, „wovon rund 90 Prozent auf Inseln existierten“ (VÖGEL 01/2019).

Aus einer Studie der Alliance for Zero Extinction geht hervor, dass der Mensch „das weltweite Aussterben wild lebender Tier- und Pflanzenarten um das 100- bis 1.000-fach“ beschleunigt (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2006)).

Aufgrund einer Studie „der Universität Tel Aviv und des Weizmann-Instituts“ kam heraus, dass „in den letzten 20.000 bis 50.000 Jahren 10% bis 20% aller Vogelarten ausgerottet“ wurden, dass „in den letzten 50.000 Jahren“ 469 Vogelarten „ausgestorben sind“, dass „in den meisten Fällen„die betroffenen Arten schon kurz nach der Ankunft der Menschen“ aufgrund von „Verfolgung zur menschlichen Ernährung und“ aufgrund der „Einführung gebietsfremder Arten ausgerottet waren (FALKE 10/2021)

Aufgrund von Langzeituntersuchung der „North American Breeding Bird Survey, Audubon Christmas Bird Count, International Shorebird Survey“ von „529 Vogelarten, die ca. 76% aller Arten in Nordamerika repräsentieren und zusammen ca. 90% der gesamten Vogelpopulationen stellen“, kam in einer Untersuchung heraus, „dass seit den siebziger Jahren fast 30% aller Vögel“ in 48 Jahren verschwunden sind (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2019“) oder in Kanada und den USA nahm der Vogelbestand seit 1970 um „rund drei Milliarden Vögel” oder „um knapp 29 Prozent”, besonders bei den in Gras-, Kultur- und Prärielandschaften lebenden Arten, ab (VÖGEL 02/2020). Andererseits erholte sich der Bestand der Weisskopf-Seeadler und der Wanderfalken aufgrund von starken Schutzmassnahmen (VÖGEL 02/2020).

In 12 Jahren sank der Bestand der Vogelbrutpaare „um 12,7 Millionen“ oder um 15% in Deutschland, was auf eine Auswertung der Vogelbestandsdaten zurückgeht, „die die Bundesregierung 2013 an die EU gemeldet hat“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2018)).

Die nachfolgenden Fotos zeigen den Weltbevölkerungszähler (aufgenommen vor dem Zoo Hannover; links), das Zooschild zum Menschen, lat Homo sapiens sapiens (aufgenommen im Sächsischen Adler- und Jagdfalkenhof Löbel, Burg Wolkenstein (aufgenommen am Standort Schloss Augustusburg); mitte) und den einsehbaren Teil eines Quartiers der Menschen, lat. Homo sapiens..... (aufgenommen im Zoo Vivarium Darmstadt; rechts)

Die nachfolgenden Fotos zeigen Hinweisschilder für den Menschen, lat Homo sapiens (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Zum Füttern durch Zoobesucher heisst es bezüglich der Zootiere: „Füttern ist falsch verstandene Tierliebe“ und „Falsche Nahrung ist schädlich, im Extremfall sogar tödlich“ sowie bezüglich der freilebenden „Enten und Gänse am Wöhrder See“: „Sie sind Pflanzenfresser, Brot vertragen sie wegen des Salzes nicht<“, was bedeutet: „mehr Kot, mehr Dreck, mehr Probleme“ (Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V., Tiergarten Nürnberg: „Tiergartenzeitung“ 17 (11/2018)).

Hinweisschild für den Menschen, lat Homo sapiens (aufgenommen am Wöhrder See in Nürnberg)

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Durch den Menschen ausgerottet: Dronte oder Dodo, lat. Raphus cucullatus, um 1680 ausgestorben (Luther:„Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB424 (1986)), aufgenommen im Naumann-Museum Köthen (links) und im Museum für Naturkunde Berlin (mitte), Dünnschnabel-Nestorpapagei oder Dünnschnabel-Nestor, lat. Nestor meridionalis productus oder Plyctolophus productus, 1851 ausgestorben (Luther:„Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB424 (1986)), aufgenommen im Zoologischen Museum Göttingen (rechts).

Durch den Menschen ausgerottet: Riesenalk, lat. Alca impennis, 1844 ausgestorben (Luther:„Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB424 (1986)), aufgenommen im Naturmuseum Gotha (links), Wandertaube, lat. Ectopistes migratoius, 1914 ausgestorben (Luther:„Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB424 (1986)), aufgenommen im Tiergarten Nürnberg im Bionicum (mitte) und Lappenhopfe, lat. Heteralocha acutirostris (links: Männchen; rechts Weibchen), 1907 ausgestorben bzw. noch einmal „nach Gerüchten 1952 festgestellt (Luther:„Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB424 (1986)), aufgenommen im Museum für Naturkunde Berlin (rechts).

Im „WWF Report 2014“ heisst es direkt: „Die Tierpopulationen haben sich seit 1970 um bis zu 52 Prozent verkleinert. … Daraus lässt sich schliessen, dass die untersuchten Wirbeltierpopulationen 2010 im Durchschnitt halb so gross waren wie 40 Jahre zuvor. Diese Zahlen beruhen auf der Entwicklung von 10.380 Populationen einer Anzahl von 3.038 Säugetier-, Vogel-, Reptilien-, Amphibien- und Fischarten.“ Bezüglich der Populationen, der auf dem Land lebenden Arten, stellte man eine Verkleinerung im Zeitraum „zwischen 1970 und 2010 um durchschnittlich 39 Prozent“ fest. „Der Lebensraumverlust aufgrund der Nutzung von Flächen durch den Menschen – vor allem für die Landwirtschaft, den Städtebau und die Energiegewinnung – ist weiterhin die grösste Bedrohung.“

Man gibt an, dass die tropischen Regenwälder „mehr als fünfzig Prozent des genetischen Materials der Erde“ beinhalten, dass aufgrund der gewaltigen Wassermengen, die die Regenwälder „in die Atmosphäre abgeben“, „eine kühlende, gleichzeitig aber in äquatorfernen Breiten eine wärmende Wirkung“ auftritt, dass „über eine Milliarde Menschen zum Trinken und zur Landbewässerung auf Wasser aus Tropenwäldern angewiesen“ sind, dass „ohne die regulierende Funktion der Regenwälder“ heftige „Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche“ ausgelöst werden und dass „Flüsse bei geringen Niederschlagsmengen austrocknen“ (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.34).

Der Planet Erde hatte einmal „63 Millionen“ Quadratkilometer unberührten Urwaldes und von diesen sind „nur noch sieben grosse, zusammenhängende Gebiete“, „die Urwälder Nordamerikas“, der „Regenwald am Amazonas, die Bergwälder Chiles, die letzten Urwälder Europas“, der „Regenwald Zentralafrikas, die Schneewälder Sibiriens und die Regenwälder Südostasiens“ übrig geblieben (Greenpeace: "Die Fantastischen Sieben - Die letzten Urwälder der Erde", (07/2003)). In den Urwäldern Nordamerikas kommen „rund zwei Drittel der in Kanada vorkommenden 140.000 Arten von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen“ vor, im Amazonas-Regenwald kommen „über 60.000 Pflanzen, 1.000 Vogel- und mehr als 300 Säugetierarten“, über 2.000 Fischarten in den dazugehörenden Flussläufen vor, in den Bergwäldern Chiles kommen „50 Baum- und 700 höhere Pflanzenarten“ vor, in den Regenwäldern Südostasiens kommen 2000 Orchideenarten, Tausende bunt schillernder Schmetterlinge und Käfer, „mehr als 500 Säugetier- und 1.600“ verschiedene Vogelarten vor (Greenpeace: "Die Fantastischen Sieben - Die letzten Urwälder der Erde", (07/2003)). Die Wälder bedecken aktuell „31 % des Festlandes der Erde“ und „allein in tropischen Regenwäldern kommen geschätzt 50 % aller landlebenden Pflanzen- und Tierarten vor“, wobei sich „mehr als die Hälfte aller Wälder“ „sich auf Russland, Brasilien, Kanada, China und die USA“ verteilen (manati 02/2019). Problematisch ist, dass jährlich 3,3 Millionen ha Wälder verloren gehen (manati 02/2019).

Die Elfenbeinküste stets „kurz vor der totalen Entwaldung“ (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.38), El Salvador hat „schon praktisch keine Urwälder mehr“ (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.102), von den 90% der bewaldeten kubanischen Fläche im Jahr 1812 blieben 14% im Jahr 1959 übrig (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.108), die Brasilianer sprechen bereits von den 3 Jahreszeiten, der Regenzeit, der Trockenzeit und den Brandrodungen (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.110), „nicht einmal fünf Prozent der ursprünglichen Regen- und Monsunwalddecke haben“ in Bangladesch überlebt (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.154), „von der natürlichen Urvegegation“ der Regenwälder Sri Lankas blieb „nur noch ein Prozent“, wobei von den „rund 850 endemischen Pflanzenarten“ einige Baumarten so selten sind, „dass man bislang nur ein oder zwei Exemplare von ihnen gefunden hat“ (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.154), Vietnam verlor 90% seiner Regen- und Mosunwälder (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.158), die früher mit üppigen Regenwäldern bewachsene Insel Cebu „gleicht teilweise einer Mondlandschaft“, wo „heute kein Baum mehr“ wächst (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.163). Es werden jährlich 120.000 bis 150.000km² Urwald von der „Fläche rund drei Mal so gross wie die Schweiz“ abgeholzt, „alle zwei Sekunden wird ein Urwaldgebiet von der Grösse eines Fussballfeldes zerstört“ und insgesamt gesehen wurden bereits „rund 80 Prozent“ zerstört (Greenpeace: "Die Fantastischen Sieben - Die letzten Urwälder der Erde", (07/2003)). Laut einem Filmkommentar werden 85% der Waldbrände gelegt (TVmovie 8/05). Laut der S.C.R.O.-Deutschland „Jahresbericht 2013“ findet man zu „Regenwaldzerstörung Indonesiens“, dass 90% der Regenwälder Sumatras abgeholzt wurden. In Indonesien wurden 840.000 Hektar Regenwald und in Brasilien 460.000 Hektar Regenwald im Jahre 2012 abgeholzt (JÄGER 09/2014). Als einer der grössten „Killer des Regenwaldes in Indonesien und Malaysia“ gilt Palmöl und für das „vielseitige und billige Fett“, „der grösster Kunde von Palmöl-Lieferanten“ ist „die Lebensmittelindustrie“, werden immer noch „grosse Flächen abgeholzt“ (Handelsblatt Nr. 94 vom 19.05.2015 (Regenwald-Killer Deutschland)). Auf den Philippinen wurden „nahezu 90 % des Urwaldes abgeholzt“, um Ackerflächen zu schaffen („ORDEN DEUTSCHER FALKONIERE“ (2011)). Laut einer WWF-Studie wurde seit 1990 „zwölf Prozent der Waldfläche Afrikas, das entspricht 860.000 Quadratkilometern (so groß wie Tansania)“ vernichtet, 60% der Wälder in Nigeria wurden bereits zerstört und „wenn der Holzschlag im bisherigen Rhythmus weitergeht, könnte es laut Greenpeace in einigen Ländern wie Ghana und Simbabwe in 30 Jahren keine Bäume mehr geben“ (www.voegel-magazin.de: 19.11.2018 (… tropische Wälder)). Des weiteren findet man, dass „damit illegal eingeschlagenes Holz nach Europa exportiert werden kann, wird es oft vom Herkunftsland als Plantagenholz deklariert“ und „laut Greenpeace kaufen europäische Firmen in China und umgehen so EU-Verbote“ (www.voegel-magazin.de: 19.11.2018 (… tropische Wälder)).

Aufgrund mehrerer wissenschaftlicher Studien kam heraus, dass die grossflächige Abholzung der Regenwälder in Mittelamerika, die als Rückzugsgebiet von „mindestens 225 Zugvogelarten aus Nord- und Südamerika“ dien(t)en, wobei 3 der 4 Zugrouten über Panama zusammenlaufen, zu einem „Rückgang einiger häufiger Zugvögel“ führt(e) bzw. „bei etwa einem Drittel der 53 Vogelarten, die in Mittelamerika überwintern“ zu einem rückläufigen Bestand führte (Collins: "Die letzten Regenwälder" (1990), S.104).

In den letzten 30 Jahren gab es unter den Geiern aufgrund von Nahrungsverknappung, Lebensraumverlust, Vergiftungen, Zusammenstössen mit Strommasten und Elektroleitungen, Verfolgungen für den Handel hohe Verluste, was dazu führte, dass die Geier „aus Teilen ihres historischen Verbreitungsgebietes völlig verschwunden“ sind (FALKE 12/2013).

In einer weiteren Untersuchung (FALKE 04/2006) stellte man fest, dass auf einer 7.000 km langen Strecke die Bestände der Geier im Zeitrahmen 1969/1979 bis 2003/2004 um 45% beim Kappengeier und um mehr als 95% beim Sperber- und beim Weissrückengeier zurückgingen. Die Ohrengeier und die Wollkopfgeier (FALKE 04/2006) sind nur noch in den Schutzgebieten bzw. einzelnen Reservaten vorhanden. In Nigeria, Kamerun, Niger, Mali und Tschad? sind alle Geierarten durch den Menschen (laut FALKE 09/2011) bereits ausgerottet. Die irrelevante Folge einerseits waren ca. 50.000 tote Menschen aufgrund von Tollwut und andererseits aufgrund der dadurch angestiegenen Zahl der verwilderten Hunde (5,5 Millionen wurden es mehr), die das Aas nun frassen, gab es auch satte 38,5 Millionen Bissverletzungen und davon endeten 47.300 mit dem menschlichen Tode (FALKE 11/2008).

Mit übertriebenen Schauergeschichten in den Regionalzeitungen der Alpen und Pyrenäen „in Spanien und Frankreich“ „über angebliche Übergriffe von Gänsegeiern auf Weidevieh wie Schafe, Kühe oder Pferde“, auch einen Hund, wird der „Aufschwung vieler Geierpopulationen“ bedroht (FALKE 07/2020). Im Zusammenhang findet man, dass aufgrund einer Analyse „des spanischen BirdLife-Partners SEO und des Naturschutzverbandes WWF“ heauskam, dass „allein in Spanien zwischen 1990 und 2015 mehr als 8.000 Fälle von Vergiftungen dokumentiert“ wurden und dass davon „von 2005 bis 2015“ „886 Gänsegeier, 14 Bartgeier, 84 Spanische Kaiseradler, 231 Mönchsgeier, 129 Schmutzgeier und 591 Rotmilane betroffen“ waren (FALKE 07/2020). Andererseits wird auch angegeben, dass „in den Fällen, in denen Geier wahrscheinlich noch lebende Tiere >angegriffen< hätten, habe es sich um Tiere gehandelt, die reglos im Sterben gelegen und keinerlei Überlebenschancen gehabt hätten“ oder „bei denen es während des Gebärvorgangs zu Komplikationen gekommen ist“ oder dass es „immer sehr kranke Tiere in außerordentlichen Situationen“ waren (FALKE 07/2020).

Im Rahmen einer „Untersuchung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung“ bei der 24 juvenile Seeadler mit GPS-Sendern ausgestattet wurden, kam heraus, dass sich „ein Grossteil der Jungvögel noch in der Nähe der Horste“ befindet, wenn die maschinellen „Forstarbeiten wieder erlaubt sind“, so dass man „eine Verlängerung der Nutzungsbeschränkungen“ empfiehlt, um Störungen, frühzeitiges Abwandern der Jungvögeln, „mögliche negative Auswirkungen auf deren Überleben“ zu vermeiden (FALKE 07/2021).

Aufgrund der fehlenden Scheu vorm Menschen wurden tausende von Galapagosbussarden, lat. Buteo galapogoensis in der Vergangenheit erschlagen. Das Verhängnis begann mit den ersten Siedlern, die gleichzeitig ihre Katzen und Hunde mitbrachten. Für die Galapagosbussarde, lat. Buteo galapogoensis war es einfach das Geflügel der Menschen zu erbeuten, was aufgrund der fehlenden Scheu vorm Menschen einerseits und andererseits durch die Wut der Menschen bald zur Ausrottung des Galapagos-Bussards führte.

Der Bestand der Haitibussarde (oder Ridgway-Bussarde oder Hispaniolabussarde), lat. Buteo ridgwayi wird mit weniger als 250 Individuen (Falke 02/2007) angegeben.

Der Kapverdenbussard, lat. Buteo bannermani (früher: Buteo buteo bannermani) wird mit einem Bestand „im Zeitraum von 1990-1995“ mit „ca. zehn“ Paaren (Mebs/Schmitt „Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens“, 2006), mit maximal 40 Brutpaaren (FALKE 05/2020) angegeben.

Der Kanarenbussard, lat. Buteo buteo insularum wird mit einem Bestand von „etwa 450 bis 500 Brutpaaren“ (FALKE 08/2014) angegeben.

Der Bestand der „auf der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean“ endemischen Réunionweihen (oder Réunion-Weihen), lat. Circus maillardi (früher: Circus aeruginosus maillardi) (FALKE 12/2015) wird mit „250 bis 560“ Individuen (FALKE 08/2014, S.18), mit rund 200 Brutpaaren (FALKE 10/2014, S.24), mit „in zwei für die Gesamtpopulation von weniger als 200 Paaren wichtigen Probeflächen“ (FALKE 12/2015) angegeben.

Der Bestand des Kubahabichts (oder Gundlachsperbers oder Gundlach-Habichts oder Kubasperbers), lat. Accipiter gundlachii wird „in einer Zahl von höchstens 200 Expemplaren“ (Andera/Zadrazil: "Bedrohte Tiere" (1998)) angegeben.

Die auf der Insel Nias verbreitete Unterart Spizaetus nanus stresemanni des Dschungelhaubenadlers (oder Dschungeladlers oder Zwerghaubenadlers oder Hauben-Zwergadlers oder Wallace-Haubenadlers), lat. Nisaetus nanus (oder Spizaetus nanus?) konnte nur bezüglich eines Jungvogels, jedoch noch nie bezüglich eines Altvogels (Weick, Brown: „Die Greifvögel der Welt“ (1980); Ferguson-Lees, Christie: „Die Greifvögel der Welt“ (2009) beschrieben wurde.

Die Guadalupe-Karakaras (oder Guadalupe-Karakaras oder Guadalupe-Caracaras oder Guadalupe-Geierfalken, lat. Caracara lutosus (früher: Polyborus lutosus) frassen einerseits „hauptsächlich Aas, … kleine Vögel, Mäuse, Fische, Würmer sowie Insekten und deren Larven“ und andererseits sollen die Guadalupe-Karakaras (oder Guadalupe-Karakaras oder Guadalupe-Caracaras oder Guadalupe-Geierfalken, lat. Caracara lutosus (früher: Polyborus lutosus) nach Auskünften der Inselbewohner Lämmer der Ziegen in Gruppen angegriffen und getötet haben, was dazu führte, dass die Guadalupe-Karakaras zum „Beispiel für die Vernichtung eines Vogels durch direkte und bewusste menschliche Verfolgung“ wurden (Luther:„Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB424 (1986)).

Fakt ist, von der Existenz der „sehr versteckt“ lebenden Geckoweihen (oder Madagaskarschlangenhabichte oder Schlangenhabichte oder Madagaskar-Schlangenadler oder Madagaskar-Zwergadler, lat. Eutriorchis astur gibt es „seit den dreissiger Jahren keine authentischen Meldungen mehr“ („Greifvögel und Falknerei“ (1992)). Aufgrund von Federn und Knochenresten konnte ein am 23.02.1990 im Ambatovaky-Reservat gefundener Greifvogel als Geckoweih (oder Madagaskarschlangenhabicht oder Schlangenhabicht oder Madagaskar-Schlangenadler oder Madagaskar-Zwergadler, lat. Eutriorchis astur eindeutig bestimmt werden („Greifvögel und Falknerei“ (1992)). Vom Madagakar-Schlangenadler existieren „weltweit in Museumssammlungen nur elf Belegstücke“ („Greifvögel und Falknerei“ (1992)).

Fakt ist, dass vom Kapverdenmilan, lat. Milvus fasciicauda (früher: Unterart des Rotmilans, Milvus milvus fasciicauda), die auf den Kapverdischen Inseln vorkommen (oder inzwischen „vorkamen“?) und zum Ende der 80er mit einem Bestand von 50-100 Individuen (Falke 01/1996) angegeben wurde, nur noch 2 Individuen im Jahre 1999 (Falke 06/2001) aufgrund von menschlicher Verfolgung, Verwendung von Pestiziden in einer sich geänderten Landwirtschaft existierten.

Die Inselpopulation des Schwarzmilans auf den Kapverdischen Inseln betrug im Jahre 1999 nur noch ein Individuum (Falke 06/2001) betrug.

Fakt ist, dass dass Lizenzierte Vogeljäger in Malta im Jahre 1982 die Wanderfalken und 1988 die Schleiereulen ausgerottet haben (FALKE 08/2010).

Im Jahr 1889 wurde das letzte Mal ein Lachkauz (oder Weisswangenkauz), lat. Sceloglaux albifacies beobachtet (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424 (1986)). Die Lachkäuze (oder Weisswangenkäuze), lat. Sceloglaux albifacies galten zuerst bis 1890 als ausgestorben (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424 (1986)) oder genaugenommen die Unterart Rotwangenkauz oder nördlicher Lachkauz oder nördlicher Weisswangenkauz, lat. Sceloglaux albifacies rufifacies galt seit dem Jahr 1890 als ausgestorben (Eck/Busse: „Eulen“, NBB Band 469 (1977)) oder genaugenommen die Unterart Rotwangenkauz oder nördlicher Lachkauz oder nördlicher Weisswangenkauz, lat. Sceloglaux albifacies rufifacies galt „aufgrund von Katzen, Wiesel und Ratten“ seit dem Jahr 1890 als ausgestorben (S.C.R.O.-Deutschland: „Eulenbestand 2009“). Die Unterart Sceloglaux albifacies rufifacies gilt als Synonym und ist dem Südlichen Weisswangenkauz oder südlichen Lachkauz, lat. Sceloglaux albifacies albifacies zugeschrieben (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424 (1986); König/Weick: „Owls of the World“ (2008)). Die Ursachen waren die „Zunahme der menschlichen Bevölkerung“ (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424 (1986)), die zunehmende Störung durch den Menschen („Washingtoner Artenschutzabkommen, Erkennungsbuch“ Band 3 (1993)), die Lebensraumzerstörung (Semel: „Bestiarium, Zeugnisse ausgestorbener Tierarten“ (2014)). Des Weiteren kamen die eingeführten Fressfeinde „Katzen und Hermeline“ (Semel: „Bestiarium, Zeugnisse ausgestorbener Tierarten“ (2014)) oder „Katzen, Wiesel und Frettchen“ („Wunder der Tierwelt“ 01/2017) hinzu. Die eingeschleppten Ratten rotteten die einheimischen Maori-Ratten, die Hauptnahrung, aus und die eingeschleppten Katzen, Hermeline, Wiesel gingen auf die am Boden brütenden Lachkäuze, vielmehr dessen Nachwuchs, los (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424 (1986)).

Die Unterart Lord-Howe-Boobook, lat. Ninox novaeseelandiae albaria hatte als Verbreitungsgebiet die Lord Howe Insel (Eck/Busse: „Eulen“, NBB Band 469 (1977); Mikkola: „Handbuch Eulen der Welt“ (2013); Mikkola: „Owls of the World“ (2012); König/Weick: „Owls of the World“ (2008); S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2012“). Im Jahre 1918 ermöglichte ein Schiffbruch eines Dampfschiffes Schiffsratten auf die Insel zu kommen (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2012“). Um die Rattenplage zu bekämpfen, führte man 1922 bis 1930 (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424 (1986); S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2012“) auch Kuckuckskäuze (oder Neuseelandkuckuckskäuze oder Kuckuckssperbereulen oder Neuseeland-Boobooks), lat. Ninox novaeseelandiae, Tasmanien-Schleiereulen, lat. Tyto castanops und Schleiereulen, lat. Tyto alba ssp ein (Luther: „Die ausgestorbenen Vögel der Welt“, NBB 424 (1986)) oder auch australische Kuckuckskäuze und Neuhollandeulen, lat. Tyto novaeseelandiae ein (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2012“), die den einheimischen Lord-Howe-Boobooks überlegen waren, so dass die Lord-Howe-Boobooks ausstarben (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2012“) oder wahrscheinlich erloschen sind (König/Weick: „Owls of the World“ (2008)) oder jetzt erloschen sind (Mikkola: „Owls of the World“ (2012)) oder inzwischen ausgestorben sind (Mikkola: „Handbuch Eulen der Welt“ (2013)). Der genaue Aussterbe-Zeitpunkt „ist unbekannt“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2012“).

Im Jahre 1991 wurde die Taliabueule (oder Taliabu-Schleiereule oder Taliabu-Maskeneule oder Taliabu-Maskenschleiereule), lat. Tyto nigrobrunnea (?rüher Tyto novaehollandiae nigrobrunnea) wieder entdeckt (“S.C.R.O.-Deutschland-Jahresbericht 2012”) und neben der einen Sichtung gibt es nur ein Belegexemplar. Die auf der Insel Siau (50ha Wald) lebende Siau-Zwergohreule, lat. Otus siaoensis wurde seit 1998 (S.C.R.O.-Deutschland: Eulenbestand 2009”) nicht mehr gesehen.

Nur je ein einziges Belegexemplar existiert von der Sinkiangnachtschwalbe (oder Vaurienachtschwalbe oder Vaurien-Nachtschwalbe), lat. Caprimulgus centralasicus und von der Kivunachtschwalbe (oder Prigoginenachtschwalbe), lat. Caprimulgus prigoginei. 1990 entdeckte man in Süd-Äthiopien im Nechisar-Nationalpark einen Flügel einer Ziegenmelkerart neben einer Strasse, die noch nicht (Falke 09/1995) beschrieben war. Erst 1995 folgte nach langer wissenschaftlicher Analyse die Beschreibung der Art als Nechisarnachtschwalbe, lat. Caprimulgus solala (Falke 09/1995), wobei die Art selbst noch nicht lebend entdeckt wurde.

Als Verbreitungsgebiet wird für die Nubiennachtschwalben (oder Nubischer Ziegenmelker), lat. Caprimulgus nubicus in Israel das Gebiet „entlang des Rift-Valleys“ „auf der gesamten Nord-Süd-Ausdehnung“ und „das Gebiet um das Tote Meer die Mündung zahlreicher großer Wadis“ (FALKE 05/2012) angegeben. Ein Verbreitungsgebiet das vor Menschen aufgrund der Landmienen eigentlich sicher war, nun aufgrund der Anweisung zur Mienenräumung (FALKE 05/2012) vom Menschen genutzt werden wird. 80% des Gebietes soll für die landwirtschaftliche Nutzung der Salzmarsche genutzt werden und „die restlichen 20 Prozent reichen jedoch wohl nicht aus, um eine stabile Population zu sichern“ (FALKE 05/2012). Ein derzeitiger Bestand von 15 Brutpaaren (FALKE 05/2012) auf der israelischen Seite des Toten Meeres wird angegeben. Als Verbreitungsgebiet für die Unterart Caprimulgus nubicus tamaricis wird die jordanische und israelische Seite des Arava-Tals angegeben (FALKE 05/2012).

Nach einer umfangreichen Untersuchung des Mageninhalts an 2.690 Greifvögeln und Eulen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums kam heraus, dass die Ernährungsgrundlage der Menschen durch den "Wegfall" der Greifvögel und Eulen akut gefährdet ist. So verhindert beispielsweise ein Falke einen Nagetierschaden von ca. 110$ im Jahr in der Landwirtschaft (George: „Das grosse Readers Digist Tierbuch“ (1965)). Ein anderes Beispiel ist die Bolivianische Fleckkatze, die „so stark gejagt und im Bestand vermindert“ wurde, „dass sich eine Rattenart rapide vermehren konnte“ und die Ratten wiederum „verbreiteten ein aggressives Virus an dem über 2.000 Menschen starben“ (Bundesministerium der Finanzen: „Artenschutz“ (Dezember 2005)).

Weitere Probleme machen mit Mängeln behaftete künstliche Nisthilfen, „die sie zur ökologischen Falle werden ..., wenn sie nicht die erforderlichen Masse haben, die falsche Einstreu oder die Ästlingsphase der Jungen“ einschränken „und oft unmöglich“ machen. (Meyer: „Nisthilfen für Eulen – wer hat den Nutzen?“; Eulenrundblick 63).

In Deutschland gab es im Jahr 2006 2 Millionen Zuchttauben und im Vergleich dazu ca. 800 Wanderfalkenbrutpaare, die von einigen wenigen Taubenbesitzern mit Giftködern (mit Gift präparierte Tauben) und Fangeisen bekämpft wurden. So wurden die Nester der Wanderfalken (und auch der Habichte) und die Eier zerstört.

Die niederländische Werkgroep Roofvogels Nederland (WRN) gibt an, dass „zwischen 2005 und 2018“ „bei systematischen Kartierungen mehr als 1.000“ „Störungen im Nestbereich sowie die Zerstörung von Bruten“ „an Greifvogelnestern festgestellt worden“, dass 2021 „749 Nestzerstörungen, 6 Vergiftungen, 6 Abschüsse und ein Fall von illegalem Fang dokumentiert“ wurden und dass „vor allem Mäusebussarde“, Habichte, Rohrweihen und Sperber betroffen sind („artenschutzbrief“ 26 (April 2022)).

Die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) gibt für England und Schottland an, dass 2020 137 Fälle von Greifvogelverfolgung registriert wurden und dass Kornweihen, Rotmilane, Mäusebussarde, Steinadler, Habichte, Wanderfalken betroffen sind („artenschutzbrief“ 26 (April 2022)).

Die französische Ligue pour la Protection des Oiseaux (LPO) gibt an, dass „in den letzten beiden Jahren“ „vor allem Bussarde und Rotmilane, aber auch Sperber, Turmfalken oder Schlangenadler von illegaler Verfolgung“ wurden, dass „in den Jahren 2022 und 2021“ „109 mit Blei beschossene Vögel in die Pflegestationen der LPO“ kamen und dass „auch sehr seltene Arten wie Steinadler oder Bartgeier“ betroffen sind („artenschutzbrief“ 26 (April 2022)).

 

Die nachfolgenden Fotos zeigen einen Habicht, der durch eine Falle getötet wurde (aufgenommen im Naturmuseum Gotha; links) und einen Weisskopf-Seeadler, der durch eine Ölverschmutzung verstorben ist. (aufgenommen in der Deutschen Greifenwarte Bernolph Frhr. von Gemmingen, Burg Guttenberg (früher: Deutsche Greifenwarte Claus Fentzloff, Burg Guttenberg; mitte).

In einer schweizer Untersuchung (FALKE 02/2006) kam heraus, das Ausgleichsflächen für höhere Wühlmauspopulationen sorgten, die wiederum als Beute für Waldohreulen und Turmfalken in Frage kamen und die die Beute jeweils an den zu den Ausgleichsflächen angrenzenden Flächen jagten.

Andererseits findet man, dass in Grossbritannien Forscher 1996 das erste Säugetier, das Schaf Dolly, klonten (FOCUS 06/2019), dass irische Forscher 1996 das erste Säugetier, das Schaf Dolly, klonten (Apotheken Umschau 01/2019), dem dann „weitere Arten, darunter Mäuse, Katzen, Hunde, Schweine, Kühe und zuletzt Javaner-Affen“ folgten (Apotheken Umschau 01/2019), dass in China eine Fabrik „Rinder, Rennpferde und Hunde in Serie klont“, aber auch Haustiere (Apotheken Umschau 01/2019), dass seit 17 Jahren „die texanische Firma Viagen“ „Rinder und Pferde, seit drei Jahren auch Haustiere“, für 50.000$ „für einen Hund“, für 25.000$ „für eine Katze“ klont (FOCUS 06/2019).

So könnte man „bis zu 200.000 Jahre alte DNA“ verwenden, um ausgestorbene Tierarten zu klonen oder „wieder zum Leben zu erwecken“ (Sonntagsblitz vom 08.04.2013: „Die Wiedergeburt des Mammuts?“). Die Forscher der australischen Universität von New South Wales gaben im März 2013 „bekannt, Genmaterial einer seit Anfang der 80er Jahre ausgestorbenen Froschart in entkernte Eizellen einer verwandten Art eingepflanzt zu haben“, wobei allerdings die Embryonen „alle innerhalb weniger Tage starben“ (Sonntagsblitz vom 08.04.2013: „Die Wiedergeburt des Mammuts?“). Die britische Universität Oxford möchte die Dronte oder den Dodo, lat. Raphus cucullatus wieder ins Leben zurückholen (Sonntagsblitz vom 08.04.2013: „Die Wiedergeburt des Mammuts?“).

Die Biologen „Alison Cloutier von der Harvard Universty und ihr Team“ haben „erstmals, ein fast vollständiges Genom eines Buschmoas (Anomalopteryx didiformes) aus Museumsmaterial“ rekonstruiert (VÖGEL 03/2018). Zwecks Rekonstruktion „müsste man im Genom des Emus an entscheidenden die Gene der Moas austauschen“, „die manipulierten Eizellen mit dem veränderten Erbgut von Emus austragen lassen und hoffen, dass die schlüpfenden Moas überleben, was bislang nicht möglich ist“ (VÖGEL 03/2018). Vielleicht wird dann auch der Riesen- oder Haast-Adler, lat. Harpagornis moorei ins Leben zurückgeholt ...

Im Rahmen einer Studie wurden unter besonderer Berücksichtigung der „Intensivierung der Landwirtschaft, Veränderung der Waldbedeckung, Verstädterung und Temperaturveränderungen“ die „Bestandsentwicklungen für 170 häufige Vogelarten des europaweiten standardisierten Brutvogelmonitorings aus 28 Ländern für die Jahre 1980 bis 2016 ausgewertet“, wobei herauskam, dass die „Bestände der Agrarlandschaft“ um 57% nach unten gingen, die Bestände der Siedlungen um 28% nach unten gingen, die Bestände der Wälder um 18% nach unten gingen, dass „die zunehmende Erwärmung“ „für 27 von 55 Arten negative Folgen“ und 28 Arten positive Folgen hatte (LBV magazin 03/2023).

Andererseits haben britische Wissenschaftler mit Simulationsmodellen bezüglich einer Welt ohne Menschen herausbekommen, dass beim Wegfall von „Faktoren wie Entwaldung, Entwässerung, Urbanisierung oder Landwirtschaft“ dann „nicht alle Arten per se von einer unberührten Wildnis profitieren würden: 42% der 183 betrachteten Brutvogelarten sind demnach heute weiter verbreitet als sie es in einer Welt ohne Menschen wären“, und dass „28% der Arten“ „vor allem Moor- und Hochlandarten“, wie z.B. der Steinadler „heute viel seltener“ „wären, wenn ihr Lebensraum nicht vom Menschen beeinflusst würde“ und dass „Waldarten wie Habicht“ „ohne menschlichen Einfluss ebenfalls deutlich weiter verbreitet“ wären (FALKE 05/2021).

 

 

02.05.02. des Menschen Begleiter Katze, Hund, Ratte
Die Ägypter domestizierten vor 4.000 Jahren die Wildkatzen und schufen mit den Katzen „weltweit eine der erfolgreichsten Neozoen-Arten“ (VÖGEL 02/2011). Während sich die „Singvögel in Millionen Jahren auf Beutegreifer wie Rabenvögel einstellen und Gegenstrategien entwickeln konnten, sind vier Jahrtausende viel zu kurz, um sich auf einen neuen Beutegreifer“, wie die Katzen einzustellen (VÖGEL 02/2011).

Laut einer US-Studie der American Bird Conservancy (FALKE 11/2006; 04/2013) wurden durch frei lebende verwilderte Hauskatzen 33 Vogelarten (allein in Neuseeland waren es bereits 8 Vogelarten) seit dem 17. Jahrhundert ausgerottet. 1,2 Millionen Seevögel (FALKE 04/2013) wurden von Katzen auf den Kerguelen (Südpolarmeer) in den 1970ern getötet.

Eingeschleppte Tierarten, vor allem die Hauskatze sind „auf den ozeanischen Inseln“ die Hauptursache, dass „dreiviertel aller gefährdeten Vogelarten“ bedroht sind (FALKE 02/2017). In „mindestens 14% der 238 weltweit bekannten Ausrottungen von Reptilien, Säugetieren und Vögeln“ sind Katzen laut einer spanischen Analyse verantwortlich (FALKE 02/2017). Katzen haben „auf mindestens 120 Inseln“ einen gravierenden Einfluss auf die natürlichen Verhältnisse „auf die einheimische Flora und Fauna“ und bedrohen „mindestens 175 Arten“, darunter 123 Vogelarten (FALKE 02/2017).

Katzen (FALKE 04/2013) verursachten für eine Bestandreduzierung der Russseeschwalben, lat. Sterna fuscata, von einer runden Million auf 150 000 Individuen. Untersuchungen/Studien (FALKE 04/2013) bei Amseln zeigten, dass eine Reduzierung der Futtermenge um 30% eine Verlängerung der Wachstumsgeschwindigkeit der Jungvögel um 40% bedeutet und durch die Warnrufe weitere Fressfeinde (Rabenvögel) angelockt werden. Aufgrund von Studien konnte man dokumentieren, dass Populationen von Haussperlingen oder Staren im Siedlungsraum „in den vergangenen Jahrzehnten bei gleichzeitigem Ansteigen der Katzendichte stark abgenommen“ haben (FALKE 02/2017). In einer weiteren amerikanischen Untersuchung von Bonnington/Gaston/Evans (FALKE 04/2013) stellte man fest, dass bereits der Anblick einer Katze oder eines Grauhörnchen Auswirkungen auf den Bruterfolg hat.

In einer amerikanischen Untersuchung von Loss/Will/Marra (FALKE 04/2013) werden jährlich „zwischen 1,4 und 3,7 Milliarden“ Vögel und „6,9 bis 20,7“ Milliarden Kleinsäuger in den USA von Katzen (davon sind 69 % herrenlose Katzen (Anzahl: 30 bis 80 Millionen)) getötet. Durch eine andere Untersuchung kam heraus, dass in den USA „in jedem Jahr zwischen 1,3 und 4 Milliarden Vögel durch Katzen getötet werden“ und durch eine weitere wissenschaftliche Studie kam heraus, dass Katzenhalter „ihre Tiere selbst dann nicht als Gefahr für die Natur“ ansehen, „wenn diese regelmässig Beutetiere in grosser Zahl mit nach Hause bringen“ und ausserdem wird „für ihre Katzen das Recht“ reklamiert, „als >Teil der Natur< auch Beute machen zu dürfen“ (FALKE 09/2015).

Man gibt an, dass „in Deutschland und Grossbritannien jeweils etwa 8 Millionen und in den USA bis zu 77 Millionen Katzen“ gehalten werden, dass „40 bis 100 Millionen“ Katzen herumstreunern (VÖGEL 02/2011). Des Weiteren findet man, dass „8 Millionen britische Katzen“ „zwischen April und August“ „27 Millionen Vögel“ erbeuten, laut anderen Schätzungen „25 bis 100 Millionen“ Vögel, dass „über 30 Vogelarten“ „weltweit durch Katzen ausgerottet worden“ (VÖGEL 02/2011), dass die Hauskatzen die Wildvogelbestände „in vielen Teilen der Welt“ erheblich reduzieren, in Grossbritannien 55 Millionen Vögel „von Katzen gefangen“ werden (Unwin: „Atlas der Vögel“ (2012)), dass 258 bis 1.531 Millionen Vögel durch Hauskatzen mit freiem Auslauf umkommen (FALKE 04/2013).

Eine britische Studie der Mammal Society brachte ans Licht, dass „auch wohlbehütete Hauskatzen mit Freigang“, genaugenommen „rund neun Millionen britische Hauskatzen in dem fünfmonatigen Untersuchungszeitraum (April bis August) 27 Millionen Vögel als Beute mit nach Hause brachten“; aber andererseits dürfte die Anzahl der „tatsächlich erbeuteten Vögel“ auch „deutlich darüber liegen, denn Untersuchungen gehen davon aus, dass nur zwischen einem Drittel und der Hälfte der erbeuteten Tiere überhaupt angeschleppt werden“ (FALKE 02/2017). In einer weiteren Auswertung „der Daten von Beringungsprogrammen in Frankreich und Belgien“ kam heraus, dass „von 2000 bis 2015“ die Todesrate „von Gartenvögeln um mindestens 50%“ zunahm, „was wiederum mit der Zunahme der Katzendichte zusammenfiel“ und dass der Anteil der „von Katzen getöteten Arten“ bei „12,8 bis 26,3%“ lag (FALKE 08/2019) oder dass einerseits „die durch Katzen verursachte Mortalität bei den Gartenvögeln um mindestens 50 %” zunahm bei gleichzeitiger Zunahme der Katzenpopulation” und andererseits die „durch Katzen verursachte Prädation zu den Haupttodesursachen (12,8–26,3 % aller Todfunde)” zählt (Vogelwarte Band 57: Heft 3: August 2019).

Die kanadisch staatliche Behörde für Wildtiere gibt an, dass „von den geschätzt jährlichen 269 Millionen“ getöteten Vögeln „200 Millionen auf das Konto von Katzen“ gehen (FALKE 02/2017). In den USA werden laut dem „Leiter der Zugvogelforschung am Smithsonian Conservation Biology Institute in Washington“ jährlich „zwischen 6,3 und 22,3 Milliarden Säugetiere und 1,3 bis 4 Milliarden Vögel von Katzen“, zum Grossteil verwilderte und streuende Katzen, getötet (FALKE 02/2017).

Des Weiteren (FALKE 04/2013) heisst es: „Es ist kaum anzunehmen, dass sich die Verhältnisse in Mitteleuropa davon wesentlich unterscheiden.“ Und: „Die Wirksamkeit der derzeit von Katzenfreunden praktizierten Methode des Einfangens, Sterilisierens und wieder Freilassens herrenloser Katzen auf die Entwicklung von Vogelpopulationen konnte bisher leider nicht belegt werden.

In Deutschland leben mehr als 7 Millionen Hauskatzen (VÖGEL 02/2012), 12,3 Millionen Hauskatzen (JÄGER 09/2014). Laut einer Hochrechnung fallen jährlich etwa 150 Millionen Wildvögel den Hauskatzen zum Opfer (VÖGEL 02/2012) und nach „einem aktuellen Gutachten der Wiener Universität für Biodiversitätsforschung halbierten sich in den vergangenen 30 Jahren die städtischen Populationen von Star und Haussperling. Parallel wurde ein stetiger Anstieg von streunenden Katzen verzeichnet“ (JÄGER 09/2014).

Katzen jagen „meist nicht aus Hunger“, „sondern eher zum Zeitvertreib“ (LBV-Vogelschutz 02/2015) oder auch „gut genährte, satte Katzen“ jagen „bei entsprechender Gelegenheit“ aufgrund des natürlichen Jagdinstinkts, wobei „die Stärke des Jagdtriebs“ oft rasseabhängig ist und alte Katzen im Alter ruhiger werden und weniger ausdauernd jagen (LBV-Vogelschutz 02/2016). Vögel, die von Katzen erwischt werden, sterben meist nicht an den Verletzungen, sondern an den „damit verbundenen Infektionen“ und „fast jeder zehnte“ in der LBV-Vogelstation Regenstauf „abgegebene Vogel“ war im Jahr 2014 „ein Katzenopfer“ (LBV-Vogelschutz 02/2015). Aufgrund einer Erhebung kam heraus, dass in Baden Württemberg mehr als 80% der Jungvögel von Mai bis Juni durch Katzen getötet wurden (Vogelschutz 02/2022). Es wurde in England festgestellt, dass in den Gärten mit regelmässigem Katzenbesuch „die Vogeldichte um bis zu 95 Prozent niedriger“ war „als in Gärten ohne regelmässigen Katzenbesuch“ (Vogelschutz 02/2022).

Man findet, dass laut amerikanischen Studien, „Hauskatzen dort allein 2,4 Milliarden Vögel jährlich töten“ (VÖGEL 05/2022) und dass „vor allem freilaufende Katzen“ „in vielen urbanen Gebieten den Rückgang bis zum Verschwinden einiger Vogelarten und Eidechsen verursacht“ haben, aber „auch die viellfach freilaufenden Hunde führen“ bei den Vögeln „zu Dauerstress infolge andauernder Fluchtreaktionen“ (VÖGEL 05/2022). So ist „in der Aufzuchtszeit von April bis Juli“ „die Störung durch Hunde, insbesondere aber Katzen, besonders nachteilig und beeiträchtigt den Bruterfolg vieler Vögelarten“ (VÖGEL 05/2022).

Andererseits ergab eine Hochrechnung, dass im Jahr 2002 die Katzen der 2,9 Millionen polnischen Farmen, die „überwiegend zum Mausen gehalten“ werden, 48,1 Millionen Säuger anschleppten und 583,4 Millionen Säuger auffrassen und 8,9 Millionen Vögel anschleppten und 135,7 Millionen Vögel auffrassen (Vogelwarte Band 57: Heft 1: Februar 2019).

Auch eine der „seltensten Vogelarten der Erde“, der Fatu-Hiva-Monarch, lat. Pomarea whitneyi, von dem es nur noch „25 erwachsene Individuen“ gibt, der „auf einer winzigen Insel im Marquesas-Achipel“ lebt, dessen Bestand „bis zu 1.000“ Individuen betrug, wird durch Ratten und „frei laufende Katzen“ bedroht (VÖGEL 02/2016).

Im Ergebnis unterschiedlichster „Studien aus Nordamerika, Australien und Europa“ kam heraus, dass Hauskatzen „in einzelnen Staaten alljährlich Millionen Amphibien, Reptilien, Säugetiere und Vögel töten“, dass die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet sind „zu verbieten, dass Hauskatzen frei drausen herumlaufen“, dass Hauskatzen entgegen der „gegenwartige Praxis in allen Mitgliedsstaaten“ „nur an der Leine oder in entsprechenden Gehegen („Catios“)“ sich „drausen aufhalten“ dürften (Vogelwarte Band 58: Heft 4: Dezember 2020).

In Australien „töten sowohl verwilderte, als auch als Haustiere gehaltene Hauskatzen“ jährlich „über 1,14 Milliarden Säugetiere“, „mindestens 40% einheimischen Arten“ (manatimagazin 01/2021).

Nebenbei bemerkt sei, dass in China jedes Jahr „Millionen von Katzen und Hunden getötet“ werden, die zuvor den Familien geraubt oder als streunende Tiere eingefangen wurden, „um auf dem Esstisch zu landen“ (AnimalsAsia: Jahresbericht 2014). Auf dem chinesischen Hundefleisch-Festival in Yulin wurden „in den vergangen Jahren jeweils bis zu 10.000 Hunde auf der Veranstaltung geschlachtet“, im Jahr 2014 wurden nur „2.000“ Hunde geschlachtet (AnimalsAsia: Jahresbericht 2014).

Im Hafengebiet von Cuxhaven nutzten bis zu 6 Sumpfohreulen zur Überwinterung „eine rund vier Hektar grosse Auslaufwiese für Hunde“ als Jagdterritorium (VÖGEL 01/2017) seit „Ende November 2015“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2016“) oder von erstmalig „von Dezember 2015 bis März 2016“ (VÖGEL 01/2017). In diesem Zusammenhang wurde beobachtet, dass „freilaufende Hunde (Schäferhundgrösse) versuchten, eine vorbei fliegende Eule im Sprung zu fangen“ und „einige Tage später“ fand man „auf der Wiese eine gerissene Sumpfohreule ohne Kopf“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2016“) oder „über mehrere Wochen hinweg jagten“ ab Ende Dezember„bis zu fünf“ „Sumpfohreulen auf einer etwa 4 ha großen Brache, die als Hundewiese fungiert“ (FALKE 04/2016).

Wissenschaftlern der „Universität von New South Wales im australischen Kensington“ bekamen heraus, dass „der Besuch von Naturschutzgebieten mit Hunden – frei oder an der Leine –“ dazu führt die „Artenzahl der Vögel in einem“ „überwachten Waldreservat nördlich von Sydney um mehr als ein Drittel“ abnahm, „wenn Hunde samt ihrem Halter die vorhandenen Wege nutzten“ und die Individuenzahl sank „um etwas mehr als 40 Prozent verglichen mit Schutzgebieten, aus denen die privaten Vierbeiner verbannt worden waren“ (VÖGEL 01/2008).

Andererseits konnte dokumentiert werden, dass brütende Eulen (Uhus, Fleckenuhus, Schnee-Eulen, Bartkäuze, Sumpfohreulen, Kanincheneulen) auch Hunde angreifen (Kauzbrief 24 (2012)).

Die Fotos der freilaufenden Katze wurden im Botanischen Garten Erlangen aufgenommen.                          .

Die Fotos der freilaufenden Katze wurden in Nürnberg (Stein: Faberpark) aufgenommen.                          .

Hinweisschilder für den Menschen, lat. Homo sapiens (aufgenommen in Nürnberg (links, mitte (in Stein)), im Naturschutzgebiet: Tennenloher Forst (Erlangen); rechts oben), in Bad Herrenalb (rechts unten)

Hinweisschilder sind für den Menschen, lat. Homo sapiens wie “Schall und Rauch”, bedeutungslos; ein Beispiel: (aufgenommen in Nürnberg (Marienbergpark)

In Sachsen-Anhalt wurden 2019 und 2020 in 2 Gebieten die „Vorkommen baumbrütender Greifvögel“, Rotmilane, Mäusebussarde, Schwarzmilane kartiert, dann 96 „Horstbäume des Rotmilans zu Brutbeginn mit Manschetten aus Wellpolyester“ vor kletternden Raubsäugern geschützt und 221 Horstbäume ungeschützt belassen (FALKE Sonderheft: „Neozoen“ (2020)). Aufgrund der „im Laufe der Brutsaison regelmässig vom Boden aus“ durchgeführten Kontrollen, kam heraus, dass „im Mittel 87,5%“, „ein deutlich höherer Bruterfolg bei geschützten Horstbäumen ermittelt werden“ konnte und der Bruterfolg „bei ungeschützten Bäumen“ „im Mittel 76%“ betrug (FALKE Sonderheft: „Neozoen“ (2020)).

Auf der im Südatlantik neben den Falkland-Inseln liegenden Insel South Georgia haben sich durch Walfänger und Pelzjäger „im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ eingeschleppte Ratten „millionenfach vermehrt“, die nun mittlerweile 90% der Gelege der „in Erdhöhlen brütenden Sturmvogelarten“ auffressen, die einzige Singvogel, den Südgeorgien-Pieper bedrohen (VÖGEL 02/2012).

Mittlerweile haben eingeschleppte Ratten „auf den Aleuten und kleinen Atollen der Fidschi-Inseln, der Seychellen oder Polynesiens“ „ganze Kolonien von Seeschwalben, Sturmtauchern oder Alken“ ausgerottet, auf Henderson Island haben Ratten die „Henderson-Sturmvögel von fünf Millionen auf nur noch 40.000 Brutpaare“ durch das jähliche auffressen von „25.000 Küken“ reduziert, selbst der mehrfach grössere Nachwuchs von Albatrossen wird „bei lebendigem Leib“ aufgefressen (VÖGEL 02/2012).

Im griechischen Nationalpark „Nördliche Sporadeninseln“ verloren die Eleonarenfalken und auch andere Vögel bis zu einem Drittel des Nachwuchses an Hausratten, was aufgrund einer gross angelegten „Vergiftungsaktion gegen Hausratten“ durch Naturschützer um Jose Tavares (RSPB) mit der Ausrottung der Hausratten beendet wurde (VÖGEL 03/2007). 

Die U.S. Fish and Wildlife Service begann auf Rat Island 2007 mit Ausrottung der eingeschleppten Ratten und im Jahr 2009 war die Insel nach „229 Jahren“ wieder rattenfrei und dann kamen auch „die Aleuten-Unterart der Kanadagans, Klippen-Austernfischer, Dachsammern, Taubenteisten oder Beringstrandläufer“ wieder auf Rat Island „zurück und brüten“ seitdem wieder (VÖGEL 02/2012). Auch die neuseeländische Insel Campbell ist seit „Anfang des Jahrtausends rattenfrei“ (VÖGEL 02/2012). Die „Mitarbeiter des South Georgia Heritage Trusts“ „von der University of Dundee“ haben 2011 mit der Ausrottung der Ratten auf der 3.750km² grossen Insel South Georgia begonnen (VÖGEL 02/2012).

02.05.03. des Menschen Jagd
Abschussprämien wurden in den Jahren 1705 bis 1800 im damaligen Königreich Hannover für 624.087 Greifvögel ("Greifvögel", Gensbol, Thiede, 2005), in den Jahren 1806 bis 1807 im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg für 11.257 Greifvögel (Nill, Pröhl, Bezzel: „Adler“ (2013)), in der Mitte des 19. Jahrhunderts in 10 Jahren im Grossherzogtum Mecklenburg-Schwerin „für 32.369 Klauenpaare von Greifvögeln“ (Nill, Pröhl, Bezzel: „Adler“ (2013)), in den Jahren 1852 bis 1857 in den Niederlanden für 39.233 Greifvögel (Everett: „Raubvögel der Welt“ (1978)) gezahlt.

Des Weiteren wurden in den Jahren 1846 bis 1900 in Norwegen 223.487 Greifvögel, darunter 88.000 Steinadler und Seeadler getötet (Everett: „Raubvögel der Welt“ (1978)). Abschussprämien wurden in den Jahren 1900 bis 1966 in Norwegen für bald eine halbe Million getötete Greifvögel, darunter 2.173 Adler (Fischer: „Die Habichte“, NBB 158, 2004) oder(?) für 22.137 „Adler“ (Fischer: „Die Seeadler“, NBB 221, 1995), oder aber laut Glässgen sind es 22.137 Seeadler (“Expeditionen ins Tierreich, Begleitbuch zur Fernsehsendung im Ersten” (1998)) gezahlt.

Das grosse "Abschlachten" der Adler in der Neuen Welt „setzte bereits um die Jahrhundertwende“ ein, denn dort wurden „in 20 Jahren“ allein „nur in den Südweststaaten 20.000 Adler getötet“ und ein Pilot soll sich sogar gerühmt haben, „bis 1955 8.000 Steinadler abgeschossen zu haben“ (Fischer: „Stein-, Kaffern- und Keilschwanzadler“, NBB 500, 1995) oder „zwischen 1900 und 1920 wurden zwanzigtausend Steinadler und Weisskopfseeadler abgeschossen“, wobei es ein Prämie „zwischen 10 uns 25$“ gab (“Der Falkner” (2015)) und ein Pilot soll sich sogar gerühmt haben, „bis 1965 achttausend Adler getötet zu haben“ (“Der Falkner” (2015)). In den Alpen wurden 783 Steinadler im Jahre 1920 gezählt, die abgeschossen wurden. Für den grossen Rückgang der Bestände sorgten auch Gifte und Eiersammler. Auch die Population der Weisskopf-Seeadler brach vom ursprünglichen Bestand von 500.000(!!) im Jahre 1600 bald völlig zusammen, so dass beispielsweise nur noch 380 bis 450 Paare (von der südlichen Unterart) übrig blieben. Der Keilschwanzadler wurde genauso in den letzten Jahren aus Unkenntnis der Ernährungsgewohnheiten, aufgrund eines Kopfgeldes und auch aufgrund des Erbeutens kleiner Schaffe in den Jahren 1950 bis 1959 regelrecht abgeschlachtet. So verloren runde 120.000 Keilschwanzadler ihr Leben (Olsen: „Adler und Geier“,1991). 549.179 Greifvögel wurden in Deutschland in den Jahren 1935 bis 1939 erledigt (Fischer: „Die Habichte“, NBB 158, 2004). In Österreich wurden in den Jahren 1945 bis 1968 über 393.000 Greifvögel getötet (Everett: „Raubvögel der Welt“ (1978)). Im ersten Schongebiet der USA (in den Bergen von Pensyliviniens), wo sich der östliche Hauptflugweg vieler Greifvögel in den Bergen befindet, wurde festgestellt, dass bis zum Inkrafttreten von gesetzlichen Bestimmungen täglich 1500 Greifvögel abgeschlachtet wurden. In Grossbritannien wurde der Fischadler um 1900 ausgerottet.

Die Jagdstatistiken zwischen 1935 bis 1939 weisen „fast 550.000 geschossene Greifvögel und Eulen aus“, in der alten Bundesrepublik wurden im Zeitraum zwischen 1950 bis 1970 „zwischen einer halben und einer Millionen getötete Greifvögel angegeben“ (komitee, NABU, LBV: „Illegale Greifvogelverfolgung, Ein Leitfaden für Naturfreunde und Behörden“ (2014)).

Nach einer Untersuchung von 122 tot gefundenen Bartkäuzen aus Finnland, Schweden und Kanada in den Jahren 1959 bis 1977 kam heraus, dass der Prozentsatz der „geschossenen und erschlagenen Bartkäuze“ 41% beträgt (Mikkola: „Der Bartkauz“, NBB 538 (1981/1995)) oder „in den 60er und 70er Jahren” war der Mensch „in Finnland, Schweden und Kanada” „für 40% aller Todesfälle verantwortlich”, „allein 32% der gestorbenen Tiere wurden geschossen oder erschlagen” ("Lebendige Wildnis, Tiere der Nadelwälder" (1994)).

In den letzten 15 bis 20 Jahren vor 1970 wurden mehrere Millionen Greifvögel (Fischer: „Die Habichte“, NBB 158, 2004) abgeschlachtet. Setzt man das Jahr 1815 mit einem europäischen Greifvogelbestand von 100% an, stellt man fest, dass in 150 Jahren bis zum Jahre 1965 eine beispiellos gigantische Ausrottung von Greifvögeln von 99% erfolgte, so dass im Jahre 1965 nur noch ein (!!) Prozent übrig blieb (Fischer: „Die Habichte“, NBB 158, 2004).

Auf der Insel Malta, aufgrund der Vogelstrasse ein reines Jäger-Paradies, werden jährlich 50.000 bis 100.000 ungeschützte und geschützte Greifvögel einfach so von lizenzierten Vogeljägern (jede 20. Person ist lizenzierter Vogeljäger) abgeschossen (Carwardine: "Guinness-Buch der Tierrekorde" (2000)). In Malta werden 15.000 „Jäger und Fänger“ ("du und das Tier" (2/2008)) oder „15.000 matesische Vogeljäger“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2008)) oder über 16.000 lizensierte Vogeljäger und Fallensteller (FALKE 11/2010) oder 16.000 „Waidmänner“ (VÖGEL 02/2010) oder 15.000 „Flintenträger“ (“Der Falkner” ( 2013)) oder 15.000 „Jäger und Vogelfänger samt Familien” („artenschutzbrief“ 18 vom April 2014) oder „15.000 lizenzierte Waffenträger“ (FALKE 04/2015) oder „15.000 lizenzierten Gewehrträger“ (FALKE 05/2015) angegeben. Zum „Beginn der 1990er-Jahre“ starben „jährlich drei Millionen Finken, je 500.000 Drosseln und Schwalben, 80.000 Pirole und 50.000 Greifvögel im Bleihagel“ (VÖGEL 02/2010) oder es werden jährlich „mehr als 100.000 Vögel getötet“ und so auch „Frühjahr für Frühjahr“ tausende „Rohrweihen und Wespenbussarde, Stelzenläufer und Pupurreiher abgeschossen“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2005)) oder es werden „offiziell insgesamt 39 Vogelarten“ bejagt, wobei „viele in Mitteleuropa auf der Roten Liste“ stehenden, so auch „Wespenbussarde, Rohrweihen und Fischadler“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2008)) oder es werden stark gefährdete auf der Roten Liste stehende Schreiadler, die in Deutschland „mit erheblichem personellen Einsatz sowie Spenden und Steuergeldern in Millionenhöhe gehegt und geschützt werden“, aber auch Zwergadler, „Wespenbussarde, Baumfalken und Rohrweihen – alles Arten, die akut bedroht sind“ auch „Wasser- oder Singvögel – fast alles, was fliegt“, abgeschossen ("du und das Tier" (2/2008)) oder auch die einheimischen Greifvögel und Eulen werden nicht verschont, denn so wurden im Jahre 1982 die letzten Wanderfalken, 1988 die letzten Schleiereulen und auch die Turmfalken abgeschossen und ausgerottet (FALKE 08/2010). Im Rahmen des EU-Beitritts im Mai 2004 (FALKE 11/2010) passte Malta die nationale Gesetzgebung an die EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. die „Vogelschutzrichtlinie 79/409/EWG über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten“ an. Es wurden „zahlreiche Gesetze“, welche „die Jagd einschränken sollen“ von Malta erlassen, dessen ungeachtet wurden weiter „rund zwei Millionen Vögel“ abgeschossen, auf einem Vogelfriedhof fand man „mindestens 200 geschützte Tiere verscharrt”, „darunter 38 Rohrweihen, 18 Wespenbussarde, 36 Falken und die Skelette von 49 weiteren Greifvögeln“, so dass „Graham Madge von der britischen Royal Society for the Protection Birds“ angab: „>Ein schukischer Teil der maltesischen Jägerschaft ballert auf alles, was fliegt – Reiher, Schwarzstörche, Bienenfresser und viele Greifvögel. Das Ausmass des Abschlachtens spottet jeder Beschreibung<“ (VÖGEL 02/2010). Man findet, dass „eine der Bedingungen, die im Beitrittsvertrag des Landes mit der EU ausgehandelt wurden” „das Verbot des Finkenfangs auf Malta” war, was aber die neue Regierung aufgrund des Drucks „der Jagdverbände und der Fängerlobby” wieder aufgehoben will (Komitee gegen den Vogelmord e.V.: „Aktionen für Tier und Artenschutz“ (Herbst 2014)) oder dass Birdlife Malta den jährlichen Abschuss von jährlich 2 Millionen Vögel, unter anderem auch Greifvögel beziffert oder um die Zugvogeljagd in Malta zum Ende zu bringen, begann die Europäische Kommission im Juni 2006 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Malta, verschickte im Oktober 2007 ein letztes Warnschreiben und leitete im Januar 2008 ein Klageverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg ein, das zum Ergebnis führte, dass der Regierung Maltas am 25. April 2008 die Jagd auf heimwärts ziehende Vögel untersagt wurde (FALKE 06/2008) oder dass von September und Oktober 2009 mehr als 900 Fälle von illegaler Jagd auf Fischadler, Wespenbussarde, Rohrweihen, Baumfalken und einem Schreiadler festgestellt wurden (FALKE 01/2010) oder dass nachdem Abschüsse mehrere Rohrweihen gemeldet wurde, das betreffende Gebiet abgesucht wurde und man 213 tote Vögel, „darunter 38 Rohrweihen, 14 Wespenbussarde, sechs Baumfalken, fünf Turmfalken, eine Wiesen- oder Steppenweihe, 24 nicht näher bestimmbare Falken sowie 47 grössere Greifvögel“ fand, worauf es „eine Protestversammlung gegen die Präsenz ausländischer Vogelschützer“ gab (FALKE 01/2010) oder dass am 04.10.2010 ein beringter aus Deutschland stammender Fischadler „auf seinem ersten Flug ins afrikanische Winterquartier“ abgeschossen wurde (FALKE 11/2010) oder dass nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zwar festgestellt wurde, dass die vergangenen Frühjahrsjagden nicht im Einklang mit der Vogelschutzrichtlinie waren, aber dennoch erlaubte man die Frühjahrsjagd auf Turteltauben und Wachteln (FALKE 06/2010) oder dass sich die Regierung Maltas „über die Proteste der Naturschutzverbände” hinwegsetzt und „nach zweijähriger Unterbrechung einer auf 2.500 begrenzten Zahl von Vogeljägern den Abschuss von 3900 Turteltauben und 3600 Wachteln in der Zeit vom 24. bis 30. April 2010” erlaubte, wobei die Vogelschützer „in dieser Zeit mehr als 1.000 Verstösse gegen geltende Bestimmungen zum Schutz der Zugvögel” feststellten (FALKE 11/2010) oder dass innerhalb von 3 Wochen Frühjahrsjagd von BirdLife Malta 1.300 Gesetzwidrigkeiten festgestellt wurden (FALKE 06/2010) oder dass im Zeitraum vom 22 bis 30. 04.2012 „mehr als 530 Verstösse gegen die Vogelschutzgesetze registriert und an die Polizei gemeldet“ wurden (Komitee gegen den Vogelmord e.V.: „Aktionen für Tier und Artenschutz“ (Herbst 2012)) oder dass in 32 in Deutschland geschützte Arten zur Jagd freigegeben sind (LBV-Prospekt: „Gejagd, vergiftet, verspeist?“ (2016)) oder dass die rücksichtslosen Zustände alles sprengen, denn „es wird geballert, was das Zeug hält. Sogar ausserhalb der zugelassenen Zeiten der „Jagdsaison“ knallt es auf Malta“, auch wenn „viele europäische Staaten grosse Summen in Rettungs- und Forschungsprojekte” investieren, um gefährdete Arten zu retten, „zeigte die EU wenig Interesse, die skandalösen Zustände auf Malta ernsthaft anzugehen“ (“Der Falkner” ( 2013)) oder dass im Herbst 2013 39 „Ab- oder Beschüsse geschützter Arten -meist Greifvögel- dokumentiert und insgesamt 21 Vögel mit Schussverletzungen geborgen oder beobachtet“ wurden („artenschutzbrief“ 18 vom April 2014) oder dass „Anfang September 2014“ wieder „zahlreiche geschützte Greifvögel, Reiher, Flamingos und Störche getötet“ wurden (“Der Falkner” ( 2015)) oder dass „selbst Ministerpräsident Joseph Muscat” „nach dem Abschuss von Weissstörchen, Rötelfalken und einem Fischadler im vergangenen Jahr” eingestand, „dass die Lage vollkommen ausser Kontrolle geraten ist“ (FALKE 04/2015).

Mit einer „gnadenlosen Bejagung und hemmungslosen Vergiftung“ (Falke 06/1998) werden Greifvögel als „Schädlinge“ eingestuft“ und von „mehr als 2100 Jägern“ in Nordzypern versucht auszurotten. Zypern bekam 2007 (Falke 06/2008), um die Zugvogeljagd zum Ende zu bringen, eine Verwarnung durch die Europäische Kommission. Ein Jahr später wurde auch die Jagd auf Turteltauben untersagt (Falke 06/2008), dafür wurde jedoch die Jagd auf Nebelkrähen und Elstern erlaubt, worauf dann BirdLife Zypern und BirdLife International Beschwerde bei der Europäische Kommission einreichten. Am 05.Oktober 2007 (Falke 06/2008) wurden 52 Rotfussfalken abgeschossen. Laut BirdLife Zypern (FALKE 06/2009) wurden 1,1 Millionen Zugvögel (Singvogel) im Jahre 2008 illegal gefangen und verspeist. 1,4 Millionen Singvögel, der grösste Teil davon auf der Militärbasis des Vereinigten Königreiches im Südosten von Zypern, wurden laut BirdLife Zypern (FALKE 02/2011) für teure Delikatessen für Restaurants gefangen. Die Tatsache, dass BirdLife Zypern (FALKE 02/2011) den Sachverhalt als „ökologische Katastrophe“ bezeichnet, weil es ein solches Ausmass seit fast 10 Jahren nicht gegeben hat, wird wohl keinen Gourmet oder Feinschmecker, der die leckeren Delikatessen (Singvögel) verspeisen will, interessieren! Seit dem EU-Beitritt Zyperns werden 80% mehr an Vögeln in 150 Arten von 4.000 Wilderern abgeschossen (Sonntagsblitz vom 25.05.2014: „4.000 Wilderer ...“). Im Herbst 2013 stellte der Justizminister Zyperns klar, dass der „Vogelfang mit Leimruten als alte Tradition“ („artenschutzbrief“ 18 vom April 2014) in Zypern angesehen wird. Auf Zypern starben „im letzten Herbst mindestens zwei Millionen Zugvögel“, die „illegal gejagt wurden“, wobei „insgesamt 16 Kilometer“ Netze sichergestellt wurden (VÖGEL 03/2015). Des Weiteren wird angegeben, dass „ein Gericht aus zwölf Grasmücken oder Singdrosseln“ „bis zu 80Euro“ kostet, „der gesamte Handel“ mit einer Grössenordnung von „mindestens 15 Millionen Euro im Jahr“ eingeschätzt wird, der jedoch laut Birdlife Cyprus längst „>ausser Kontrolle<“ geraten ist (VÖGEL 03/2015). Birdlife International gibt an, dass „rund um das Mittelmeer jährlich über 25 Millionen Zugvögel geschossen oder gefangen“ werden und in Zypern sind dieses „allein 2,3 Millionen“ Zugvögel (gefiederte-welt.de am 19.10.2017: „Über 2,3 Millionen getötete Singvögel allein auf Zypern“; voegel-magazin.de vom 13.10.2017: „Mehr als 2,3 Millionen getötete Singvögel auf Zypern“).

Eine „Protestkampagne des „Komitees gegen Vogelmord e. V.“ und des britischen Naturschutzverbands „Royal Society for the Protection of Birds“ (RSPB), unterstützt vom damaligen Prinz Charles, sorgte dafür, dass auf britischem Hoheitsgebiet eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Wilderei ausgerufen wurde“ und 2020 hat die zypriotische Regierung „beschlossen, den Vogelfang von einer Straftat zu einer Ordnungswidrigkeit herabzustufen“, wodurch nun „Bussgeldbescheide mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 12.000 Euro“ bezahlt werden müssen, was „zu einem Rückgang der Vogelfänge um fast 95 % geführt“ hat (Vogelwarte Band 61: Heft 2: Mai 2023).

Von den „mindestens 25 Millionen“ Zugvögeln, die jedes Jahr für „teure Delikatessen“, „als Trophäen“ oder „aus Spass“ abgeschlachtet werden, entfällt ein Drittel auf vier(!) „Staaten: Libanon, Ägypten, Syrien und Zypern“ (VÖGEL 03/2016). Andererseits findet man auch, dass Millionen von Zugvögeln „im Mittleren Osten, in Afrika oder in Südeuropa abgeschossen“ werden, aber es sterben Millionen auch „eines natürlichen Todes“ (Mackay: „Atlas der bedrohten Arten“, (2009)). Man findet des Weiteren, dass vielleicht „36 Millionen Zugvögel“ „alljährlich auf dem Weg in die afrikanischen Winterquartiere durch unerlaubte Jagd und Fang ums Leben“ kommen und dass neben „Italien, Malta, Zypern, Ägypten oder dem Libanon“ laut BirdLife „auch in 29 nord- und zentraleuropäischen Ländern in jedem Jahr bis zu zwei Millionen Vögel illegal getötet oder gefangen“ werden (FALKE 06/2018). Andererseits verblasst das gegenüber der ganz normalen legalen „Jagd auf 82 Vogelarten“ „in jedem Jahr in der Europäischen Union“ mit „mindestens 53 Millionen“ Vögeln „in den EU-Staaten plus Norwegen und der Schweiz“ (FALKE 06/2018).

Nach den „offiziellen Zahlen” sind „90% der Vögel” des regulären Marktes aus der freien Wildbahn, wobei aufgrund der „Nachfrage in der EU” jährlich „schätzungsweise mindestens 3,5 Millionen Vögel in der Natur gefangen” werden, wobei „40-70%” davon „während des Fangens, in Zwischenlagern und beim Transport” sterben ("du und das Tier" 5/2006). Damit sind „die EU-Staaten bislang >mit Abstand weltgrösster Abnehmer<“ „mit ca. 1,76 Millionen importierten Wildvögeln“ ("du und das Tier" 5/2006).

In Finnland und Schweden werden „immer noch jährlich 5.000(!) Sperber und 3.000(!) Habichte abgeschossen“, wobei aufgrund von Verwechslungen auch „ein Grossteil anderer Greifvögel darunter sein dürfte“ (Ortlieb “Die Sperber” (NBB 523)). Auf den Zugwegen werden durch die Jägerschaft „80% der europäischen Sperber“ und „in Spanien 90%“ der Sperber abgeschossen (Ortlieb “Die Sperber” (NBB 523)). Des Weiteren findet man, dass die Jägerschaft in den Pyrenäen (Orgambideska-Pass) jährlich eine Tonne Blei Zugvögel schiesst (Ortlieb “Die Sperber” (NBB 523)).

Im Jahre 1967 horstete ein deutscher Falkner 23 Lannerfalken in Italien aus. 30 italienische Jäger (FALKE 07/1999) versuchten am 7. Oktober 1998 mehr als 18.500 geschossene Vögel und 29 geschützte Arten über die bulgarische Grenze zu bringen. In Italien schiessen „70.000 Jäger“ jährlich „schätzungsweise 20 Millionen Rotkehlchen, Drosseln, Lerchen, Finken, Sperlinge u.a.“ „vor allem“ „für Privatküchen und Restaurants“, wo „für eine Portion gegrillte oder gebratene Vögel“ italienische Gourmets „bis zu 30 Euro“ zahlen ("du und das Tier" 6/2006). Als „Spitze des Eisbergs“ werden über 300.000 tote beschlagnahmte Vögel, die in den letzten 4 Jahren „illegal aus Südosteuropa nach Italien geschmuggelt werden sollten“ bezeichnet ("du und das Tier" 6/2006). In Italien kämpft die Jägerschaft um die Verlängerung der Jagdzeiten (so die Internetseite komitee.de im Beitrag vom 08.04.2010: „Italien: Verlängerung der Jagdzeiten in Italien vorerst vom Tisch!“), denn hier hat die italienische Regierung im Jahre 2008 drei mal versucht, 2010 erst einmal versucht, die Jagdzeiten auszubauen. Im Jahre 2012 haben Mitglieder des „Komitees gegen den Vogelmord e.V.“ 15.000 Vogelfallen in Zypern, Frankreich, Spanien und Italien abgebaut und 70 Wilderer vor Gericht gebracht (Komitee: „Tätigkeitsbericht“ 2012).

Die grösste Vogelfanganlage der Welt befindet sich „entlang der ägyptischen Mittelmeerküste“, bei der „auf einer Strecke von mindestens 700 Kilometern drei bis fünf Meter hohe >Japan-Netze<“ aufgebaut wurden (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2013)) oder „über 700 Kilometer versperren Fangnetze entlang der gesamten ägyptischen Mittelmeerküste, vom Gazastreifen im Osten bis zur libyschen Grenze im Westen“, die für den Tod von „mindestens zehn Millionen“ Zugvögeln im Herbst sorgen (FALKE 05/2013) oder aufgrund von Berechnungen kommt man pro Saison auf die „nahezu unvorstellbare Zahl von 140 Millionen gefangener Vögel“ und man findet: „zwischen dem Gazastreifen im Osten und der Grenze zu Libyen gibt es für viele Vögel lebendig kein Durchkommen mehr“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2013)). „Die meisten der in den Netzen gefangenen Vögel sind in den insgesamt neun internationalen Natur- und Vogelschutz-Konventionen, die Ägypten unterzeichnet hat, nicht gelistet“ (FALKE 05/2013). Gesetze zum Schutze der ägyptischen Natur „werden fast nirgendwo umgesetzt“, wenn man Wachteln für 5Euro und Singvögel für bis zu 3Euro verkaufen kann, ist es auch in Ägypten bedeutungslos, dass viele Arten „in Europa gefährdet sind“ und „mit grossem Aufwand“ in Europa geschützt werden (FALKE 05/2013). Auf diesen 700km werden in Ägypten laut neusten Berechnungen des NABU (gefiederte-welt.de vom 08.08.2013) jeder 17. europäische Zugvogel (im Klartext: 140 Millionen Zugvögel) im Herbst für den Kochtopf als Delikatesse gefangen und getötet. Ägypten gilt als „eine der grössten Todesfallen für Zugvögel im Mittelmeeraum”, da an der Küstenlinie von Libyen bis zum Sinai Fangnetze an der Küstenlinie auf 700km stehen, in denen sich „jährlich mehrere Millionen Zugvögel verfangen”, die dann „auf Märkten und Restaurants” landen (VÖGEL 04/2013). Laut einer Veröffentlichung von BirdLifeInternational werden in jedem Jahr rund 25 Millionen Zugvögel (darunter 20 Millionen Singvögel (darunter wiederum 2,9 Millionen Buchfinken; 1,8 Millionen Grasmücken) „gefangen oder geschossen“, wobei allein 5,7 Millionen Zugvögel durch Ägypten und 5,6 Millionen Zugvögel durch Italien jährlich getötet werden (voegel-magazin.de vom 25.08.2015: Mittelmeer: 25 Millionen illegal getötete Zugvögel pro Jahr) oder aufgrund der BirdLife-Studie werden auch jährlich 100.000 Greifvögel getötet (FALKE 01/2016). Aufgrund einer Studie der Bird Conservation International, die auf Grundlage der Zählungen der Jahre 2008 bis 2012 erstellt wurde, kam heraus, dass ägyptischen Vogelfängern „entlang der Mittelmeerküste des Nordsinai“ 54 Vogelarten zum Opfer fallen (FALKE 07/2016) oder dass im Norden der Sinai-Halbinsel „bis zu 357 Wachteln pro Kilometer pro Tag“ im Jahr 2012 getötet wurden und „auch 54 andere Vogelarten aus 28 Familien, darunter in grosser Zahl Wachtelkönig, Steinschmätzer und Kurzzehenlerche“ (voegel-magazin.de vom 12.07.2016: „Schockierende Zahlen zum Vogelfang in Ägypten“). Man geht davon aus, „dass während des Herbstzugs von Mitte August bis Ende Oktober etwa zwölf Millionen Zugvögel entlang der Mittelmeerküste gefangen werden, die einem Handelswert von etwa 40 Millionen Euro entsprechen“ (LBV-Vogelschutz 03/2016). Andererseits findet man dann auch, dass BirdLife Ägypten, NABU und lokale Polizei „endlich die ersten 2.500 Meter illegaler Netze entfernen“ konnten (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2016)).

In Spanien fallen „etwa zwei Millionen Zugvögel jährlich der Wilderei zum Opfer“, die mit riesigen Fanganlagen und Leimruten gefangen werden („artenschutzbrief“ 18 vom April 2014). „Besonders abstossend ist, dass trotz EU-Vogelrichtlinie eindeutig illegales Handeln einfach toleriert, willentlich ignoriert oder Schuldzuweisungen manipuliert wird (in der EU werden jährlich fast doppelt so viele Vögel illegal getötet wie in dem in diesem Zusammenhang meist genannten Ägypten)“ (VÖGEL 02/2017). Jährlich werden illegal in Frankreich 522.000 Vögel, in Italien 5.600.000 Vögel, in Zypern 2.300.000 Vögel, in Griechenland: 704.000 Vögel, in Ägypten 5.400.000 Vögel, in Libanon:2.600.000 Vögel, in Syrien 3.900.000 Vögel getötet (VÖGEL 02/2017) .

Prof. Reichholf gibt in einer 1995 veröffentlichten Ausführung an, dass in Deutschland für den Artenrückgang ca. 70% bis 75% die Landwirtschaft mit allen Neben- und Folgewirkungen verantwortlich ist. 12% entfällt auf die Scheuheit und die Störungsanfälligkeit der Arten (verursacht aufgrund der Jagd durch den Menschen). Nur ein verschwindend geringer Teil entfällt mit 4% bis 5% auf Industrie, Bebauung und Verkehr. Des Weiteren kritisierte Prof. Reichholf, dass Jagdbehörden in der Vergangenheit mit dem Argument "Störung des biologischen Gleichgewichts" Abschussgenehmigungen für Bussarde und Habichte freigaben, obwohl einerseits die Begriffe "ökologisches Gleichgewicht" und "ökologische Nische" unbrauchbar sind und andererseits professionelle Universitätsökologen das "ökologische Gleichgewicht" für einen bestimmten Raum überhaupt gar nicht ermitteln konnten!

Mit der Wortschöpfung „ökologisches Gleichgewicht“ wurden in Bayern im Jagdjahr 2010/2011 der „Abschuss bzw. Fang von mehr als einer Viertel Million Vögeln“, auch „mehrerer Arten der Roten Liste“ (z.B. Knäckente), auch von Arten mit einem Bestandsrückgang (z.B. Rebhühner), auch von Arten der Vorwarnliste (z.B. Graureiher; in der 6 wöchigen erlaubten Jagt wurden „täglich(!) über 100 Graureiher“ abgeschlachtet), auch von 5 Habichten, 2 Mäusebussarden und 2 Sperbern, begründet, „obgleich längst unstrittig ist, dass die Natur keine statistischen Gleichgewichtszustände kennt“ (LBV-Vogelschutz 03/2012). In Deutschland stieg die Anzahl der Inhaber der Jagdscheininhaber von rund 280.000 Inhabern (FALKE 11+12/1995) auf „etwa 340.000 Jäger” (animal-public: „Stoppt die Tierquälerei in Wald und Flur“) auf 350.881 Jagdscheininhaber im Jahr 2009 (PIRSCH 16/2012) auf 361.557 Jagdscheininhaber im Jahr 2013 (JÄGER 03/2014) auf 381.821 Jagdscheininhaber im Jagdjahr 2015/2016 (JÄGER 03/2017). Laut dem BJagdG, §2, Abs.1 sind Greifvögel (Habichtartige, lat. Accipitridae) und Falken, lat. Falconidae, jagdbare Tiere (Haseder, Stinglwagner: „Knaurs Grosses Jagdlexikon“, 2000; Seite 381f.), wobei die Greifvögel jedoch ganzjährig geschont und nicht gejagd werden sollen (§1 Abs. 2 BJagdG; JagdZVO vom 02.04.1977; Haseder, Stinglwagner: „Knaurs Grosses Jagdlexikon“, 2000; Seite 444f.).

In einer Verordnung (FALKE 04/2009) der niederösterreichische Landesregierung wurde der jährliche „Abschuss von jeweils 200 Mäusebussarden und 40 Habichten“ im Winter bis 2013 erlaubt. Zu Österreich findet man, dass es „rund 130.000 JagdkarteninhaberInnen (Stand März 2023)“ gibt, dass 152 Fälle von Greifvogelverfolgung dokumentiert wurden, dass „von den 13 Verurteilungen wegen Wildkriminalität, im Zeitraum 2012-2022“ „12 Fälle auf das Konto von JagdkarteninhaberInnen“ gehen (Der FALKNER 2023).

Im Bundesland Nordrhein-Westfalen stellte man fest, dass zwischen 2005 bis 2009 in 32 von 54 Kreisen und kreisfreien Städten über 360 Greifvögel und über 11 Eulen gefangen, verletzt oder getötet worden („Charadrius“, Heft 1-2/2010). In den 189 Fällen im Nordrhein-Westfalen waren die „üblichen“ Übeltäter Jäger und Tauben- und Geflügelhalter, die vergiftete Köder (die selbst für den Menschen bei Hautkontakt lebensgefährlich sind), Habichtfangkörbe, Krähenmassenfallen, Tellereisen auslegten („Charadrius“, Heft 1-2/2010). Oder die Greifvögel und Eulen wurden abgeschossen, die Nistbäume gefällt oder die Jungvögel aus den Nestern geholt, um sie zu verkaufen. Man verweist aber auch darauf, dass nicht alle Jäger und Tauben- und Geflügelhalter Übeltäter sind. Die 5 im Bundesland Nordrhein-Westfalen erwischten Täter, die Dunkelziffer ist hoch, bekamen Geldstrafen von 600 bis 3000 Euro. Die Zeitschrift FALKE 01/2011 schreibt, dass ein Falkner und Tierhändler am 15.10.2010 verurteilt wurde, der von 2001 bis 2007 illegal 16 geschützte Greifvogelarten und 3 Eulenarten nach Deutschland einführte und „legal“ aus Deutschland wieder ausführte. 260 Fälle illegaler Greifvogelverfolgung mit 466 Opfern wurden in den Jahren 2005 bis 2010 in Nordrhein Westfalen festgestellt, wobei 320 Greifvögel mit Fleischködern vergiftet wurden, 72 Greifvögel mit Fallen getötet wurden und 54 Greifvögel abgeschossen wurden (FALKE-Sonderheft Greifvögel 2011; Nill, Pröhl, Bezzel: „Adler“ (2013)). In den Jahren 2006 bis 2009 wurden 10 Täter (Taubenzüchter und Jagdscheininhaber) zu Geldstrafen verurteilt (FALKE-Sonderheft Greifvögel 2011).

Im Jahr 2013 („artenschutzbrief“ 18 vom April 2014) wurden in Nordrhein-Westfalen „58 Fälle mit rund 100 Opfern“ illegaler Greifvogelverfolgung festgestellt. Von 2004 bis 2014 sind 680 Verstösse bei denen „mindestens 1.130 Greifvögel und Eulen gefangen, verletzt, getötet, abgeschossen oder ihre Brut gestört oder vernichtet“ bekannt geworden (komitee, NABU, LBV: „Illegale Greifvogelverfolgung, Ein Leitfaden für Naturfreunde und Behörden“ (2014)) oder von 2004 bis 2014 sind 680 Verstösse gegen „die EU-Artenschutzverordnung, das Bundesnaturschutzgesetz und das Bundesjagdgesetz“, „in denen mindestens 1.130 Greifvögel und Eulen gefangen, verletzt, getötet, abgeschossen oder ihre Brut gestört oder vernichtet wurden“ dem Komitee gegen Vogelmord bekannt geworden (LBV-Vogelschutz 01/2015). Des Weiteren wird angegeben, dass zwischen 2004 bis 2014 18 Greifvogelarten („mindestens 559 Mäusebussarde, 126 Habichte, 103 Rotmilane, 33 Turmfalken, 32 Seeadler, 23 Sperber, … 12 Rohrweihen, 16, Wanderfalken, 10 Schwarzmilane, 5 Wiesenweihen, ...4 Fischadler, 3 Kornweihen und jeweils ein Baumfalke … und Gänsegeier“) und 3 Eulenarten (17 Uhus, 5 Waldohreulen, ein Waldkauz) betroffen waren und „in nahezu allen Fällen von Greifvogelverfolgung, bei denen bisher ein Täter verurteilt wurde oder in Verdacht geraten ist, handelte es sich entweder um Tauben- bzw. Geflügelhalter oder um Jagdscheininhaber“ (komitee, NABU, LBV: „Illegale Greifvogelverfolgung, Ein Leitfaden für Naturfreunde und Behörden“ (2014)) oder zwischen 2004 bis 2014 waren mindestens „556 Mäusebussarde und 126 Habichte“ unter den Opfern (LBV-Vogelschutz 01/2015). Ein schwedischer Eiersammler wurde „am 31. Januar 2014 … zu Geldstrafen und einer Haftstrafe bis zu einem Jahr verurteilt“ (FALKE 03/2014).

Eine „Greifvogelverfolgung ist eine Straftat“ und „die Polizei ist laut Strafprozessordnung zu unverzüglichen Handeln verpflichtet“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2015)). Die Erfassungs- und Dokumentationsstelle für Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität (E.D.G.A.R.) erfasst die Greifvogelverfolgung und anderer „Formen von Artenschutzkriminalität“ (FALKE 07/2016). E.D.G.A.R. dokumentierte bis zum Ende Februar 2016 „mehr als 900 Fälle aus dem Zeitraum seit 2005“, „fast 1500 Vögel, darunter 744 Mäusebussarde, 130 Habichte, 125 Rotmilane, 35 Wanderfalken und zahlreiche weitere Arten“ (FALKE 07/2016), bis zum Ende Oktober 2016 „über 970 Fälle mit mehr als 1.500 gefiederten Opfern“, wobei allein 488 Fälle auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen fielen (naturgucker: 28: Januar/Februar 2017), „seit 2005 bundesweit 1.540 Fälle von Abschuss, Vergiftung, Fang oder der Zerstörung von Nestern streng geschützter Vogelarten“, davon 928 Fälle in Nordrhein-Westfalen (www.voegel-magazin.de: 05.07.2021 (EDGAR: Aufklärungsquote gleich Null), „von Januar bis August 2021“ „39 bestätigte Fälle von gezielter Vergiftung von Greifvögeln mit insgesamt 47 Opfern erfasst“ wurden („vogelschutz europaweit“: Herbst 2021), von 2005 bis 2021 „über 1.600 Fälle illegaler Greifvogelverfolgung“, „auch Fälle von Nistbaumfällung, illegaler Haltung, Aushorstung oder Tierquälerei“, denn genaugenommen „wurden 2.212 Habichte, Rotmilane, Bussarde, Falken und anderer Arten getötet, verletzt oder gefangen“ („artenschutzbrief“ 26 (April 2022)). Man findet bei „einer Dunkelziffer von mehr als 90 Prozent“ „in den letzten vier Jahren in NRW“ keine einzige Verurteilung aufgrund der im Jahr „>2018 von der Landesregierung beschlossenen Auflösung der Stabsstelle Umweltkriminalität<“ (www.voegel-magazin.de: 05.07.2021 (EDGAR: Aufklärungsquote gleich Null) oder die „>Bankrotterklärung für den behördlichen Artenschutzvollzug und gleichzeitig eine direkte Folge der 2018 von der Landesregierung beschlossenen Auflösung der Stabsstelle Umweltkriminalität<“ führte dazu, dass „in den letzten vier Jahren“ in Nordrhein-Westfalen „alle wegen illegaler Greifvogelverfolgung eingeleiteten Strafverfahren erfolglos eingestellt“ wurden („vogelschutz europaweit“: Herbst 2021) oder „auch in NRW fast alle Ermittlungen wegen Greifvogelverfolgung ergebnislos eingestellt“ wurden („artenschutzbrief“ 26 (April 2022)). Unklar ist jedoch oder im Widerspruch dazu heisst es jedoch, dass „die von Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) in der letzten Woche gegenüber der dpa vorgenommene Bewertung, sie sei mit der Aufstellung ihres Hauses beim Thema Umweltkriminalität „sehr zufrieden““ ist (www.voegel-magazin.de: 05.07.2021 (EDGAR: Aufklärungsquote gleich Null), da „die Bekämpfung der Umweltkriminalität” „nach wie vor ausreichend gewährleistet“ sei („artenschutzbrief“ 26 (April 2022)).

Ein Taubenzüchter hat andererseits zum Schutze seiner Tauben rechtlichen Beistand bekommen, so dass der beauftragte Anwalt ein Schreiben an eine Kirchengemeinde verschickte, in dem es hiess, dass der „>Raubvogel<“ „>eine Gefahr für Leib und Leben der Tauben unseres Mandanten darstellt. Er wird – im Falle einer dauerhaften Ansiedlung – zahlreiche Tiere unseres Mandanten reissen<“ und es „wird mit rechtlichen Schritten gedroht, weil sie durch die Zulassung des Nistkastens den Taubenzüchter >in seinem Eigentum beeinträchtigt<“ (FALKE 07/2016). Warum jedoch bei derartigen juristischen Juwelen „Anfang Mai das komplette Gelege“ verschwand, ist merkwürdig, zudem dann der NABU „Strafanzeige wegen der Entnahme von Eiern einer besonders geschützten Art“ erstatteten musste (FALKE 07/2016).

Man findet, dass 2010 „71 Fälle illegaler Verfolgungen (31 Mal Vergiftung, 13 Mal Abschuss, 24 Mal Fang, 1 Mal Störung einer Brut, 2 Mal illegale Haltung) mit insgesamt 94 Opfern“ in Nordrhein-Westfalen registriert wurden und dieses genaugenommen „57 Mäusebussarde (Buteo buteo), 15 Habichte (Accipiter gentilis), 12 Rotmilane (Milvus milvus), 2 Sperber (Accipiter nisus), 2 Turmfalken (Falco tinnunculus), 2 Rohrweihen (Circus aeruginosus) und jeweils eine Kornweihe (Circus cyaneus), ein Wanderfalke (Falco peregrinus) sowie zwei Waldohreulen (Asio otus)“, die „vergiftet, abgeschossen oder gefangen“ wurden („Charadrius“: 2011 (Heft 2; Nr. 47)).

In den ersten 3 Monaten des Jahres 2015 dokumentierten „NABU, LBV und das Komitee gegen den Vogelmord“ bisher „27 Fälle illegaler Greifvogelverfolgung mit insgesamt 40 toten Tieren“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2015)) und „allein in den ersten fünf Monaten meldeten Zeugen dem NABU 39 Verdachtsfälle mit 50 toten Tieren, darunter zum Grossteil Mäusebussarde, auch auch Habichte, seltene Wanderfalken und Seeadler, Sperber oder Rotmilane“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2015)). In einem Fall hatte ein Jäger „zwei Fallen mit vergifteten Ködern in seinem Jagdrevier aufgestellt – ein Habicht und sieben Mäusebussarde starben qualvoll“, worauf vom Amtsgericht Krefeld dem Jäger der „Jagdschein entzogen wurde und eine Geldstrafe von 3.000 Euro verhängt“ wurde (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2015)).

Eine Petition mit 12.000 Unterschriften mit einer Forderung einer Ermittlungseinheit zum Schutz vor Wilderei in Bayern wurde vom bayrischen Landtag abgeschmettert, obwohl es in England, Österreich, Nordrhein-Westfalen bereits entsprechende Spezialeinheiten gibt („Süddeutsche Zeitung“ (SZ)): 30.06.2014: „Kartell des Schweigens“). Das Problem ist, dass „nicht nur Luchse gewildert“ wurden, sondern auch Greifvögeln (in Ostheim vor der Rhön entdeckte man „binnen zwei Wochen die Kadaver von neun Mäusebussarden, neun Rotmilanen, einem Schwarzmilan“) nachgestellt wurde, dass das Verfahren, obwohl der Täter bekannt war, aus Mangel an öffentlichem Interesse eingestellt wurde („Süddeutsche Zeitung“ (SZ)): 30.06.2014: „Kartell des Schweigens“).

Im südlichen Landkreis Würzburg bei Ochsenfurt“ wurden im August 2015 „zwei vorsätzlich verstümmelte junge Wiesenweihen gefunden“ (LBV-Jahresbericht 2015/2016).

Die deutschen Jäger (FALKE 06/2007) schiessen jährlich fast 2,1 Millionen Vögel (darunter auch jährlich 13.000 bis 15.000 Möwen; 15.000 Blässhühner; 10.000 stark gefährdete Rebhühner) laut den offiziellen Streckenergebnissen der Jahre 1994/1996 bis 2005/2006 in Deutschland. Die Zeitschrift JÄGER (03/2014) bringt als Argumentationshilfe bei Vegetariern: „Durch mein Handeln wird die Grausamkeit in der Tierwelt nicht vermehrt, sondern nur zeitlich verlagert auf einen Moment, an dem ich meine Beute noch nutzen kann, weil ich sie esse.“ Bereits als Kind erfährt man im Märchen „Der gestiefelte Kater“: „Damals regierte ein König in dem Land, der ass die Rebhühner so gern. Es war aber eine Not, dass keine zu kriegen waren. Der ganze Wald war voll, aber sie waren so scheu, dass kein Jäger sie erreichen konnte“ (“Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm”; 1979). Im wirklichen Leben werden durch die Jägerschaft jährlich 10.000 leckere wohlschmeckende, wenn auch im Bestand stark gefährdete Rebhühner, im Zeitraum vom 01. September bis zum 15. Dezember (§1 Abs. 2 BJagdG; JagdZVO vom 02.04.1977; Haseder, Stinglwagner: „Knaurs Grosses Jagdlexikon“, 2000; Seite 444f.) geschossen, denn nach dem BJagdG, §2, Abs.1 sind Rebhühner jagdbare Tiere (Haseder, Stinglwagner: „Knaurs Grosses Jagdlexikon“, 2000; Seite 381f.). Die Schonzeiten und Jagdzeiten sind jedoch genaugenommen andererseits bundeslandbezogen, artbezogen und verschieden.

Schonzeiten: www.jagdschulatlas.de (genaugenommen auf www.jagdschulatlas.de/jagdzeiten-schonzeiten) Jagdschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Schonzeiten: www.schonzeiten.de

Aufgrund der landwirtschaftlichen Veränderungen „in den letzten 50 bis 150 Jahren“ sind die Bestände, wie beispielsweise der Rebhühner, Wiesenweihen, Baumfalken und Ziegenmelker „deutlich zurückgegangen“ („Vögel in Deutschland“: 2008). Andererseits profitieren Wiesenweihen und Wanderfalken „von langjährigen Artenhilfsprogrammen“ („Vögel in Deutschland“: 2008). In Europa leben aufgrund von Lebensraumvernichtung und intensivierter Landwirtschaft laut einer Untersuchung der University of Exeter rund 421 Millionen Vögel weniger „als noch vor 30 Jahren“ (voegel-magazin.de vom 10.11.2014: „421 Millionen Vögel weniger als vor 30 Jahren“) oder rund 400 Millionen Vögel in Europa weniger als vor 30 Jahren (FALKE 11/2016). Es handelt sich um „häufige Arten wie Haussperling, Star, Feldlerche oder Rebhuhn“ und es wird kritisiert, dass die teuren Schutzmassnahmen erst dann beginnen, wenn die Arten (z.B. Wiesenweihen) selten geworden sind oder es sich um Sympathieträger (z.B. Seeadler) handelt (voegel-magazin.de vom 10.11.2014: „421 Millionen Vögel weniger als vor 30 Jahren“). Allgemein findet man auch, dass seit 1980 „die Bestände sehr vieler Vogelarten, die vorwiegend auf den genutzten Flächen unserer Kulturlandschaft leben“, einen deutlichen europaweiten Rückgang aufweisen, wie „Wiesenpieper (-68%), Turteltaube (-79%), Ortolan (-88%)“, Rebhuhn (-94%) (FALKE Sonderheft „Vogelschutz“ (2017)).

Man findet gibt so einen Bestand von „derzeit noch 37.000-64.000“ Rebhuhn-Revieren in Deutschland an und einen Rückgang von über 90% im Zeitraum „zwischen 1990 und 2009“ aufgrund der intensiv genutzten Landwirtschaft (Natur+Umwelt 01/2015). Konkret bedeutet dieses den „Wegfall der Flächenstilllegungspflicht und die Umwandlung von Brachflächen für die Produktion nachwachsender Rohstoffe“ („Vögel in Deutschland“: 2008). Einen Zusammenbruch der Rebhuhn-Bestände „um mehr als 90%“ „über die letzten drei Jahrzehnte“ in Europa aufgrund der Veränderung der Landschaftsstruktur, intensiverer Feldbewirtschaftung und einer Erhöhung der Prädatoren (wie z.B. dem Fuchs) findet man auch in FALKE (02/2015). „In manchen Bundesländern ist der Rebhuhnbestand so klein, dass wir dort demnächst mit dem Aussterben der Art rechnen müssen“ (FALKE 02/2015) und in Niedersachsen hat sich der „Bestand innerhalb der letzten Jahre halbiert“ (FALKE 02/2015). Der europäische Bestand der Rebhühner brach „seit 1980 um 80%“ und „seit 1914 um 96%“ ein (PIRSCH 15/2015) oder der Bestand der Rebhühner sank europaweit um 94%, deutschlandweit um 84% seit 1980 („naturgucker“: 39: November/Dezember 2018). Um 93% bezogen auf das Jahr 1980 ging der Rebhuhnbestand nach unten, wobei die Ursachen in der „Einengung der Fruchtfolgen auf wenige Feldfruchtarten,“ der „Zunahme der Herbsteinsaat von Wintergetreide auf Kosten des Anbaus von Sommergetreide,“ dem „Einsatz effektiver Pflanzenschutzmittel, durch den für die Ernährung wichtige Wildkräuter und die davon abhängigen Insektenarten weitgehend ausfallen“, liegen (voegel-magazin.de vom 17.09.2015: „Minus 93 Prozent: Bedrohtes Rebhuhn ...“). Der Bestand der Rebhühner ist laut dem European Bird Census Council „europaweit seit 1980 um 94 Prozent zurückgegangen“ (JÄGER 02/2016) bzw. ist seit 1984 um 94% zusammengebrochen (JÄGER 03/2017) bzw. ist europaweit „seit 1980 um 94 % eingebrochen“, da die Küken der Rebhühner „verhungern“, da der Nachwuchs sich „fast ausschließlich von tierischem Eiweiss“, „vor allem Ameisenlarven“ ernährt, was aufgrund der intensiven Landwirtschaft, die Ameisen und Insekten keine Chance mehr gibt und des häufigen Einsatzes „von Pestiziden in der Landwirtschaft“, fast nicht mehr gegeben ist (gefiederte-welt.de am 04.07.2017 „Junge Rebhühner ...“). Für das Jahr 2016 hat der Deutsche Jagdverband das Rebhuhn zum „Wild des Jahres“ gekürt (JÄGER 02/2016). Eine Aussetzung von Rebhühnern ist durch die Untere Naturschutzbehörde genehmigungspflichtig und problematisch, da es beispielsweise „auf der Insel Bornholm zur Etablierung eines Mischtyps zwischen osteuropäischen und westeuropäischen Rebhühnern“ gekommen ist oder da beispielsweise „die italienische Unterart des Rebhuhns“ aufgrund massiver Aussetzungen gezüchteter Rebhühner ausgestorben ist (JÄGER 03/2017). Das Ergebnis von Studien, die das „Zusammenspiel zwischen Lebensraum, Rebhuhndichte und Beutegreifer“ untersuchten, war „>Je weniger Beutegreifer, desto höher kann sich der Rebhuhnbestand entwickeln.< Die Verluste schwanken zwischen 25 und 65 Prozent der vorhandenen Hennen“ (UNSERE JAGD 02/2017) und „ganz ohne Räuber – im Fall einer Studie wurden Krähenvögel und Bodenräuber, nicht aber Greifvögel eliminiert – verdoppelte und verdreifachte sich die Hühnerdichte“ (UNSERE JAGD 02/2017) und bei einem ansteigenden Mäusebestand nahmen auch die Greifvögel zu „und schlugen öfter Hühner, die nun auch mit dem minderen Lebensraum zu kämpfen hatten“ und sobald der Mäusebestand dann wieder sank, stieg dann auch „der Druck auf die Hühner“ (UNSERE JAGD 02/2017).

Im BLASE-Lehr- und Grundlagenwerk „Die Jägerprüfung“ (29. Aufl., S.276 und S.665) heisst es zum Rebhuhn: „Das Rebhuhn wird nur noch vereinzelt bejagd, in Revieren in denen die Biotope intakt sind und die Bestände dies zu lassen“. Des Weiteren heisst es: „Das Betätigungsfeld der Jäger im Naturschutz erstreckt sich vom Biotopschutz über die Biotopvernetzung bis hin zu gezielten Artenschutzprogrammen für besonders gefährdete Arten. Die mit viel ehrenamtlichem Einsatz und zum Teil mit beträchtlichem finanziellem Aufwand durchgeführten Projekte dienen dem Erhalt einer artenreichen und landschaftstypischen Kulturlandschaft.“ Speziell zum Rebhuhn steht: „Das Rebhuhn unterliegt langfristigen Bestandsschwankungen und ist heute seltener als vor einigen Jahrzehnten. In höheren Lagen (oberhalb 500m) ist es meist ganz verschwunden.“ Im BLASE-Lehr- und Grundlagenwerk „Die Jägerprüfung“ ist kein Abschnitt enthalten, der Konsequenzen in den Kapiteln „Straf- und Bussgeldvorschriften“ (S. 749f.) und „Entziehung des Jagdscheins“ (S. 751f.) für den Teil behandelt, lehrt, schult oder gibt, wenn man sich als zukünftiger Jäger gegen ein abschiessen der „stark gefährdeten“ Rebhühner entscheidet.

Nach der Statistik der Jagdstrecken 2013/2014 (JÄGER 01/2015, S.6f) wird auch der Rückgang der Rebhuhn-Abschüsse in Gesamtdeutschland von 11.745 (Statistik 2004/2005) zu 13.181 (Statistik 2005/2006) zu 10.337 (Statistik 2006/2007) zu 11.618 (Statistik 2007/2008) zu 8.662 (Statistik 2008/2009) zu 6.770 (Statistik 2009/2010) zu 5.506 (Statistik 2010/2011) zu 4.440 (Statistik 2011/2012) zu 4.236 (Statistik 2012/2013) zu 2.516 (Statistik 2013/2014) dokumentiert. Für die Statistik 2013/2014 findet man auch 2.059 Abschüsse (PIRSCH 24/2014, S.57: Zur Differenz: PIRSCH gibt für Thüringen 0 Abschüsse und JÄGER für Thüringen 7 Abschüsse an. Korrekte Summe mit 0 thüringer Abschüssen 2.509 statt 2.059 (Zahlendreher!)! Es heisst zum Rebhuhn (JÄGER 01/2015, S.32) zwar einerseits „dass jedes Huhn, das der Fuchs reisst, eines zuviel ist“, aber andererseits wurden von den Rebhuhn-Abschüssen allein 1.016 (Statistik 2013/2014) lecker schmeckende Rebhühner in Bayern (JÄGER 01/2015, S.6f; PIRSCH 24/2014, S.57) abgeschossen. Die Rebhuhn-Abschüsse gingen dann auf 2.291 Abschüsse (Statistik 2014/2015) zurück (PIRSCH 01/2016) oder(!) auf 2.256 Abschüsse (Statistik 2014/2015) zurück (JÄGER 02/2016), weil in Thüringen entweder 0 Abschüsse (JÄGER 02/2016) oder 35 Abschüsse (PIRSCH 01/2016) erfolgten. Als „bedenklich“ wird die hohe Abschussanzahl kommentiert und es heisst: „wenn die Politik es nicht irgendwann einmal ernst meint mit dem Artenschutz, werden unsere Enkel dieses Wild nur noch aus Büchern kennen“ (JÄGER 02/2016). Im Folgejahr werden 2.657 Abschüsse in der Statistik 2015/2016 (PIRSCH 01/2017; UNSERE JAGD 02/2017) oder(!) 4.539 Abschüsse in der Statistik 2015/2016 (JÄGER 01/2017) angegeben, weil in Rheinland-Pfalz entweder 215 Abschüsse (PIRSCH 01/2017; UNSERE JAGD 02/2017) oder 2115 Abschüsse (JÄGER 01/2017 (Tippfehler?)) und in Thüringen entweder 18 Abschüsse (PIRSCH 01/2017; UNSERE JAGD 02/2017) oder 0 Abschüsse (JÄGER 01/2017) erfolgten.

Rebhühner aufgenommen im Zoo Dortmund (links) und im Tierpark Riesa (mitte)                             .

Auf die Frage „Warum Jäger jagen“ (JÄGER 09/2014) gab es unter anderen die Aussage eines Juristen: „> Wir Jäger haben einen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Wir sorgen für Vielfalt und Gesundheit der Arten. Wir sichern ihre Lebensgrundlagen und fördern die Ziele des Umwelt-, Natur- und Tierschutzes.<“ Ein anderer gab an: „>Ich muss jagen, es ist für die langfristig ökologische Entwicklung des Waldes.<“ Im internationalen Massstab (JÄGER 05/2014) heisst es: „Theoretisch ist es ganz einfach: Ist die Jagd waidgerecht und nachhaltig, auch im sozio-kulturellen und sozio-ökonomischen Sinn, so gibt es grundsätzlich nichts gegen den trophäenlastigen Jagdtourismus einzuwenden – weder in Afrika noch anderswo. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ein Jäger weniger Spuren hinterlässt und mehr Wert generiert als hundert Fototouristen.

In einer europäischen Abschussstatistik (Falke 08/2007) schossen unter anderem die französischen Jäger 25 Millionen Vögel, die britischen Jäger 21 Millionen Vögel und die italienische Jäger 17 Millionen Vögel ab. Von den 82 untersuchten Arten (Falke 08/2007) entfielen dabei 37,3 Millionen auf Singvögel, 33,5 Millionen auf Hühnervögel, 18,6 Millionen auf Tauben, 4,1 Millionen auf Watvögel, unter anderem pro Jahr. Die von Wissenschaftlern als „crippling loss“ bezeichnete Todesursache, nämlich die verwundeten Vögel, die dann nicht gefunden werden, wird mit einer Grössenordnung, die in jeder Statistik fehlt, von mehreren Millionen Vögel (Falke 08/2007) angegeben. Es ist die Freude und das Vergnügen einer Minderheit mehr als 100 Millionen Wildvögel in Europa abzuschiessen, weil es für diese Minderheit bedeutungslos ist, dass die Bestände der Feldlerchen, der Kibitze und der Bekassinen beispielsweise dramatisch abgenommen haben, denn was in Deutschland geschützt ist (die Bekassine steht auf der Roten Liste), wird in anderen Ländern mangels Schutz (82 Vogelarten sind im Anhang II der EU Vogelschutzrichtlinie aufgelistet; jagdbar sind zum Beispiel 61 Arten in Frankreich) abgeschossen (Falke 08/2007). 600.000 Feldlerchen werden „alleine in Frankreich“, auch wenn in Deutschland der Bestand der Feldlerchen bedroht ist, abgeschossen (LBV-Prospekt: „Gejagd, vergiftet, verspeist?“ (2016)).

Zwischen Mitte August und Ende September“ werden „im Süden von Les Landes und im Norden des Département Pyrénées Atlantiques 30 000 bis 50 000 Ortolane“, was der „gesamten Brutpopulation der Beneluxstaaten, Deutschlands, Dänemarks, Österreichs, der Tschechischen Republik und der Slowakei“ entspricht, trotz des seit 1999 bestehenden Schutzes in Frankreich aus Tradition und für den Kochtopf illegal gefangen (FALKE 01/2010), so dass der Bestand der Ortolane seit 1980 um 80% in Europa nach unten sank (LfU: „Der Ortolan in Bayern” (2014)). Der Bestand der Ortolane in Deutschland beträgt 5.000 bis 6.000 Reviere (LfU: „Der Ortolan in Bayern” (2014)). „In Frankreich kann beispielsweise ein in einem Gourmet-Restaurant zubereiteter Ortolan bis zu 150 Euro einbringen“ (VÖGEL 02/2017), was dann auch dokumentiert, dass Gast und Gastgeber zur gehobenen (gebildeten?) Gesellschaft gehören und nicht aus lauter Verzweiflung und puren Hunger gezwungen sind, Ortolane zuzubereiten bzw. fürstlich zu geniessen. Andererseits wird aufgrund „der kulturellen Tradition“ die illegale „Jagd auf Ortolane“ in Frankreich toleriert, die dann „nach einem traditionellen Rezept“ „in Cognac ertränkt“ zubereitet werden, auch wenn die Europäische Kommission 2016 Frankreich „wegen der Ortolanverfolgung vor dem Gerichtshof der Europäischen Union verklagt“ hat, und auch wenn „das Ausmass der Verfolgung im Südwesten Frankreichs mit 15.000 bis 30.000 gefangenen Individuen“ „das Aussterberisiko der betroffenen Populationen erhöht“,weil der Bestand „seit 1980 um 88% ins Bodenlose abgestürzt“ ist (FALKE 08/2019).

Zum Vogelschutz (LBV-Vogelschutz 03/2014) heisst es: „Für die Kinder unserer Kinder ist es dann vielleicht einmal normal, nicht einmal mehr Feldlerchen zu hören, und Rebhühner, Kibitze und Feldhasen nur noch aus Kinderbüchern zu kennen.“ Trotz der Tatsache, dass weltweit „auf der Erde in den vergangenen 40 Jahren etwa 40% unserer Natur verloren“ wurde, haben sich die Bestände der Wanderfalken und Seeadler „in beeindruckender Weise“ erholt (LBV-Vogelschutz 03/2014).

Ein Naturschützer (FALKE 05/2011), der Jäger wiederholt bei Nebel in einem Naturschutzgebiet(!) beobachtete, die Jagd auf geschützte(!) Arten machten und hierfür auch Anzeigen erstattete, wurde nicht oder erst dann ernst genommen, als er vorausschauend beim nächsten Nebel ins Nebelhorn bliess und die Gänse verjagte. Ernst genommen heisst hier konkret (FALKE 05/2011), dass obwohl aufgrund des Nebels eine Verwechslung mit geschützten Arten (Zwerg-, Saat- oder Weisswangengänsen) nicht auszuschliessen war, wurde der Naturschützer zu einer Strafzahlung vorläufig verurteilt! Ernst genommen heisst dann auch (FALKE 05/2011), dass der Naturschützer von der Jägerschaft, weil „er während der Jagd einen roten Regenschirm getragen“ hat, eine weitere Anzeige bekam!

Ein Jäger hatte „im Dezember 2022 zwei illegale Lebendfallen für Greifvögel mit lebenden Tauben bestückt und aufgestellt“, das „Komitee gegen den Vogelmord“ fand die Fallen mit einem frisch gefangenen Habichtweibchen, schaltete die Polizei ein und filmte den Jäger der „das Weibchen in der Falle mit einer Metallstange“ erschlug und daraufhin das Weibchen „gewaltsam gegen die Stossstange seines Autos“ „schmetterte“ (Vogelwarte Band 61: Heft 2: Mai 2023).

Im Mai 2014 dokumentierte man im Libanon von der ausufernden Jagd auf Störche mit Maschinengewehren“ (Komitee gegen den Vogelmord e.V.: Tätigkeitsbericht 2014).

Im österreichischen Ötztal beobachtete eine Wandergruppe den Abschuss eines Steinadlers und stellte „wenig später“ dann „zwei Jäger“, „die gerade dabei waren, ein Gewehr in einem Auto zu verstauen“ zur Rede, die sich dann so verhielten, „als hätten sie nichts mit der Sache zu tun“ (“Der Falkner” (2013)). Eine polizeiliche Untersuchung, eine „Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und bei der Bezirkshauptmannschaft“ waren die Folge (“Der Falkner” (2013)). Zum Sachverhalt heisst es: „Die Verantwortung des Schützen, er habe ein Rehkitz vor dem Adler retten wollen, zeigt von einer absoluten Unkenntnis der Biologie und von Naturverständnis“ und: „Kein Landesjägermeister kann so etwas gutheissen oder für das Märchen des Schützen Verständnis zeigen.“ (“Der Falkner” (2013)). Im Februar 2014 wurde ein Kaiseradler im österreichischen Burgenland abgeschossen und der betroffene Jäger zu einer „Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt“ (“Der Falkner” (2013)).

Am Waldrand bei Oberwattenbach im Landkreis Landshut“ wurde im September 2015 ein Uhu mit Schrotkugeln erschossen (LBV-Jahresbericht 2015/2016).

Zur Sichtweise der Jägerschaft, jedoch nur auf einen Elefantenabschusses bezogen, findet man aufgrund des Abschusses durch einen für Artenschutz im thüringischen Umweltministerium zuständigen Mitarbeiters, der seinen Posten verlor, folgendes: „Ein Elefant hat auf beiden Seiten seines Unterkiefers lediglich einen grossen Backenzahn. Dieser wächst fünfmal nach. Wenn der M6 ausgefallen ist, dann muss das Tier verhungern. … Wildbiologisch ist dieser Eingriff ohne jede Bedeutung. Im Gegenteil – es ist allgemeine Auffassung, dass Abschussgebühren dem Naturschutz in den betreffenden Ländern helfen, dass Fleisch im jeweiligen Dorf bleibt und dass auf diese Art der Wilderei vorgebeugt wird“ (JÄGER 04/2014). Auch König Juan Carlos verlor nach 44 Jahren im Jahr 2012 seinen Posten als Ehrenpräsident des spanischen WWF aufgrund eines Elefantenabschusses, wozu Lamine Sebogo, Leiter des WWF-Elefantenprogramms in einem Interview folgendes sagte: „>Ich weiss ..., dass dieses Thema in Europa sehr schwierig zu erklären ist: Wie man mit dem gezielten Töten einzelner Elefanten ihre Populationen schützen kann. … Diese Form der Jagd wird meist gut dokumentiert, beobachtet und bassiert auf wissenschaftlichen Errechnungen. Dort, wo es gestattet ist, sind die Populationen in der Regel stabil, und die Abschussquoten liegen mitunter im Promillebereich.<“ (JÄGER 05/2014).

Simbawe hat laut Schätzungen bezügl. der Trophäenjagd einen Lizenzerlös von rund 40 Millionen $, die in den „Schutz des Wildes und seiner Lebensräume, aber auch der einheimischen Landbevölkerung zugutekommen. Allerdings versickert wohl ein Grossteil des Geldes in den Taschen von bestechlichen Beamten und Politikern“ (PIRSCH 15/2015). Namibia hatte ältere 18 Nashörner, „die sich nicht mehr fortpflanzen und für die Bestände keine Rolle mehr spielen“, die „oft aggressiv“ sind und „jüngere und gesündere Nashörner“ nicht selten töten, „zur Jagd freigegeben“ (JÄGER 08/2015). So brachte eine Erlaubnis für den Abschuss eines Nashorns 350.000$, die in den „Kampf gegen Wilderer eingesetzt“ werden, bei einer Versteigerung ein (JÄGER 08/2015).

Zur Grosswildjagd reisen jährlich „rund 50.000 Deutsche“ ins Ausland (BILD: 30.07.2015 „Zahlen und Fakten zur Grosswildjagd“). Der Preis in Südafrika für das Erschiessen eines Elefanten sind 38.000Euro, eines Löwen sind 21.000Euro, eines Leoparden 14.000Euro und eines Büffels 13.000Euro (BILD: 30.07.2015 „Zahlen und Fakten zur Grosswildjagd“). In Namibia kostet der Abschuss eines Leoparden 5.000Euro (BILD: 30.07.2015 „Zahlen und Fakten zur Grosswildjagd“). Der Abschuss eines Löwen in Tansania kostet 9.000Euro (BILD: 30.07.2015 „Zahlen und Fakten zur Grosswildjagd“). Den Abschuss eines Nasshorns kann man ab 35.000Euro bekommen (BILD: 30.07.2015 „Zahlen und Fakten zur Grosswildjagd“).

02.05.04. des Menschen Handel
In Indonesien mit seinen „17.500 Inseln, von denen nur gut ein Drittel bewohnt sind“, leben „über 1.700 Vogelarten“ oder „17 % der weltweit bekannten, wildlebenden Arten“, „allein auf Java und Bali“ leben „504 Vogelarten“, auch der „Javahaubenadler (Nisaetus bartelsi)“, aber es leben auch im viertbevölkerungsreichsten Staat 264 Millionen Einwohner, allein auf Java „mehr als 140 Millionen Menschen“ (FALKE 01/2020). Das Problem ist, dass die „Vogelwelt Indonesiens“ millionenfach gefangen genommen wird, um die Vögel als Haustiere oder für Gesangswettbewerbe zu verkaufen, so dass einige Arten „inzwischen auf der Roten Liste stehen“ „oder sogar als ausgestorben gelten“ (FALKE 01/2020). Ganze Waldgebiete sind jetzt schon „verstummt – nach dem Gesang frei lebender Vögel lauscht man vergeblich“ in Indonesien, heisst es auf gefiederte-welt.de (02.09.2014; „Verheerender Diebstahl...“). Die Ursache hierfür ist, dass in Indonesien Ziervögel „als Statussymbol gelten und zu Hunderttausenden einzeln, in kleinen Käfigen eingesperrt, und wegen ihres Gesangs und ihres attraktiven Äusseren gehalten werden“ (gefiederte-welt.de; 02.09.2014; „Verheerender Diebstahl...“) oder dass „der Verbrauch von Singvögeln“ so extrem ist, „dass bereits heute manche Wälder wie leergefegt wirken“ oder dass „die Wälder Asiens“ „tatsächlich für immer zu verstummen“ drohen (Wilhelma 01/2018). Das Zuchtzentrum, Cikananga Conservation Breeding Center (CCBC), für bedrohte Arten im Westen Javas (in der Nähe von Sukabumi), dass von der „Zoologischen Gesellschaft für Arten und Populationsschutz e.V. (ZGAP) und den Zoos von Heidelberg und Köln sowie Zoos aus Grossbritannien, der Schweiz, der Tschechischen Republik und den USA“ unterstützt wird, wurde überfallen und es wurden 150 Schwarzflügelstare, „der in Freiheit ausgerotteten javanischen Unterart“ und „noch zwei Exemplare der balinesischen Subspezies, ein Balistar und drei Sumatra-Weisshaubenhäherlinge gestohlen. Der Verlust wirft das bislang ausserordentlich erfolgreiche Zuchtprogramm um Jahre zurück“ (gefiederte-welt.de; 02.09.2014; „Verheerender Diebstahl...“). Auf dem Vogelmarkt in Jakarta (gefiederte-welt.de; 02.09.2014; „Verheerender Diebstahl...“) sollen alle gestohlenen Vögel nach Gerüchten bereits am nächsten Morgen verkauft worden sein! In einer im Jahr 2014 durchgeführten „Bestandsaufnahme der drei Vogelmärkte in Jakarta, der Hauptstadt Indonesiens“, dokumentierte man in 3 Tagen „über 19.000 Vögel aus über 200 Arten“ (Wilhelma 01/2018). Aufgrund des „wirklich unbeschreiblich“ grossen Ausmasses des Vogelhandels wurde im Juni 2018 ein Ministerialerlass (Peraturan Menteri) Nr. 20 veröffentlicht, der „viele Greifvögel, Eulen, Papageien und Singvögel“ „nun als geschützte Arten“ einstuft (FALKE 01/2020).

Der Mensch ist die hauptsächliche Ursache, dass jährlich mindestens 25.000 bedrohte Arten aussterben. Täglich „sterben weltweit 150 Tier- und Pflanzenarten aus“ (Bundesministerium der Finanzen: „Artenschutz“ (Dezember 2005); Bundesministerium der Finanzen: “Der Zoll: Im Einsatz für Bürger, Wirtschaft und Umwelt” (Febr. 2008); Bundesministerium der Finanzen: “Die Bundeszollverwaltung” (Oktober 2008)). Andererseits gibt es auf dem Planeten Erde 3 bis 10 Millionen Tier- und Pflanzenarten und von diesen sind nur „1,7 Millionen wissenschaftlich dokumentiert“, wobei jährlich 20.000 Arten neu beschrieben werden („Tiergartenzeitung“ des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg und dem Tiergarten Nürnberg, Ausgabe 9 (11/2014)).

Nach einer BirdLife-Studie gelten 1.211 Vogelarten als gefährdet (FALKE 07/2004). In jeden Jahr sterben 25.000 Arten aus und „ein Zehntel aller Vogelarten, rechnen Wissenschaftler vor, wird bis zum Jahr 2100 vom Erdball verschwinden“ (Sonntagsblitz vom 21.08.2005: "Fabelwesen am Rande des Abgrunds"). BILD veröffentlichte einen Auszug der Roten Liste der IUCN mit 60 vom aussterben bedrohten Arten und führte den Sperbergeier und den Wollkopfgeier auf (BILD: 13.09.2007: „Schockliste ...“). BILD führt als Todesursachen die Lebensraumverluste oder Tiere und Pflanzen und die Umweltverschmutzungen auf (BILD: 13.09.2007: „Schockliste ...“). Von den derzeit 9998 vorhandenen Vogelarten sind 137 Vogelarten ausgestorben, 192 „vom Aussterben bedroht, 362 stark gefährdet und 669 gefährdet“ laut der Roten Liste von 2009 (FALKE 01/2010).

In der Praxis gibt es nationale Exportquoten, eine Unkenntnis über die konkret gefangene Anzahl von Vögeln und Schätzungen aus denen hervorgeht, dass weit mehr für den Handel gefangen werden als man national festlegte. Die Dunkelziffer wird mit bis zu 20 Millionen Vögeln (zumeist Singvögeln, dann Papageien) pro Jahr angegeben. In den internationalen Fachhandel kamen zum Beispiel so 160 Greifvogelarten in den Jahren 1980 bis 1988. Nationale Exportstatistiken werden unsinnig, wenn bedrohte Arten illegal in ein benachbartes Land geschmuggelt werden und von dort legal(!) zur gut zahlenden Kundschaft exportiert werden können. Das Buch "Flieg Vogel oder stirb, vom Elend des Handels mit Wildvögeln" bringt es auf den Punkt: "Ein Großteil des Greifvogelhandels spielt sich heute in der Illegalität ab. Die Zahlen über Beschlagnahmungen in den Jahren 1990 und 1991 aus der WA-Statistik des Bundesumweltministeriums decken hier zweifellos zu die Spitze des Eisbergs. Ein Paar Beispiele: Bundesbehörden zogen 1990 93 präparierte Greifvögel und Eulen ein. Das Land ... Niedersachsen" zog im selben Jahr "150 Greifvögel, davon 114 Präparate" ein. "Nordrhein-Westfalen registrierte 1990 die Beschlagnahme oder Einziehung von 51 Kiefernteesas, 50 Mäusebussaren, 34 Sperbern, 22 Turmfalken und 42 weiteren Greifvögeln in mindestens 5 Arten. ... Eine weit verbreitete Methode des Greifvogelschmuggels ist die Aushorstung von Jungvögeln ... Gelingt es die Tiere unentdeckt nach Deutschland zu bringen, werden sie gerne als eigene Nachzuchten, d.h. als Junge der bereits vorhanden Greifvögel ausgegeben." Und im Oktober 1992 wurden "30 lebende Falken, 4 Uhus und 2 Adler ... bei Hausdurchsuchungen beschlagnahmt, in Schleswig-Holstein bei einer Person allein 300 Greifvogelpräparate sichergestellt. Die Zahl der in der alten Bundesrepublick gehaltenen Greifvögel dürfte 20.000 bis 40.000 betragen. ... Am 22. Juni 1992 konnten an der deutsch-österreichischen Grenze im Kofferraum eines tschechoslowakischen Wagen elf junge Kaiseradler beschlagnahmt werden ... Die Vögel waren in Kasachstan ausgehorstet worden und sollten in Deutschland einem Falkner gewinnträchtig verkauft werden." Die elf jungen in Kasachstan ausgehorsteten Kaiseradler, die von einem promovierten Wissenschaftler ausgehorstete wurden, wurden in Ungarn wieder ausgewildert. In Augsburg wurden 1995 Greifvogelhändler verurteilt, die Hunderte von Greifvögeln ausgehorstet und verkauft hatten. Ein britischer Verkäufer von Wanderfalken, wurde aufgrund einer DNA-Analyse bestraft, weil er Wanderfalkeneier aushorstete, ausbrütete und als eigene Nachzuchten verkaufte (Falke 02/1995). Trotz des seit 1981 bestehenden Schutzes aller Greifvögel und Eulen in Grossbritannien stellte man im Jahre 1995 der Royal Society for Protection of Birds (RSPB) 157 Vorfälle (Falke 12/1996) von getöteten Greifvögeln fest. Bei einem Frührentner beschlagnahmte das Zollfahndungsamt Köln 1.260 geschützte Vogeleier (Falke 04/1997). Aufgrund der Recherchen der Royal Society for Protection of Birds (Falke 08/1997) konnte ein Schmuggler (aus Wales) von Eleonorenfalken-Eiern verurteilt werden und ein Niederländer verhaftet werden, der einen illegalen Tierhandel mit Hunderten von geschützten Arten betrieb.

Im Juni 2001 wurden durch die Landeskriminalämter in Brandenburg und Sachsen bei einer Händlergruppe über 70 Greifvögel und Eulen beschlagnahmt, die so Ermittlungen über 80 Habichte, 66 Rotmilane, 19 Schwarzmilane und 14 Sperber ausgehorstete und verkaufte. Die Landeskriminalämter Sachsen und Brandenburg hoben einen Vogelhändlerring im gleichen Jahr (2001) aus, der 249 Greifvögel aushorstete.

In Falke 10/1995 wird angegeben, dass der ”Bund gegen den Missbrauch der Tiere” mitteilt, dass jährlich weltweit mindestens 5 Millionen Vögel gefangen werden und nur jeder 8 Vögel verkauft werden kann, weil alle anderen die brutalen Fangmethoden und den Transport nicht überleben. Über 89.000(!) eingesammelte Eier geschützter wildlebender Vögel, so auch von Fischadlern, Rotmilanen, Schwarzmilanen, Baumfalken, Eleonorenfalken, Ziegenmelker (Falke 09+10/2004), wurden bei einem Lehrer a. D. und anderen Personen sichergestellt, was dann zu Bewährungsstrafen ab dem 26.3.2003 führte. In Norditalien wurde gegen 274 „Jäger“ (Wilderer) Anzeige (FALKE 07/2006) erstattet. Im Jahre 2005 (FALKE 07/2006) fand man in der Gefriertruhe bei einem Wilderer einen tiefgekühlten Steinadler und tiefgekühlte geschützte Singvögel. Ein belgischer Greifvogelhändler (FALKE 09/2006) soll 2000/2001 insgesamt zehn Schelladler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten vom Falkenhof eines Scheichs nach Belgien exportiert haben, wobei Schelladler noch nie nachgezüchtet wurden und die Vermutungen dem „üblichen“ illegalen Wildfängen im Winterquartier zuzuordnen wären, so dass der Sachverhalt zur Prüfung dem CITES-Sekretariat übergeben wurde. Die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) gibt an, dass 90% (über eine Million) der weltweit trotz häufig unter völliger Missachtung des Populationsstatuts genehmigten Importe von Stubenvögeln (FALKE 11/2006) für die EU bestimmt sind, wobei von den 90% (der über einen Million Stubenvögel) noch bis zu 60% bis zum Handel, auch wenn die Arten an der Rand der Ausrottung gebracht werden, sterben werden.

Als sich der Bestand des Spanischen Kaiseradlers auf 175 Paare im Jahre 2002 und sogar auf 182 Paare im Jahre 2004 vergrösserte, gibt es Meldungen über ausgelegte Giftköder und das Bekämpfen durch Abschießen. Genauso wie dem Spanische Kaiseradler ergeht es in Spanien dem dort überwinternden Rotmilan. Ende Mai 2004 wurden mehrere junge Seeadler bei Bad Doberan und Schwerin ausgehorstet. Nachdem seit 190 Jahren im Jahre 1999 wieder Kaiseradler in Österreich brüten, teilte der österreichische WWF im April 2005 mit, dass man bereits den zweiten vergifteten Kaiseradler (zuletzt wurde auch ein österreichischer Mäusebussard vergiftet) fand. In offiziellen Statistiken wird angegeben, „dass der internationale Handel mit wild lebenden Tieren und Pflanzen pro Jahr einen Umsatz von mehr als 200 Milliarden US-Dollar erreicht, beinahme dreissig mal so viel wie der Handel mit Rohdiamanten“ (greenpeace.de: am 22.10.2004: „CITIS 2004: Artenschutz oder Artenhandel“). Laut GEO 11/2010 wird der Markt mit bedrohten Tieren mit 20 Milliarden US-Dollarn von Interpol angegeben. In der WWF-Hintergrundinformation „Der illegale Artenhandel boomt“ vom Juni 2011 wird der Wert des illegalen Artenhandels mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten, welcher grundsätzlich immer mit den wiederkehrenden Tricks (Behältnisse mit doppeltem Boden, falsche Artenbezeichnung, gefälschte Dokumente, Versand per Post oder sogar als Diplomatengepäck) gekennzeichnet ist, mit über 14 Milliarden Euro angegeben. Einen „geschätzten jährlichen Umsatz von 18 bis 26 Milliarden Euro“ wird dem illegalen Wildtierhandel zugeschrieben (Stiftung Artenschutz: „Illegaler Wildtierhandel: Tatort Tier“ (2013; Prospekt im Rahmen einer Ausstellungsaktion im Tiergarten Nürnberg)). Interpol gibt den jährlichen Schwarzmarkthandel von Tieren und Pflanzen mit einem „Wert von über 13 Milliarden Euro“ an (BILD: 30.07.2015 „Zahlen und Fakten zur Grosswildjagd“).

Aufgrund der vielen (auch gezüchteten) Wanderfalken soll der Schwarzmarkt (für ein Ei soll bis zu 10.000€ bezahlt worden sein) für diese Falkenart zusammengebrochen sein. Laut dem Buch "Greifvögel" (von Gensbol, Thiede, 2005) werden jährlich 8.000 bis 10.000 Falken aus Deutschland laut dem deutschen Zoll in die Golfstaaten exportiert. Auch die Tatsache, dass allein das Bundesland Niedersachsen 170 Greifvogelhalter kennt, wovon einer über 130 Gerfalken hat, ist interessant ("Greifvögel", Gensbol, Thiede, 2005). Die Mongolische VR exportierte 285 Würgfalken für einen Stückpreis von 4.600 Dollar im Jahre 2003. Den Kopf eines Sperbergeiers gibt es für 20 Dollar in Nigeria (laut FALKE 09/2011), um sich vor Schwarzer Magie und Hexen schützen zu können.

In Indien werden nach einer Untersuchung der TRAFFIC und des WWF jedes Jahr tausende Eulen trotz Verbotes durch Wilderer für Strassenkünstler, zum Essen, für Kopfschmuck und für Wunderheiler gefangen und/oder getötet (wwf.de: „Indische Eulen durch Wilderei und lokalen Handel bedroht“ vom 05.11.2010). Laut BirdungAsia 11: 85-86 (2009) entdeckte und beschlagnahmte das Department of Wildlife and National Parks (Perhilitan) in Malaysia (ageulen.de: BirdungAsia 11: 85-86 (2009): An emerging Asian taste for owls? (April 2014; Übersetzung vom Oktober 2014)) bei einer Durchsuchung unter anderem 917 zum Verzehr bestimmte Eulen (796 Schleiereulen, lat. Tyto alba, 8 Malaienuhus (oder Malaien-Uhus oder Malayen-Uhus oder Pinseluhus oder Sumatra-Uhus), lat. Bubo sumatranus (früher: Bubo sumatrana), 14 Sunda-Fischuhu (oder Sunda-Fischuhu oder Roter Fischuhu oder Malaien-Fischuhu oder Malayische Fischeule oder Malayienfischeule), lat. Bubo ketupu (früher: Ketupa ketupu oder irrtümlich? Ketupa ketupa), 95 Pagodenkäuze (oder Pagodenwaldkäuze oder Dunkler Waldkäuze), lat. Strix seloputo, 4 Malaienkäuze (oder brauner Waldkäuze), lat. Strix leptogrammica) und zwei Adler (Haubenschlangenadler (oder Schlangenhabicht oder Schlangenweihe oder Indischer Schlangenhabicht), lat. Spilornis cheela). In einer weiteren 2 Monate später stattgefunden Durchsuchung in der Provinz Kuantan (ageulen.de: BirdungAsia 11: 85-86 (2009): An emerging Asian taste for owls? (April 2014; Übersetzung vom Oktober 2014)) wurden 319 gerupfte und nicht mehr zu identifizierende Eulenkadaver, die zum Verzehr bestimmt waren, beschlagnahmt.

Auch wenn in Indien „alle einheimischen Vögel inkl. Eulen unter Naturschutz (Wildlife Protection Act 1972)“ stehen, werden die Eulen „in grossen Mengen gefangen und gehandelt“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2017“). Auch wenn die offiziellen Zoos „keine Wildfänge kaufen“ dürfen, private Eulenhaltung und Eulenzucht verboten ist, leben „in bestimmten Teilen Indiens“ ganze Volksstämme von dem lukrativen Geschäft, so dass man „auf den grossen Vogelmärkten“ Eulen „auf Nachfrage jederzeit bekommen bzw. in Hinterzimmern sehen“ kann (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2017“). Für die verantwortlichen Behörden hat der Vogelhandel „keine besondere Priorität“, „Kontrollen sind selten“ und bei Beschlagnahmungen „hat das in der Regel keine Bestrafung zur Folge“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2017“).

Der deutsche Zoll entdeckte in den letzten 5 Jahren „fast 500.000 geschützte Tiere, Pflanzen und daraus hergestellte Erzeugnisse“ (Bundesministerium der Finanzen: „Artenschutz“ (Nov. 2003)), deckte 2004 „1.150 Verstösse gegen den Artenschutz auf“ und beschlagnahmte 2004 „über 37.000 artengeschützte Tiere, Pflanzen oder Erzeugnisse daraus“ (Bundesministerium der Finanzen: „Artenschutz“ (Dezember 2005)), stellte 2006 allein „in Frankfurt am Main 14.346 lebende Tiere wegen Verstoss gegen das Artenschutzrecht sicher“ (animal-public: „Stoppt den Tierwildhandel“), entdeckte 2007 1.033 Verstösse, beschlagnahmte 2007 über „44.000 geschützte Tiere und Pflanzen oder daraus hergestellte Objekte” zu über 90% an deutschen Flughäfen von Touristen (Bundesministerium der Finanzen: “Der Zoll: Im Einsatz für Bürger, Wirtschaft und Umwelt” (Febr. 2008)).

Es wurden im Jahr 2003 1.247 Aufgriffe mit 63.597 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2004 1.150 Aufgriffe mit 37.034 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2005 1.267 Aufgriffe mit 39.205 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2006 1.314 Aufgriffe mit 52.942 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2007 1.033 Aufgriffe mit 44.109 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2008 1.028 Aufgriffe mit 67.353 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2009 1.428 Aufgriffe mit 162.969 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2010 1.365 Aufgriffe mit 93.010 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2012 1.112 Aufgriffe mit 71.237 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2013 1.105 Aufgriffe mit 63.357 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2014 852 Aufgriffe mit 118.645 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2015 1.301 Aufgriffe mit 580.120 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2016 915 Aufgriffe mit 63.152 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2017 934 Aufgriffe mit 45.134 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2018 1.294 Aufgriffe mit 71.021 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2019 1.444 Aufgriffe mit 469.520 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“, im Jahr 2020 1.240 Aufgriffe mit 119.077 „Sicherstellungen (Tiere, Pflanzen, Objekte)“ im Jahr 2020 (Bundesministerium der Finanzen: Zoll: Jahresstatistiken: 2005 bis 2010, 2014 bis 2020).

Die Sicherstellungen erfolgten im Jahr 2003 zu 86,5% am Flughafen, zu 2,6% auf dem Postwege, im Jahr 2004 zu 89,4% am Flughafen, zu 3,6% auf dem Postwege, im Jahr 2005 zu 91,2% am Flughafen, zu 3,7% auf dem Postwege, im Jahr 2006 zu 94,1% am Flughafen, zu 2,7% auf dem Postwege, im Jahr 2007 zu 90,4% am Flughafen, zu 4,9% auf dem Postwege, im Jahr 2008 zu 84,5% am Flughafen, zu 8,5% auf dem Postwege, im Jahr 2009 zu 81,2% am Flughafen, zu 13,9% auf dem Postwege, im Jahr 2010 zu 77,5% am Flughafen, zu 17,0% auf dem Postwege, im Jahr 2012 zu 74,3% am Flughafen, zu 19,3% auf dem Postwege, im Jahr 2013 zu 70,7% am Flughafen, zu 22,5% auf dem Postwege, im Jahr 2014 zu 68,7% am Flughafen, zu 24,6% auf dem Postwege, im Jahr 2015 zu 36,7% am Flughafen, zu 54,6% auf dem Postwege, im Jahr 2016 zu 53,7% am Flughafen, zu 36,8% auf dem Postwege, im Jahr 2017 zu 54,2% am Flughafen, zu 34,7% auf dem Postwege, im Jahr 2018 zu 37,9% am Flughafen, zu 56,3% auf dem Postwege, im Jahr 2019 zu 44% am Flughafen, zu 52% auf dem Postwege, im Jahr 2020 zu 26% am Flughafen, zu 69% auf dem Postwege (Bundesministerium der Finanzen: Zoll: Jahresstatistiken: 2005 bis 2010, 2014 bis 2020).

Genaugenommen wurden im Zeitraum von 2008 bis 2010 keine lebenden Greifvögel beschlagnahmt, jedoch 6 Greifvogelpräparate, „davon 1 Habicht, 1 Mäusebussard, 2 Turmfalken und 2 nicht näher bestimmte Greifvögel“ und sonstige Produkte „127 Federn von verschiedenen Greifvögeln, 1 präparierter Greifvogelfuss und 1 präparierter Greifvogelschädel (Knochen)“ (Böhmer per Mail (Antwort) am 14.06.2011).

Genaugenommen wurden im Zeitraum von 2008 bis 2010 keine lebenden Eulen beschlagnahmt, jedoch 5 Eulenpräparate, „davon u.a. 2 Waldkäuze und 1 Waldohreule“ und sonstige Produkte „1 Flügel, 1 Schnabel und 1 Fuss“ (Böhmer per Mail (Antwort) am 14.06.2011). 

Genaugenommen wurden im Zeitraum von 2008 bis 2010 keine Schwalmartigen beschlagnahmt (Böhmer per Mail (Antwort) am 14.06.2011).

Im Ergebnis landen die beschlagnahmten Erzeugnisse in der Regel kostenlos als Leihgaben an wissenschaftlichen Einrichtungen oder Schulen. Lebende Tiere werden zurücktransportiert, getötet oder in einer geeigneten Einrichtung untergebracht.

In der Jahresmitte von 2012 wurden 250 Geier „in der Umgebung des Kwando in Botswana“, in der ersten Hälfte des Jahres 2013 wurden 300 Geier im „Caprivi sowie im Norden Botswanas“ und im Juli 2013 wurden 600 Geier „in Bwabwata im Caprivistreifen von Namibia“ durch Wilderer vergiftet (FALKE 10/2013), nur umzuverhindern, dass die Anti-Wilderer-Einheiten aufgrund der über den Kadavern kreisenden Geier die Wilderer entdecken.

Zwei Albino-Habichte mit einem „geschätzten Gesamtwert von einer Million Euro“ wurden Anfang September am Hamburger Flughafen „offiziell zur Abfertigung angemeldet“ und doch beschlagnahmt, weil für die Nachzuchten „die Besitzer die für die Abfertigung nötigen Papiere nicht wie verlangt vorlegen konnten“ (focus.de: 27.09.2013: „Ein Vogel für 500 000 Euro ...“). Des Weiteren findet man, dass die Albino-Habichte „in der freien Wildbahn als ausgestorben“ gelten und „dem höchsten Schutzstatus des Washingtoner Artenschutzabkommens“ unterliegen (focus.de: 27.09.2013: „Ein Vogel für 500 000 Euro ...“). In einer Stellungsnahme des Deutschen Falknerordens heisst es, dass es sich nicht um Albino-Habichte, sondern um die helle Unterart Accipiter gentilis albidus handelt, dass der Wert „auf maximal 6.000 bis 8.000 Euro pro Habicht“ beziffert wird und dass durch „Behauptungen wie den angeblichen Millionenwert“ nur „Anreize für kriminelle Handlungen und den illegalen Handel“ geschaffen werden („Greifvögel und Falknerei“ 2014). Des Weiteren findet man, dass die Unterart Accipiter gentilis albidusnicht ausgestorben“ ist und der Habicht im Washingtoner Artenschutzabkommen (Anhang II) aufgeführt und damit „handelbar“ ist („Greifvögel und Falknerei“ 2014). In der Stellungsnahme des Hauptzollamts Itzehoe heisst es, dass es sich wahrscheinlich doch um die Unterart Accipiter gentilis albidus handelt, dass nicht der höchste Schutzstatus des Washingtoner Artenschutzabkommen vorliegt und dass am „Tag der Abfertigung“ die „Einfuhrgenehmigung“ nicht vorlag („Greifvögel und Falknerei“ 2014). Das Ganze wird zur Lehrstunde, wenn sich die Importeurin vor dem „Import von Russland nach Grossbritannien über Deutschland“ bei der Zollstelle am Flughafen Hamburg „über die notwendigen Dokumente für die Einfuhr von Greifvögeln aus Russland nach Deutschland“ erkundigte und der Zollbeamte „keine Auskunft geben“ konnte und am Ende alles nur aufgrund eines Anwalts aufgrund der fehlenden „CITIS-Einfuhrgenehmigung des Bundesamtes für Naturschutz“, dem fehlenden „Falknerjagdschein (obwohl die Vögel für England bestimmt waren)“ und erheblichen Mehrkosten zum Guten Ende kam („Greifvögel und Falknerei“ 2014).

280 Internetplattformen in 16 Ländern“ und davon 13 Webseiten in Deutschland bieten laut dem Internationalen Tierschutzfonds (IFAW) „insgesamt 33.006 bedrohte Wildtiere, -teile oder -produkte“ an (JÄGER 01/2015).

Aufgrund des im Jahre 2005 von der EU erlassenen Importverbots für Wildvögel ging laut einer Studie „der weltweite Handel mit Wildvögeln um etwa 90 Prozent zurück“ und reduzierte sich aufgrund des Einfuhrverbots „in die EU von 1,3 Millionen auf 130.000“ Vögel (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2018)). Andererseits fanden die Autoren „auch heraus, dass sich die weltweiten Routen des Vogelhandels seit dem EU-Verbot neu orientiert haben“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2018)).

Aus der „Kampagne „Tatort Tier“- gemeinsam gegen den illegalen Wildtierhandel“ der Stiftung Artenschutz in Zusammenarbeit mit der TRAFFIC, dem deutschen Zoll und dem WWF. Eine Ausstellung in 19 internationalen Partnerinstitutionen der Stiftung Artenschutz. (Aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Die nachfolgenden Fotos zeigen einige Beschlagnahmungen des Zolls vom Flughafen Düsseldorf-International. (Aufgenommen auf der Orithea.)

02.05.05. des Menschen chemische Erfindungen
Die Umweltgifte DDT und PCB sind „in Industrieländern verboten, in anderen Ländern, darunter Indien, Argentinien, Russland oder Mexiko werden sie weiter hergestellt und eingesetzt“ und „viele geächtete Substanzen wurden nicht durch umweltverträgliche Alternativen, sondern ebenso gefährliche Nachfolger ersetzt“, wie zum Beispiel „PCB in Dichtungsmassen etwa durch Chlorparaffine, DDT durch synthetische Pyrethroide“ (Greenpeace: "Argumente Chemie: Wenn die Chemie nicht stimmt").
DIE ZEIT schreibt, dass „das Versprühen von DDT“ einem „sehr billigen und lang wirksamen Insektizid, in Afrika immer noch vielerorts gängige Praxis“ ist und dass dieses für Greifvögel hochproblematisch ist, „denn DDT reichert sich in ihrem Fett an und führt zu brüchigen Eierschalen“ (DIE ZEIT: „Fliegender Sensor“, 26.11.2009).

Aufgrund von Rückstandsanalysen auf Polybromierte Biphenlye (PBDEs) „in der Leber von toten oder verletzten“ Rotschwanzsperbern und Falken „in der Umgebung des kanadischen Vancouver“ kam heraus, dass die Werte („mit 196 ppm“) „bedeutend höher als in Kalifornien oder einer Müllhalde für Elektronikschrott in China“ sind (FALKE 06/2015).

Die „von BirdLife Schweiz koordinierte Arbeitsgruppe Wanderfalke“ fand heraus, dass seit „2009 an verschiedenen Orten der Schweiz Brutplätze des Wanderfalken unerklärlicherweise verwaisten, vor allem in der Nähe von Siedlungen und in Städten“, vor allem fand man tote Wanderfalken „zum Teil mit Tauben in den Fängen“ „in der Region Zürich“, so dass ein Strafanzeigendossier zusammengestellt wurde und den „Staatsanwaltschaften der Kantone St. Gallen und Zürich“ überreicht wurde (BirdLife Schweiz: „Vorsätzliche Vergiftung ...“ (August 2016)). Am Ende wurde 2015 „nach aufwändigen polizeilichen Ermittlungen“ „durch die Kantonspolizei Zürich ein Taubenzüchter“ überführt (BirdLife Schweiz: „Vorsätzliche Vergiftung ...“ (August 2016)). Des weiteren wurde die Öffentlichkeit gebeten, Verdachtsfälle in denen man Greifvögel (Wanderfalken o.a.) zusammen mit toten Tauben oder anderen verdächtigen Ködern findet, umgehend der Polizei und BirdLife Schweiz zu melden und keinesfalls „die toten Vögel nicht mit blossen Händen zu berühren, zum einen wegen der Spurensicherung, aber auch deshalb, weil das Nervengift für Menschen, insbesondere für Kinder, lebensgefährlich sein kann“ (BirdLife Schweiz: „Vorsätzliche Vergiftung ...“ (August 2016)).

An Bleivergiftung (Falke 08/1995) sind 2 Steinadler im Werdenfelser Land gestorben (Ursache sind mit Bleimunition geschossene Tiere, deren liegen gelassene Teile gefressen wurden). In einer kanadischen Dokumentation (Falke 10/1995) gab man an, dass 70 bis 80% der 2.400 bis 2.700 Tonnen bleihaltiger Jagdmunition in den Jahren 1988 bis 1993 durch Jäger, Angler und Sportschützen in die kanadische Umwelt kamen. Im Ergebnis stellte man durch Hochrechnungen fest (Falke 10/1995), dass jährlich 200.000 bis 360.000 der kanadischen Wasservögel, 15% der kanadischen Steinadler, 15% der kanadischen Weisskopf-Seeadler durch Bleivergiftungen sterben. Aus einer Untersuchung von 145 Seeadler- und 62 Habichtenorganen (Falke 02/2004) kam einerseits heraus, dass die DDT-Belastung geringer wurde, jedoch wurde eine Vielzahl von Bleivergiftungen (Ursache sind mit Bleimunition geschossene Tiere, die gefressen wurden) festgestellt. Bei einer Untersuchung an 61 deutschen und österreichischen sterbenden und toten Seeadlern bezüglich der Bleivergiftung (Falke 12/2001) stellte man fest, dass bei 28% der Seeadler der Bleigehalt in der Leber so hoch war, dass diese sterben mussten (Ursache sind mit Bleimunition geschossene Tiere, die gefressen wurden). Man findet, dass im Zeitraum 1979 bis 2003 215 Seeadler mit Bleivergiftungen in Deutschland gezählt wurden (FALKE 07/2006) und dass „im Rahmen einer umfangreichen Studie zur Schadstoffexposition von Greifvögeln und Eulen aus Deutschland“ von „215 Seeadlern Bleiwerte in Leber und Niere analysiert“ wurden, wobei herauskam, dass bei 27% der Seeadler „eine letale Bleivergiftung“ angezeigt wurde, die „ausschliesslich aus der oralen Aufnahme von bleihaltiger Jagdmunition“ stammt (Vogelwarte Band 43: Heft 1: Januar 2005). In Bayern wurden 4 Steinadler und ein Seeadler (FALKE 07/2006) als Opfer von Beivergiftung angegeben. Auch Österreich (FALKE 07/2006) meldete 2004 einen an Bleivergiftung gestorbenen Steinadler. Das Problem (FALKE 07/2006, FALKE Sonderheft Greifvögel 2011), dass Aas gefressen wird, welches zuvor mit bleihaltiger Munition erschossen wurde, besteht weltweit, so auch bei den Weisskopf-Seeadlern und den (wiedereingebürgerten) Kalifornienkondore im Amerika (zwischen 1997 und 2003 kamen 5 Kalifornienkondore an Bleivergiftung um) und den Riesenseeadlern in Hokkaido. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung untersuchte die Bleivergiftung an 218 Seeadlern und stellte nach einem Röntgen bei 23 Seeadlern Metallsplitter aus Teilmantelgeschossen und bei 4 Seeadlern typische Schrotkugeln fest (Faltblatt Bleivergiftungen des Leibniz-Instituts, 2007). Mittels Isotopenvergleich (Falke 03/2007) bei freilebenden Kalifornienkondore konnte festgestellt werden, dass eine Gefährdung der freilebenden Kalifornienkondore aufgrund des mit Bleimunition belasteten angeschossenen oder erlegten Wildes, das gefressen wird, vorliegt. Die Hälfte der gesamte Population der Kalifornienkondore (von den Individuen in Gefangenschaft abgesehen) wurde seit 1997 gegen Bleivergiftung behandelt und ein fünftel der Kalifornienkondore benötigt die Behandlung jährlich (2011: www.gefiederte-welt.de). Die Ursache sind mit Bleimunition geschossene Tiere, die gefressen wurden (2011: www.gefiederte-welt.de). „Die Kalifornischen Kondore (Gymnogyps californianus) werden zwar stetig überwacht, ihr Blut wird zweimal pro Jahr getestet, und wenn notwendig, werden sie behandelt. Trotzdem sterben regelmäßig Tiere an Bleivergiftung.“ Die Toxikologin Myra Finkelstein von der University of California bringt es auf den Punkt: "Wir werden nie eine frei lebende und sich selbst erhaltende Kondor-Population haben, wenn wir das Problem nicht lösen" (2011: www.gefiederte-welt.de). Die Population der Kalifornienkondore wird mit „noch nicht stabil“ aufgrund der Behandlungen von „etwa die Hälfte der frei lebenden Kalifornischen Kondore“ aufgrund der Bleibelastung im Blut und in den Federn (FALKE 11/2012) beschrieben. In Deutschland ist „die wichtigste nicht natürliche Todesursache von Seeadlern“ die Bleikontamination, weil sie das Schwermetall über das Aas aufnehmen (VÖGEL 02/2016). Wissenschaftler des Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung fanden andererseits auch heraus, dass Seeadler beim kröpfen der Beute „grosse Metallpartikel“ nicht mitfressen (JÄGER 02/2016). Die Untersuchung an den 6 Bartgeiern und an 36 Steinadlern, die tot gefunden wurden, ergab, dass alle an einer Bleivergiftung starben, weil sie mit Bleimunition geschossene Wildtiere frassen (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)). Die Auswirkungen der Bleibelastung bei Rabengeiern und Truthahngeiern wurden im Rahmen einer Untersuchung ermittelt, wobei das Ergebnis oder die Bleibelastung mit „nahezu „epidemischen“ Ausmasses“ beschrieben wird (Vogelwarte Band 53: Heft 2: Mai 2015). Es wird angegeben, dass „die intensiven Schutzbemühungen an der hohen Bleibelastung der ausgewilderten“ Kalifornienkondore zu scheitern drohen (Vogelwarte Band 53: Heft 2: Mai 2015). In der Schweiz wurden im Zeitraum von 2006 bis 2013 in mehreren Kantonen 41 verletzte, sterbende oder tote Steinadler eingesammelt und untersucht, wobei herauskam, dass 6 Steinadler „Anzeichen akuter Bleivergiftung“ zeigten (Vogelwarte Band 53: Heft 2: Mai 2015). In Österreich findet man „die Hälfte aller Bartgeier“ sind aufgrund der mitgefressenen Reste bleihaltiger Jagdmunition, die das Nervensystem schädigt und Blutarmut hervorruft, dann auch Orientierungsprobleme und Flug-Schwierigkeiten haben, abmagern und sterben werden („alpinwelt“ 01/2020). Des Weiteren dürfte „auch bei jungen Steinadlern, die sich weitgehend von Aas ernähren“, „die Dunkelziffer solcher Todesfälle immens sein“ („alpinwelt“ 01/2020).

Am 31. Januar 2005 (PIRSCH 10/2012) verbot das Brandenburger Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz den Forstbetrieben in Brandenburg die Verwendung bleihaltige Munition. Die Ursache ( PIRSCH 10/2012) hierfür war die festgestellte Bleivergiftung von Seeadlern vom Institut für Zoo- und Wildtierfoschung. PIRSCH (10/2012) gibt des Weiteren an, dass Naturschutzverbände im Vorfeld die Jäger gebeten hatten, im Winter die Aufbrüche (Eingeweide, innere Organe) den Seeadlern zum fressen liegen zu lassen bzw. hinzulegen. Aufgrund eines Briefes (PIRSCH 03/2009) der Deutschen Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd- und Sportwaffen e.V. (DEVA), der als Diskussionsgrundlage dienen sollte, in dem man sich auf einen uralten Jagdunfall zum Ende der 1990er Jahre bezog und eine Warnung aufgrund des Rückprallverhalten bleifreier Solidgeschosse aussprach, nahm das Brandenburger Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz die Gelegenheit war, um den Forstbetrieben in Brandenburg nun wiederum die bleifreie Munition zu untersagen (Rückkehr zur bleihaltigen Munition). Die deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd- und Sportwaffen e.V. (DEVA) stellte mit allen Beteiligten am 17.05.2011 die Ergebnisse des Gutachtens zur „Gefährdung durch abgeprallte bleihaltige und bleifreie Jagdgeschosse“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn (PIRSCH 24/2011) vor. Im Ergebnis (PIRSCH 24/2011; 10/2012) ist die Reichweite bleifreier Geschosse grösser, haben bleifreie Geschosse eine leicht erhöhte Abprallgefahr und die Gefährdung zwischen bleihaltiger und bleifreier Munition ist „vergleichbar“. PIRSCH (10/2012) ist für eine wissensbasierte Entscheidung hinsichtlich der Sicherheit, der Tauglichkeit, der Systemverträglichkeit (Präzision, Gasdruck, Verschleiss usw.), der Verfügbarkeit, der Ökotoxikologischen und der Toxikologischen Eigenschaften bleifreier Munition, denn die Messing-Legierungen bleifreier Munition enthalten hauptsächlich Kupfer und Zink. Mit einer Versuchsanordnung an der TU München wurde „die Ökotoxizität von Geschossen vergleichend und reproduzierbar“ untersucht, wobei im Ergebnis herauskam, dass die „als >bleifrei<“ gehandelten Messinggeschosse „unter sauren Bedingungen sogar eine höhere Menge Blei“ abgaben „als die konventionellen Bleigeschosse“ und dieses „bei jedem Hersteller“, „der sogenanntes Automatenmessing verwendet“ und des Weiteren lagert sich das Kupfer im Gewehrlauf ab, was zu einer regelmässigen Reinigung „mit ammoniakhaltigen Lösungen“ führt, die dann kupferverseucht ist und Sondermüll ist (PIRSCH 01/2016). Auch wenn der Bundesbürger einerseits durchschnittlich nur 700 Gramm Wild im Jahr (PIRSCH 10/2012) isst, wurden andererseits 1,2 Tonnen Hasenkeulen (die Bleibelastung war 1000fach grösser als wie beim Schweinefleisch zugelassen) im Oktober 2011 (LBV-Vogelschutz 02/2012) aus dem Lebensmittel- und Wildbretthandel genommen. „Reis, Getreide, Butter, Nüsse, Käse, Pilze, Wurzelgemüse, Schokolade, Gewürze und frische Kräuter“ enthalten „im Median zum Teil mehr Blei als Fleisch“ (PIRSCH 15/2015). PIRSCH (10/2012) gibt an, dass sich der Bestand der Seeadler trotz der Bleivergiftungsfälle vergrösserte und der Seeadler auch von der „Roten Liste“ gestrichen wurde. Andererseits frisst der Seeadler auch bleibelasteten Fisch (PIRSCH 24/2011). Ein Bestand von 730 Brutpaaren in Deutschland wird im Jahr 2012 („unsere Jagd“ 01/2013) angegeben. In einem Interview mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in PIRSCH (20/2012) stellt sich heraus, dass nach Auffassung des BMELV jeder Jäger „bereits bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung“ lernt, „dass Geschosse im ungünstigsten Fall mehrere Kilometer weit fliegen und Schaden anrichten können“ und dabei ist es bedeutungslos ob es bleihaltige oder bleifreie Geschosse sind. Auch sind dem BMELV, das „eine wissensbasierte Entscheidung“ (PIRSCH 20/2012) anstrebt, keine sicherheitsrelevanten Probleme (eine Vielzahl von deutschen und ausländischen Jägern verwendet bleifreie Munition) bekannt geworden.

Andererseits findet man auch, dass frisches Wildfleisch „zu den besonderen Genüssen“ zählt, weil das hochwertige Fleisch „mager, feinfaserig und ohne Hormonbehandlung oder Antibiotika erzeugt“wurde (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2012)). Nur aber wenn Seeadler „besonders in den Wintermonaten“ „vermehrt Wildkadaver gefressen und sich an den Geschossresten vergiftet“ haben, dokumentiert dieses, „dass bleihaltige Munition Gesundheitsrisiken für Mensch und Natur birgt“ und dass „Menschen mit dem Verzehr von Wildfleisch gleichzeitig auch eine gesundheitsgefährdende Menge des Nervengiftes Blei zu sich nehmen können“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2012)).

In einer Übersicht der Todesursache von 390 Seeadlern, wird angegeben, dass 145 Seeadler Kollisionsopfer („Windräder, Bahnopfer Strommasten“) waren, 75 Seeadler an allgemeiner Vergiftung starben, 61 Seeadler an einer unklaren Todesursache starben, 60 Seeadler aufgrund einer natürlichen Todesursache starben, 39 Seeadler aufgrund einer „Bleivergiftung Büchse“ starben, 7 Seeadler an einer „Bleivergiftung Schrott“ starben und 7 Seeadler mit der Angabe „erschossen“ in die Statistik eingingen (unsere Jagd 05/2018). Des Weiteren findet man „im Jahresbericht 2015 >Jagd und Artenschutz<“, dass „im Zeitraum 2008 bis 2015“ „70 aasfressende Vögel verschiedener Arten“, darunter 12 Seeadler untersucht wurden und im Ergebnis feststand, dass kein Seeadler „an einer Bleivergiftung, die durch bleihaltige Jagdmunition verursacht wurde“, starb (unsere Jagd 05/2018) und des Weiteren findet man, dass „im Informationsblatt des Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) über die Bleivergiftung von Greifvögel“ steht, dass „die Bedeutung von Bleischroten in den Beutetieren für die Bleivergiftungen von Greifvögeln … noch unklar“ ist (unsere Jagd 05/2018). Man findet andererseits, dass der Bleigehalt einer Rehkeule bei 0,000006g/kg liegt, aber auch dass der Bleigehalt von Schokolade mit 1.100%, dass der Bleigehalt von Rindfleisch mit 500%, dass der Bleigehalt von Spinat mit 433%, dass der Bleigehalt von Reis mit 333%, dass der Bleigehalt von Kalbfleisch mit 266%, dass der Bleigehalt von Karotten mit 200% höher liegt als bei einer Rehkeule (unsere Jagd 05/2018). Aber man findet auch, dass das Umweltamt den „Grenzwert für Trinkwasser“ auf „0,01mg/l bzw. kg“ herabgesetzt hat und damit „als bleifrei“ gilt (unsere Jagd 05/2018).

Das Schwermetall Blei löst „als Nervengift“ „schon in geringen Mengen“ „Nieren- oder Hirnschäden, aber auch Verhaltensstörungen bei“ Menschen und Tieren aus, so dass die Weltgesundheitsorganisation Blei unter die „Top Ten der für Menschen gefährlichsten Stoffe“ aufführt, und so dass auch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA „bereits vor vielen Jahren den Bleigrenzwert“ aufhob und „Schwangeren, Kindern und Frauen mit Kinderwunsch“ „vom Verzehr von mit Blei geschossenem Wild“ abrät (FALKE 08/2020).

Und trotzdem werden jährlich „in Europa mindestens 600 bis 700 Millionen Schrotpatronen abgefeuert“, sowie zusätzlich „bleihaltige Kugelmunition“ und von den jählich „zum menschlichen Verzehr legal erlegten Wasservögeln sterben nach Daten der Europäischen Kommission zufolge in jedem Jahr mehr als 1,5 Millionen weitere Vögel als Kollateralschaden“ und auch „jeder dritte bis vierte der tot gefundenen Seeadler in Deutschland ist“ aufgrund von Untersuchungen „an einer Bleivergiftung gestorben“, aber auch die wichtigste Sterblichkeitsursache bei Steinadlern und Bartgeiern „in Pyrenäen und Alpen ist Blei“ (FALKE 08/2020).

Die Bestände der „See-, Stein- und Kaiseradler oder Mönchs-, Gänse- und Bartgeier über Europa“ haben sich aufgrund von „Jagdverbot, massiven Schutz und Verbesserung der Biotop-Bedingungen“ in „fünf bis zehn Jahren verdoppelt“ (www.sueddeutsche.de: 19.05.2010: „Raubvögel, Rückkehr in die Todesfalle“). Andererseits ist jeder 4. von 320 Seeadlern, die seit 1996 vom Instituts für Wildtierforschung (IZW) seziert wurden, „an einer Bleivergiftung durch Munitionsreste gestorben, weitere 29 waren nachweislich vergiftet worden“ (www.sueddeutsche.de: 19.05.2010: „Raubvögel, Rückkehr in die Todesfalle“).

In den 50er Jahren starben in Grossbritannien die Schleiereulen fast aus, da sie sich von Ratten und Mäusen ernährten, die sich wiederum von "vergifteten" oder mit Pflanzenschutzmitteln bearbeiteten Kulturpflanzen ernährten. Die Schleiereulen wurden durch die so "vergifteten" Ratten und Mäuse unfruchtbar. Der deutsche Gesamtbestand der Wanderfalken sank bis auf 25 bis 30 Brutpaare (Mitte der 70er Jahre) durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, weil diese sich von Singvögeln ernährten, die die "verseuchten" Körner oder Insekten zuvor selbst frassen.

Der Bestand der Bengalengeier wird in den 1980er Jahren mit „etwa 40 bis 50 Millionen“ angegeben (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)). Der Winterbestand der Bengalengeier ging von 1985/1986 von fast 2.000 Individuen „auf wenige Dutzend Individuen im Winter 1997/98“ zurück (FALKE 06/2003). Um weitere 51% ging der Bestand der Bengalengeier zwischen 2000 bis 2002 zurück. Aufgrund einer durchgeführten Untersuchung stellte man fest, dass der Bestand (1991/1993) der Bengalengeier von 21.000 gezählten Individuen auf vier(!) Prozent (1.000 Individuen) und der Bestand der Dünnschnabelgeier, lat. Gyps indicus (irrtümlich falscher deutscher oder lateinischer Name laut dem Buch von Ferguson-Lees, Christie „Die Greifvögel der Welt“) von 6.500 gezählten Individuen auf acht(!) Prozent (500 Individuen) zurückging (FALKE 06/2003) oder in den letzten 15 Jahren ging der Bestand verschiedener Geierarten, wie zum Beispiel der Bengalengeier um 99,9% zurück, der „Dünnschnabelgeier (Gyps indicus)“ (irrtümlich falscher deutscher oder lateinischer Name laut dem Buch von Ferguson-Lees, Christie „Die Greifvögel der Welt“) um 97,0% zurück und auch der „Schmalschnabelgeier (Gyps tenuirostris)“ (irrtümlich falscher deutscher oder lateinischer Name laut dem Buch von Ferguson-Lees, Christie „Die Greifvögel der Welt“) um 97,0% zurück (Stand 2008; FALKE 11/2008) oder 99,9% der Bengalengeier, lat. Gyps bengalensis und 97% der „Dünnschnabelgeiern (Gyps indicus) und Schmalschnabelgeier (Gyps tenuirostris)“ starben (Unwin: „Atlas der Vögel“ (2012)) oder 99,9% der Bengalengeier und „nahezu“ vollständig die „Indien-, Bengal- und Dünnschnabelgeier (Gyps indicus, G. bengalensis und G. teniurostris)“ „starben in rund einem Jahrzehnt“ aus („Deutsches Tierärzteblatt“ (65/2017)) oder in „Indien, Pakistan und Nepal“ schmolz „innerhalb von nur zehn Jahren“ das dort „einstige Millionenherr von Indischen Geiern, Bengalgeiern und Schmalschnabelgeiern bis auf kleine Reste“ zusammen (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2005)) oder 99,9% der Bengalengeier, lat. Gyps bengalensis starben in den Jahren 1992 bis 2007, 96,8% der Langschnabelgeier, lat. Gyps indicus und der Schmalschnabelgeier, lat, Gyps tenuirostris starben, 91% der Kahlkopfgeier, lat. Sarcogyps calvus starben, wobei „ein direkter Zusammenhang zwischen Diclofenac und dem Bestandsrückgang jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden“ konnte, 80% der Schmutzgeier, lat. Neophron percnopterus starben, wobei „ein direkter Zusammenhang zwischen Diclofenac und dem Bestandsrückgang jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden“ konnte (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)). Das Geiersterben in Indien, Pakistan und Nepal deutete auf eine Infektionskrankheit aufgrund von Blut- und Gewebeanalysen von erkrankten und toten Geiern hin (FALKE 07/2003), wobei ein Forscherteam des US-Peregrine-Fund in einer Studie herausfand, dass die indischen Geier infiziertes Fleisch frassen (FALKE 04/2006) oder „Autopsien belegten eine hochgradige viszerale Gicht mit manifesten Harnsäureablagerungen in den inneren Organen der verendeten Vögel mit akutem Nierenversagen als Todesursache“ und „das konnte letztlich auf die Anwendung von Diclofenac als Tierarzneimittel zurückgeführt werden“ („Deutsches Tierärzteblatt“ (65/2017)) oder die Geier „zeigen gichtähnliche Symptome und sterben schliesslich an Nierenversagen“, wobei „der Hauptverursacher des Massensterbens“ der bei den Rindern „seit den 90er Jahren“ eingesetzte Entzündungshemmer bzw. das Medikament Diclofenac ist (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2005)). Man stellte fest, dass „rund 5 Prozent der den Geiern als Nahrung zur Verfügung stehenden Kadaver“ mit Diclofenac kontaminiert waren („Deutsches Tierärzteblatt“ (65/2017)). In einer Untersuchung (FALKE 06/2007) von 50 toten Geiern wurden bei 29 von 30 toten Geiern Anzeichen, die auf den Entzündungshemmer Diclofenac hinweisen, entdeckt und bei mindestens fünf weiteren Geiern wurde Eingeweidegicht festgestellt. Diclofenac wurde 2006 „in Indien, Nepal, Pakistan und Bangladesch verboten“ (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)), aber auch trotz des Verbots von Diclofenac in Indien, Nepal und Pakistan „wird das Medikament nach mehr als vier Jahren noch immer in großem Masse illegal eingesetzt“, so das Ergebnis einer Untersuchung toter Geier (FALKE 06/2012).

Aufgrund des Geiersterbens stieg dann die Anzahl der verwilderten Hunde und der Ratten, was wiederum zur Risikoerhöhung bezüglich Tollwut und Beulenpest führte (FALKE 04/2006) oder aufgrund des Verschwindens der Begalgeier stieg von 1992 bis 2006 „die Zahl verwilderter Hunde“ „um 5,5 Millionen“, was zu „etwa 38,5 Millionen zusätzliche Bissverletzungen bei Menschen und letztlich 47.300 zusätzliche Todesfälle durch Tollwut (laut der Fachzeitschrift „Ecological Economics“)“ führte und man bekam heraus, dass Diclofenac auch bei Hunden „toxisch auf die Nieren“ wirkt und sogar beim Menschen als Nebenwirkung „hauptsächlich Schädigungen der Magen- und Darmschleimhaut“ angegeben werden (VÖGEL 02/2011) oder „die Kadaververwertung erfolgte zunehmend durch Hunde“ „deren Zahl von 18 Millionen im Jahre 1987, über 25,5 Millionen im Jahre 1997 auf 29 Millionen im Jahre 2003“ anstieg, die Anzahl der Hundebisse stieg auf „2,280 Millionen“, eine Rattenplage folgte zusätzlich („Deutsches Tierärzteblatt“ (65/2017)). Man hat errechnet, dass „die gesellschaftlichen Kosten für den Ausfall der vielfältigen Naturdienstleistungen der Geier – überwiegend kostenlose Abfallentsorgung und durch die Verhinderung von Krankheiten wie Tollwut, Turberkulose, Milzbrand, Botulismus oder Brucellose -“ „im indischen Gesundheitssektor mit jährlich 1,5 Milliarden US$ beziffert“ werden (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2016)). Andererseits werden die Kosten für das Verschwinden der Geier in Indien mit bis zu 25 Milliarden US$ bis zum Jahr 2015 angegeben (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)).

In Indien (FALKE 06/2007) versucht man durch Geier-Restaurants die verschiedenen Geier mit regelmässigen Kadavern, die nicht mit dem Entzündungshemmer Diclofenac belastet sind, zu retten. Man findet, dass hochgerechnet „300 Geierpaare sowie eine zusätzliche Zahl immaturer Vögel 60 verendete Rinder je Woche zu entsorgen“ können, aber „in Indien bei einem Rinderbestand von über 300 Millionen Tieren“ fallen „schätzungsweise 20 bis 30 Millionen Rinderkadaver an“ („Deutsches Tierärzteblatt“ (65/2017)).

Nach dem der Bestand der Begalengeier (oder Bengalgeier), lat. Gyps bengalensis, „auf weniger als 0,1 % der ursprünglichen Größe zusammengebrochen“ ist, konnte man aufgrund einer komplizierten Studie eine leichte Zunahme der Lebensdauer und auch des Bruterfolgs dokumentieren (FALKE 01/2013).

Zur Rettung der Geier auf dem indischen Subkontinent begann man mit der „Einrichtung von Sicherheitszonen (vulture safe zones) … mit einem Radius von mehr als 100 km“ (FALKE 10/2012), wobei Nepal 2011 einen Grossteil seiner Fläche ausgewiesen hatte und Indien im Jahre 2011 mit den Ausweisungen begann. Mit dem Aufbau von „Zuchtpopulation in Gefangenschaft“ mit dem Ziel der Auswilderung von „Nachzuchten der 2. Generation“ in „einer Zeit, in welcher die Gefährdung durch Diclofenac ausgeschlossen werden kann“ an fünf verschiedenen Orten in Indien, Nepal und Pakistan startete man mit „circa 220“ Bengalengeiern, „circa 80“ Indiengeiern (oder Indischen Gänsegeiern oder indischen Geiern oder Langschnabelgeiern), lat. Gyps indicusund circa 50“ Dünnschnabelgeiern (oder Schmalschnabelgeiern oder Schlankschnabelgeiern), lat. Gyps tenuirostris (FALKE 10/2012). Des Weiteren findet man, dass die verbliebenen Geierbestände sich um 2010 stabilisierten und „lokal teilweise sogar“ zunahmen („Greifvögel und Falknerei“ (2016)). Für die Stabilisierung waren einerseits die „Einrichtung von Futterplätzen mit unkontaminierten Atzungsangebot, Einrichtung von Schutzzonen, Gefangenschaftszuchten zur Wiedereinbürgerung etc.“ und andererseits „der forcierte Tigerschutz“ mit den 48 landesweit verteilten Tigerreservaten wichtig („Greifvögel und Falknerei“ (2016)). In einer 2011 in einigen nordwestindischen Bundesstaaten durchgeführten Linientaxierung zeichnete sich ab, dass der Rückgang der Bengalengeier und der Indiengeier für 2011 sich einerseits stabilisierte und andererseits die Bengalengeier wieder 0,15% und die Indiengeier wieder „2.29% des Bestandes von 1992“ erreichten („Greifvögel und Falknerei“ (2016)).

Die Vulture Conservation Foundation (Falke 04/2014) gab am 03.03.2014 bekannt, dass das Tierarzneimittel Diclofenac, das die „überwiegende und teilweise alleinige Ursache“ für das 97 bis 99-prozentige Aussterben der Bengal-, Langschnabel- und Dünnschnabelgeier (Gyps bengalensis, Gyps indicus, Gyps tenuirostris) war, nach Bekanntwerden der Erkenntnisse in verschiedenen Ländern verboten wurde! In Spanien leben 25.000 Gänsegeierpaare, die aufgrund massiver Schutzmassnahmen bereits heute schon „mit giftfreien Tierkörpern“ (Falke 04/2014) gefüttert werden müssen. Trotzdem reichte die Tierarzneimittel-Industrie die erneute Zulassung für das Tierarzneimittel Diclofenac ein und bekam die Zulassung „in Spanien, Italien, Estland, Litauen und eventuell weiterer Länder“, wobei man weiss, dass die „in ganz Europa etablierte Alternative: Meloxicam“ (Falke 04/2014) ist. Aufgrund von zwei neuen Studien (FALKE 07/2014) geht man nun auch davon aus, dass das Medikament Diclofenac, das die Ursache für die Ausrottung von „mehreren zehn Millionen“ Geiern war, nun auch für die weltweite Ausrottung der Adler (14 Aquila-Arten) sorgen soll. Auch die Zeitschrift VÖGEL (04/2014) informiert: „Das in der Tierhaltung als entzündungshemmendes Medikament eingesetzte Diclofenac wirkt auch auf Adler tödlich, wenn diese den Wirkstoff über Aas aufnehmen.“ Trotzdem wird das Medikament auch in Afrika (VÖGEL 04/2014) verkauft. Auch bekam die Tierarzneimittel-Industrie trotz all dem in verschiedenen europäischen Staaten für Diclofenac die Vertriebs-/Verkaufsgenehmigung durch, vor allem in Spanien und Italien, den „zwei Staaten mit bedeutenden Adler- und Geierpopulationen“ (VÖGEL 04/2014) oder „obwohl für Geier unschädliche alternative Wirkstoffe existieren, wurde Diclofenac vor Kurzem für die Behandlung von Rindern, Schweinen und Pferden in Italien und Spanien, wo 80 Prozent aller europäischen Geier leben, zugelassen“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2014)). Damit werden „die Erfolge jahrzehntelanger Schutzmassnahmen innerhalb weniger Jahre“ laut den „Experten von NABU und von BirdLifeInternational“ zerstört, da „damit die grosse Gefahr eines Geier-Massensterbens“ besteht (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2014)) oder für Italien und Spanien wurde der Wirkstoff Diclofenac freigegeben (PIRSCH 24/2014) oder in Europa wurde Diclofenac in 5 Ländern zugelassen, auch „in Spanien, wo 95% aller europäischen Geier leben“ (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)). Eine „Entscheidung der EU-Behörden“ (PIRSCH 24/2014), die dokumentiert, dass es nebensächlich ist, wenn Geier „der Chemikalie zum Opfer“ fallen, „wenn ihre Beute, Tierkadaver und Schlachtabfälle, damit verseucht sind.“ Des Weiteren heisst es einerseits, dass „EU-Millionen in Schutzprojekte für die Wiederkehr und den Erhalt der grossen Aasfresser geflossen sind“ (PIRSCH 24/2014) und andererseits, dass „sich die EU-Behörden bei der Zulassung des umstrittenen Wirkstoffs über eigene Bestimmungen und Regeln hinweggesetzt haben“ (PIRSCH 24/2014). In einer Untersuchung kommen „Wissenschaftler der Universitäten in Cambridge und Llerida sowie der Biologischen Station Doñana und der britischen Vogelschutzorganisation RSPB zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von Diclofenac in der spanischen Tierzucht einen Rückgang der Gänsegeierpopulation in dem Land um zwischen 0,9 und 7,7 % pro Jahr auslösen könnte“ oder nach der „im Journal of Applied Ecology veröffentlichten Untersuchung“ „könnten durch den Einsatz der beiden Präparate Diclovet und Dolofenac in jedem Jahr zwischen 715 und 6389 Gänsegeier sterben“ (FALKE 06/2016).

In einer „Auswertung von umfangreichen Beobachtungen und Studien über das Geiersterben in Afrika beziffert BirdLifeInternational, dass bei 61 Prozent aller gezählten toten Geier in 26 afrikanischen Ländern Gift die Ursache war“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2016)). In den letzten 30 Jahren sind laut einer Studie „unter Leitung des Hawk Conservancy Trust, der Universität St. Andrews und der Universität York“ „die Bestände von acht in Afrika weit verbreiteten Geierarten vor allem aufgrund von Vergiftungen“ beim Bartgier um bis zu 70%, beim Ohrengeier um bis zu 80%, beim Kappengeier um bis zu 83%, beim Zwerggänsegeier um bis zu 90%, beim Kapgeier um bis zu 92%, beim Schmutzgeier um bis zu 92%, beim Wollkopfgeier um bis zu 96% und beim Sperbergeier um bis zu 97% zurückgegangen (voegel-magazin.de vom 18.06.2015: „Katastrophale Bestandseinbrüche bei Geiern in Afrika“) oder laut der Studie ist der Schutz in den Nationalparks und den Reservaten „wenig wirkungsvoll“ (FALKE 08/2015) oder laut BirdLifeInternational haben „in den letzten 30 Jahren“ 7 der 11 „in Afrika vorkommenden Geierarten“ „um 80 Prozent im Bestand abgenommen“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2016)). Man findet, dass 29% der Geiertötungen „dem Thema >tradionelle Medizin< zugeschrieben“ werden und „als weitere Ursachen für das Verschwinden der Geier kommen Lebensraumverlust, menschliche Störungen, Zerstörung von Brutstandorten, Verluste durch Energie-Infrastrukturen wie Hochspannungsleitungen und Windparks sowie fehlende Nahrung hinzu“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2016)).

Man findet dass, „etwa alle 15 Minuten“ aufgrund der Stosszähne „ein Afrikanischer Elefant Wilderern zum Opfer“ fällt, was „pro Jahr rund 35.000 Elefanten“ sind und man findet, dass China der „Hauptabnehmer des gewilderten Elfenbeins“ ist (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2016)). In den Jahren „zwischen 2012 und 2014 wurden laut der >African Vulture Task Force< bei elf Vorfällen mit 155 gewilderten Elefanten insgesamt 2.044 vergiftete Geier in sieben afrikanischen Ländern gezählt“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2016)). Man findet Beispiele von einem gewilderten Elefanten in Namibia bei dem man „500 tote Geier“ gefunden hat oder im Januar 2016 fand man an drei mit Gift präparierten Kühen in Nordkenia „mehr als dreissig vom Aussterben bedrohte Sperbergeier sowie weitere Greifvögel“ und man „befürchtet, dass weitere 50 bis 100 Geier entfernt vom Vergiftungsort ebenfalls verenden“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2016)). Als Hintergrund findet man, dass sich „mit dem illegalen Handel von Stosszähnen, Hörnern, Fellen und anderen Tierteilen“ „Millionen verdienen“ lassen und so fielen im Jahr 2012 „schätzungsweise 30.000 Elefanten und über 668 Nashörner allein in Afrika der Wilderei zum Opfer“ (WWF Jahresbericht 2012/2013) oder jährlich werden aufgrund der Wilderei und dem illegalen Handel mit Wildtierprodukten „weltweit mehr als 19 Milliarden US-Dollar umgesetzt“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2016)).

In einer Untersuchung (FALKE 08/2011) der Rodentiziden Diphacinon und Diphacinon kam heraus, dass die Belastung und Gefährdung für „Greifvögel wesentlich stärker als bislang angenommen“ ist. „Einschlägige Monitoring- und Überwachungsprogramme in Frankreich, Großbritannien und Westkanada haben den Einfluss von Rodentiziden auf Vögel hinreichend belegt und vor allem auch deutlich gemacht, dass einige Rodentizide der zweiten Generation unspezifische Todesursachen mit möglichen Folgen für den Populationsstatus zur Folge hatten“ (FALKE 08/2011). Die tödliche Dosis von Diclofenac ist „um mehr als den Faktor 100 giftiger als bei den bisher untersuchten Labortier- oder Haustierspezies und auch deutlich giftiger als die giftigsten in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide“ (FALKE 10/2012). Durch Experimente an Nierenzellen von Geiern kam heraus, „dass Diclofenac und/oder seine im Tierkörper entstehenden Stoffwechselprodukte die in die Ausscheidung von Harnsäure involvierten Transportmoleküle in den Nierenröhrchen irreversibel blockierten“ (FALKE 10/2012).

In Bulgarien (FALKE 10/2009) reduzierte sich der Bestand der Schmutzgeier von 2003 bis 2008 um die Hälfte (22 Brutpaare). Die Ursache für den Rückgang des Schmutzgeiers im Balkangebiet (FALKE 10/2009) sind Infektionen (laut einer 2008 durchgeführten toxikologische Studie an 15 jungen Schmutzgeiern). Diclophenac (FALKE 03/2010) wird nun (illegal) weiter auch in Kenia und Tansania (mit ähnlichen Folgen nun für die afrikanischen Geier) verkauft. Nach einer weiteren Untersuchung (FALKE 04/2010) ist nicht nur Diclofenac die Ursache für das Geiersterben, sondern auch das Tierarzneimittel Ketoprofen.

Die spanische Sociedad Espanola de Ornitolagia (SEO) gibt an, dass „in den letzten zehn Jahren etwa 7.000 Wildtiere durch Vergiftungen getötet“ wurden („artenschutzbrief“ 26 (April 2022)).

Seit Jahrhunderten (FALKE 11/2010) sorgten über 24.000 Paare von Gänse-, Mönchs-, Schmutz- und Bartgeiern in Spanien für die hygienische Beseitigung der verendeten Rinder, Schafe und Ziegen. Die Geier beseitigten innerhalb weniger Stunden (FALKE 06/2009) eine tote Kuh oder einen Schafkadaver. Ein spanisches Gesetz aus dem Jahre „1954, welches das Vergraben eines jeden Tierkadavers vorschrieb“, wurde „im ganzen Land ignoriert“, so dass die „Tiere, die auf abgelegenen Weiden umkamen“, „liegen blieben“ und jedes Dorf hatte „einen festen Platz, zu dem Tierkadaver gebracht und wo sie von Geiern gefressen wurden“, Muladares genannt (24.09.2016: www.zoodirektoren.de). Im Jahr 2002 verbot man aufgrund der BSE-Krise mit der EU-Verordnung (Beseitigung des toten Viehs aus der Landschaft) alle offene Sammelstellen für Tierkadaver (FALKE 06/2009; 11/2010) oder aufgrund von EU-Vorschriften „zur Bekämpfung der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie, die Spanien erst ab 2005 umsetzte, wurden die Kadaver verbrannt und die Muladares aufgegeben“ (24.09.2016: www.zoodirektoren.de) oder es wurden in kurzer Zeit „mehr als 90 Prozent der traditionsreichen Muladares geschlossen“, wobei die traditionsreichen Muladares die „unzähligen offenen Tierkadaver-Sammelstellen“ waren, an denen die toten Weidetiere der Hirten abgelegt wurden, die dann von den Geiern gefressen wurden (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2010)) oder über 90% der spanischen Sammelstellen wurden geschlossen (FALKE 11/2010). Aufgrund des massiven Nahrungsverlusts „verringerte sich“ der Bruterfolg der Geier „teilweise dramatisch, auch wurden vermehrt entkräftete Tiere gefunden“, auch „gelangten grosse Trupps von insgesamt über 100 Geiern noch weiter in den Norden bis nach Belgien und die Niederlande“, während dessen „sich die Lage vor allem in Spanien immer mehr“ verschlechterte (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2010)). Die Geier flogen daraufhin ins Ausland zur Futtersuche, kamen aufgrund von Unterernährung in Pflegestationen, sorgten für weniger Nachwuchs und der Bestand verringerte sich (FALKE 11/2010). Die Lage der Geier entschärfte sich erst als das Europäische Parlament aufgrund des Drucks von NABU und der Birdlife-Partner „eine Neuregelung, wonach die Mitgliedsstaaten wieder selbst bestimmen können, in welchem Umfang verendete Weidetiere in der Landschaft verbleiben“, verabschiedete (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2010)) oder erst als am 24.04.2009 die Neuregelung (VO EC No. 1069/2009) verabschiedet wurde (FALKE 06/2009; 11/2010), konnten die Mitgliedsstaaten wieder selbst entscheiden, wie verendete Tiere, auch zu Gunsten der Geier, entsorgt werden. Von Ausnahmeregelungen der EU, „wonach in bestimmten Fällen Kadaver zur Ernährung der Geier offen liegen gelassen werden dürfen“, „wurde jedoch nur in bescheidenem Mass Gebrauch gemacht“ (24.09.2016: www.zoodirektoren.de). Der Bestandsrückgang der spanischen Gänsegeier (FALKE 08/2007) wird mit der Umsetzung der EU-Vorgaben zur Bekämpfung der Rinderseuche BSE zu tun hat, nämlich der Entsorgung (Einäscherung) der Rinder-Kadaver aus der freien Landschaft. Inzwischen machen die ausgewiesenen Schutzgebiete in Spanien „60% der Landesfläche aus“ und es sind jährlich „rund 33.000 Tonnen Nutztierkadaver für die Geier verfügbar“ (FALKE 08/2017). In einer Analyse stellte man fest, dass einerseits „Gänse-, Bart- und Mönchsgeier“ sehr gut davon profitieren und andererseits für die Iberienadler, Schmutzgeier und Rotmilane Anpassungen aufgrund der Aktionsräume vorgenommen werden sollten (FALKE 08/2017).

In einer Untersuchung des Gewebes „zweier toter Steppenadler (Aguila nipalensis) aus Indien“ fand Galligan von „der britischen Royal Society for the Protection of Bird (RSPS)“ „Rückstände von Diclofenac“ mit den „typischen Nierenveränderungen“, die auch „bei Geiern gefunden worden“ waren (VÖGEL 04/2014).

Durch das Nervengift Furadan starben in Österreich 15 Seeadler und 71 Greifvögel unter anderen (WWF-Österreich: Prospekt: „Vorsicht Gift!“), wobei das Nervengift zu „Bewegungsstörungen, Krämpfe, Erbrechen, Herzstörungen und Erstickungstod“ führt und „innerhalb von Minuten tödlich“ endet (WWF-Österreich: Prospekt: „Vorsicht Gift!“).

In Thüringen im Landkreis Sömmerda wurden von 1997 bis 2003 Köder mit dem Pestizid Aldicarb versehen und ausgelegt, dass das mindestens 44 Rotmilane, 28 bis 29 Mäusebussarde, mindestens ein Schwarzmilan und 4 Rohrweihen tot oder gelähmt aufgefunden wurden, wobei 2 gelähmte Mäusebussarde und 8 gelähmte Rotmilane, die in Pflege genommen wurden, wieder freigelassen werden konnten (Stubbe/Mammen: „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten“, Band 6, 2009)

Man findet, dass in Nordrhein-Westfalen „in den letzten beiden Monaten“ 120 Greifvögel vergiftet worden (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2011)), dass zahlreiche Milane „in der ersten Jahreshälfte 2012“ durch Giftköder getötet wurden (Komitee gegen den Vogelmord e.V.: „Aktionen für Tier und Artenschutz“ (Herbst 2012)), dass in Brandenburg „nach Angaben des Landesumweltamts“ „allein rund um die Ortschaft Arendsee seit 1997 26 Seeadler sowie viele weitere Greifvögel vergiftet oder auf andere Weise getötet“ wurden (FALKE 07/2016).

Im Landkreis Cham in der Oberpfalz fand man zwei illegal getötete Mäusebussarde (LBV-Jahresbericht 2019) oder im Jahr 2019 wurden 2 Mäusebussarde mit Carbofuran vergiftet (Vogelschutz 02/2020). Des Weiteren wurde ein vergifteter Schwarzmilan (LBV-Jahresbericht 2019), ein vergifteter Rotmilan im Landkreis Regensburg und eine vergiftete Rohrweihe im Altmühltal gefunden (Vogelschutz 02/2020). Man findet dass im Landkreis Amberg-Sulzbach bei Hahnbach ein Seeadler mit dem Rattengift Brodifacoum, im Landkreis Regensburg im Raum Kallmünz ein Rotmilan und ein Mäusebussard mit dem illegalen Kontaktgift Carbofuran vergiftet wurden (LBV-Jahresbericht 2023 (Vorabdruck)).

In Ungarn (FALKE 02/2009) kamen durch das hochgiftige Pestizid Carbofuran 35 Kaiseradler und 29 Seeadler um. Der Besitz und der Einsatz von Carbofuran wurde im Dezember 2008 (FALKE 02/2009) durch die EU verboten. Von 65 in Österreich gefundenen toten Greifvögeln seit dem Jahre 2000 sind laut dem WWF-Österreich fast 80% an einem mit Carbofuran vergifteten Köder gestorben (www.sueddeutsche.de: 19.05.2010: „Raubvögel, Rückkehr in die Todesfalle“). In der Zeitschrift „LBV-Vogelschutz“ (4/2011) wird angegeben, dass im Landkreis Landshut am 19.02.2011 zuletzt wieder ein mit Carbofuran vergifteter Mäusebussard gefunden wurde. Man findet, dass in Baden-Württemberg „Ende Januar 28 tote Mäusebussarde, die mit dem verbotenen Pestizid Carbofuran vergiftet worden waren“, gefunden wurden (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2011)).

In Westargentinien starben 2018 34 Andenkondore an einem absichtlich ausgelegten vergifteten Kadaver und auch 2021 starben 2021 in Südbolivien 34 Andenkondore an einem absichtlich ausgelegten vergifteten Kadaver (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2021“).

Aufgrund „einer nordamerikanischen Studie von Nienhaus et al. (2021)“ kam heraus, dass bei 83% „von 116 untersuchten Weisskopf-Seeadlern“ in der Leber „Rodentizide (chemische Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren wie Ratten und Mäusen)“ vorhanden waren, was auch die Todesursache „bei 9,5 % der Weisskopf-Seeadler war“ (Probst, Pichler: „Der Seeadler in Österreich...“).

Aufgrund „von 10 tot aufgefundenen Fleckenkäuzen und 84 Streifenkäuzen“, die man in der Nähe von illegal angelegten Marihuana-Plantagen „z.B. in den Wäldern Nordkaliforniens“ fand, kam heraus, „dass 70% der Fleckenkäuze und 40% der Streifenkäuze Rückstände von Rattengift im Körper hatten“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2018“).

In einem 2017 erschienen „Waldvogel-Monitoring im US-Bundesstaat Vermont“ stellte man fest, dass die „Vogelarten, die sich von Fluginsekten ernähren, die stärksten Rückgänge“ zu verzeichnen hatten (VÖGEL 03/2018).

Spezialisiert auf Insekten haben sich die Wespenbussarde, aber auch Rötelfalken und Rotfussfalken sind Insektenspezialitäten (Gensböl/Thiede: „Greifvögel“ (2005)). Als „wesentliche Nahrungsquelle“ dienen Insekten auch Baumfalken, Eleonorenfalken und Schieferfalken (Gensböl/Thiede: „Greifvögel“ (2005)).

Zur Nahrung der Zwergohreulen, lat. Otus scops zählen als „wichtigste Beute“ „grosse Insekten“ (Perrins: „Die grosse Enzyklopädie der Vögel“) oder „überwiegend Insekten“ („Tiere -grosse Bild-Enzyklopädie mit über 2000 Arten“ (2001)) oder „vorwiegend grössere Insekten“ (Peterson, Mountfort, Hollom: „Die Vögel Europas“ (2002)) oder „vorwiegend grössere Insekten, Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken“ (Campbell: „Das grosse Vogelbuch“) oder überwiegend Insekten (Beaman/Madge: „Handbuch der Vogelbestimmung, Europa und Westpaläarktis“ (1998/2007)) oder „überwiegend von grösseren Insekten“, insbesondere Laubheuschrecken, grössere Nachtschmetterlinge, Käfer („Grzimeks Tierleben, Enzyklopädie des Tierreichs“, Band 8 (Vögel 2)) oder „hauptsächlich grössere Insekten“ (Heinzel, Fitter, Parslow: „Pareys Vogelbuch“ (1988)) oder „hauptsächlich“ grosse Insekten, wie Käfer, Heuschrecken, Nachtfalter (Brichetti: „Vögel in Garten, Park und freier Natur“ (2002)) oder „vor allem Grossinsekten“, wie Käfer, Nachtfalter, Heuschrecken (Aebischer: „Eulen und Käuze“ (2008)) oder Insekten als „Hauptanteil“ (Robiller: „Lexikon der Vogelhaltung“ (1986)) oder „fast ausschliesslich aus Insekten” (Lloyd/Lloyd: „Greifvögel und Eulen“ (1980)) oder zum grössten Teil Heuschrecken, Nachtschmetterlinge, Zikaden, Käfer (Koenig: "Rendevouz mit Tier und Mensch" (1974)) oder „in erster Linie” grosse Insekten (FALKE Sonderheft „Eulen“ (2014)) oder bevorzugt im Mitteleuropa Laubheuschrecken zur Jungenaufzucht, ansonsten als weitere Hauptnahrung zählen Heuschrecken, „Grillen, Käfer, Nachtschmetterlinge und Zikaden“ (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

Nun gibt aber die Weltnaturschutzunion IUCN an, dass „ein Drittel von gut 200 rund um den Globus betrachteten Insektenarten rückläufige Bestände“ aufweisst (34: Januar/Februar 2018) oder man findet, dass aufgrund einer 27 jährigen Feldstudie herauskam, dass seit 1989 „die Biomasse der Insekten in geschützten Gebieten“ um 76% sank und „im langfristigen Trend sind beispielsweise 63 Prozent der Tagfalter, 60 Prozent der Ameisen, 52 Prozent der Zikaden und 42 Prozent der Wildbienen in ihrem Bestand zurückgegangen“ (Apotheken Umschau 07/2018) oder man findet, dass „Aktive des Entomologischen Vereins Krefeld zwischen 1989 und 2014 an 88 Standorten in ganz NRW“ Malaisefallen aufgestellt haben und dass heraus kam, dass „die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zugegangen“ ist (NABU: „Naturschutz-heute“ (03/2016)) oder man findet, dass in 27 Jahren „an den 63 untersuchten Standorten, vor allem in NRW, aber auch in Rheinland-Pfalz und Brandenburg“ „die Biomasse der in sogenannten Malaisefallen gefangenen Fluginsekten“ um 75% gesunken ist (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2018)) oder man findet, dass in der von 1989 bis 2016 durchgeführten Studie „in einer Fangsaison“ einen durchschnittlichen „Rückgang der Fluginsektenbiomasse um 76 Prozent“, im Hochsommer sogar einen Rückgang um 81% (VÖGEL 03/2018) und dass in den Jahren 1992 bis 2012 die Bestände der Ameisen um 97%, der Wespen um 83%, der Bienen und 70% sanken (VÖGEL 03/2018) und dass der NABU aufgrund einer Auswertung der Jahre 1998 bis 2009 angibt, dass „12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren“ gegangen sind (VÖGEL 03/2018). Des Weiteren findet man, dass „auf Magerrasen, an Waldrändern oder in Heidelandschaften“ die Fluginsektenbiomasse seit 1989 in 63 Schutzgebieten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg „im Schnitt um drei Viertel“ zurückging (34: Januar/Februar 2018). Als Ursachen findet man den Einsatzes von Vernichtungsmitteln („Neonicotinoide, kurz Neonics“) in der Landwirtschaft, dessen Handelsvolumen sich „allein von 2006 bis 2012“ verdreifachte und mit dem man als Zielgruppe nur „bestimmte Laus- oder Käferarten“ vergiften wollte (34: Januar/Februar 2018 ) oder die „Flächenversiegelung durch Industrie und Verkehr“, den hohen „Grundverbrauch durch eine rege Bautätigkeit“, die landwirtschaftliche Bewirtschaftung, aber auch Golfrasen, „artenarme Stein- und Pflastergärten“ (Apotheken Umschau 07/2018). Andererseits wirken oder beeinträchtigen die Vernichtungsmittel („Neonicotinoide, kurz Neonics“) auch „andere Insekten und selbst Vergiftungen bei Vögeln sind denkbar“ (34: Januar/Februar 2018 ). Das Problem ist, dass 9 von 10 „wild wachsenden Blütenpflanzen“ zumindest „in ihrer Fortpflanzung“ zum Teil „auf tierische Bestäubung angewiesen ist“ und „viele Vogelarten würden schlagartig aussterben, denn sie ernähren sich von Insekten und brauchen sie besonders während der Aufzuchtsphase ihrer Jungen als eiweissreiches Futter“ (34: Januar/Februar 2018 ) oder dass Insekten etwa 80% „der Wildpflanzen und viele Nutzpflanzen“ bestäuben und für 60% aller Vogelarten als Nahrung dienen (VÖGEL 03/2018). Man hat auch einen Wert von „200 bis 500 Milliarden Euro“ weltweit, für „Deutschland 1,1 Milliarden Euro“ errechnet, den die Insektenbesteubung ausmacht (Apotheken Umschau 07/2018).

In einer Metastudie der Universität Basel kam heraus, dass die Vögel aufgrund einer globalen Schätzung mit dem Lebensraum Wald jährlich „mehr als 300 Millionen Tonnen“ Insekten fressen und die Vögel mit dem Lebensraum „Savannen und Grassteppe, Wüsten, Agrarland und arktische Tundra“ jährlich „rund 100 Millionen Tonnen Insekten“ fressen (FALKE 09/2018) oder es entfallen „75% der Beute“, die sich auf „jährlich rund 300 Millionen Tonnen Insekten“, die von Vögeln in Waldökosystemen erbeutet werden und auf jährlich „weitere 100 Millionen Tonnen“, die von Vögeln „in Savannen, Steppen oder über Nutzland“ erbeutet werden (VÖGEL 04/2018).

Das am meisten „verkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt“ Glyphosat „tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt“ (www.bund.net: „Was ist Glyphosat?“) „steht im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein und zum Insektenschwund beizutragen“ (www.focus.de: 25.09.2018: „Glyphosat schädigt Darmflora von Bienen”). Auch wenn zusätzlich die WHO Glyphosat bereits „im Jahr 2015 als >wahrscheinlich krebserregend<“ einstufte (www.focus.de: 25.09.2018: „Glyphosat schädigt Darmflora von Bienen”), hat am 27.11.2017 der damalige Landwirtschaftsminister „im Alleingang mit einem "Ja" zu Glyphosat alle bisher gültigen Regeln und Absprachen zwischen den Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD gebrochen“ und für eine weitere Nutzung von Glyphosat gestimmt (www.bund.net: „Was ist Glyphosat?“). Nun fanden die Forscher der University of Texas „Indizien dafür, dass Glyphosat entgegen bisherigen Annahmen auch Bienen schaden kann” (www.focus.de: 25.09.2018: „Glyphosat schädigt Darmflora von Bienen”).

Die Forscher „Peter Frederick von der University of Florida in Gainesville und Nilmini Jayasena von der University of Peradeniya in Sri Lanka“ haben über 3 Jahre Weissibisse, lat. Eudocimus albus, mit unterschiedlichen „Mengen Methylquecksilber mit dem Futter verabreicht – in Konzentrationen wie sie in der Umwelt regelmäßig auftreten“, so dass man dokumentieren konnte, dass „der Schadstoff massiv den Fortpflanzungserfolg der gesamten Brutkolonie“ beeinflusst, denn „die kontaminierten“ Weissibisse, lat. Eudocimus albus warben „weniger intensiv um Weibchen – und wurden von diesen auch seltener erwählt“, „fühlten sich“ stattdessen von Männchen angezogen, so dass „etwa drei Viertel der leer“ gebliebenen Nester „auf gleichgeschlechtliche Paare“ zurückging (VÖGEL 02/2011).

02.05.06. des Menschen Bauwerke
Man findet, dass „seit über einem Jahrhundert“ bekannt ist, „dass das Licht von Leuchttürmen ziehende Vögel anlockt“ („Charadrius“: 2009 (Heft 1)).

In einer „von Oktober 2006 bis November 2007“ durchgeführten Beobachtung bezüglich „der Auswirkungen der Beleuchtung des Bonner >Post-Tower<-Hochhauses auf die Vogelwelt“ kam heraus, dass „über 1000 Vögel aus 29 Arten“ „an den erleuchteten Turm und seine Nebenanlagen gelockt“ wurden, dass genaugenommen ca. 830 Vögel an den Turm, ca. 110 Vögel an die Dachstrahler, ca. 70 Vögel an die Glasgeländer gelockt wurden („Charadrius“: 2009 (Heft 1)). 200 Vögel wurden „unmittelbar an den Gebäuden“ tot oder sterbend gefunden und bei zahlreichen weiteren Vögeln, die „offenkundig erschöpft oder verletzt“ waren, ist es „unklar, ob sie sich nach ihrer Freilassung erholen konnten“ („Charadrius“: 2009 (Heft 1)).

Man findet, dass in Europa täglich „schätzungsweise eine Viertelmillion Vögel an Fenstern von Wohnhäusern oder Wintergärten, an Glasfassaden von Bürohäusern und an verglasten Schallschutzwänden“ durch Genickbruch oder tödliche Gehirnerschütterungen sterben, da die Vögel die „Glasscheiben oft nicht als Hindernis“ erkennen, sondern die sich spiegelnde Landschaft sehen (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2010)).

Das Institut für terrestrische Ökologie Monks Wood in England (FALKE 09/1999) stellte fest, dass von 1962 bis 1997 mehr Sperber durch Zusammenstösse mit Glasscheiben und Turmfalken „in“ Verkehrsunfällen starben. Ca. 240.000 Vögel verunglücken in Europa täglich (FALKE 07/2003) an Fenstern und anderen Glasflächen tödlich. Im Bundesland Brandenburg sterben (FALKE 06/2004) jedes Jahr ca. 1000 bis 1500 Mäusebussarde an Autobahnen. In einer Untersuchung (FALKE 02/2008) in Rheinhessen bezüglich des Bruterfolgs bei Rohrweihen kam heraus, dass von 16 Brutpaaren, 12 Paare mit der Brut begannen, jedoch 6 Paare die Brut aufgrund von Hunden, Campern oder schlechtem Wetter aufgaben.

Auf der Grundlage von 23 Studien kam heraus, „dass in den USA jährlich 365 bis 988 Millionen Vögel“ an Gebäudezusammenstössen („56% der Vögel an niedrigstöckigen Gebäuden, 44% an Einfamilienhäusern und weniger als 1% an Hochhäusern“) sterben (Vogelwarte Band 52: Heft 2: Mai 2014). Das Ergebnis einer anderen Studie ist, dass an Fensterscheiben allein in den USA „zwischen 365 Millionen und einer Milliarde Vögel im Jahr geschätzt“ sterben (FALKE 03/2016). Aufgrund einer weiteren „Untersuchung aus den USA“ errechnete man die „Mittelwerte für bestimmte Bauwerkstypen“: „2,1 Vogelschläge je Jahr bei kleineren Wohnhäusern (Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern), 21,7 bei grösseren Bauwerken und 24,3 bei Hochhäusern über zwölf Stockwerke (Loss et al. 2014)“, was wiederum hochgerechnet „für die USA jährliche Vogelverluste von 365 bis 988 Millionen Vögel, im Median knapp 600 Millionen“ bedeutet (FALKE 05/2018).

Man findet auch, dass in Deutschland an Glasscheiben jährlich „mindestens 20 Millionen Vögel“ (LBV-Vogelschutz 03/2016) oder dass „jedes Jahr über 18 Millionen Vögel“ (VÖGEL 02/2018) oder dass pro Jahr „geschätzt über 18 Millionen Vögel“ („naturgucker“: 34: Januar/Februar 2018) oder dass jährlich „18 Millionen Vögel“ (naturgucker 53: März/April 2021) oder dass jährlich „in Deutschland über 100 Millionen Vögel durch Aufprall auf gläserne Gebäudefassaden“ (Naturschutz-heute 04/2022) verunglücken oder verenden. Das Problem ist, dass einerseits die Vögel transparente Glasscheiben „nicht als Hindernis wahrnehmen“, weil die Vögel nur die Landschaft hinter der Glasfront sehen und andererseits, dass die Glasfronten „die Umgebung oder den Himmel“ widerspiegeln und „so einen attraktiven Lebensraum oder freien Flugraum“ vortäuschen (LBV-Vogelschutz 03/2016) oder dass die Vögel „lediglich die Spiegelung der Umgebung in der Scheibe“ wahrnehmen und „diese anfliegen“ wollen oder „durch eine transparente Scheibe ein dahinter liegendes Ziel erreichen“ wollen (VÖGEL 02/2018) oder „die Spiegelung eines Busches im Fenster sehen oder durch die transparenten Scheiben einen Baum erspähen, den sie erreichen möchten“ („naturgucker“: 34: Januar/Februar 2018) oder dass für die Vögel das Glas „nicht sichtbar“ ist, die Umgebung wiederspiegelt, so dass die Vögel mit den Glasscheiben kollidieren, unmittelbar sterben oder später „an inneren Verletzungen“ verenden oder „benommen eine leichte Beute für Ratten oder Katzen“ werden (LBV: „Endstation Scheibe?“).

In einer umfangreichen Untersuchung der weltweiten Stromschlagverluste bei Vögeln findet man, dass seit über 150 Jahren „seit dem Beginn der Elektrifizierung“ „hohe Verluste an Vögeln durch Stromschlag“ dokumentiert wurden, dass im Jahr 1924 gesetzliche Regelungen zum „Vogelschutz an Freileitungen in Deutschland“ getroffen wurden, dass „dringende Empfehlungen mit Vorschlägen zur Leitungskonstruktion und zur Entschärfung“ „im Jahr 2002 über die Bonner Konvention zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten in die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN)“ „und 2004 in die Bonner Konvention zur Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere“ eingebracht wurden ("Ornithologische Mitteilungen" Nr. 7/8/2020). Trotzalldem wird angegeben, dass „in einigen afrikanischen Staaten“ „beim forcierten Bau neuer Leitungen im Mittelspannungsbereich interantional vereinbarte dringende Empfehlungen häufig nicht beachtet, und noch die gefährlichsten Typen von Killermasten neu erreichtet, wie sie in Deutschland in den 1950er und 1960er-Jahren zum Einsatz kamen“ ("Ornithologische Mitteilungen" Nr. 7/8/2020).

Zu den häufigen Stromschlagopfern zählen Gänsegeier, Seeadler, Steinadler, Fischadler, Schlangenadler, Schreiadler, Schelladler, Rotmilane, Wanderfalken, Turmfalken, Baumfalken, Rotfussfalken, aber auch Uhus und Schleiereulen (Haas, Schürenberg: „Ökologie der Vögel“, Bd. 26 (2008)). In Deutschland kollidieren nach einer NABU-Schätzung „jährlich bis zu 2,8 Millionen Vögel an Stromübertragungsleitungen“ (NABU: „Mehr wissen, besser schützen“ (2017)) oder laut dem NABU-Gutachten „Vogel-Kollisionsopfer an Hoch- und Höchstspannungsleitungen in Deutschland“ „sterben jedes Jahr 1 bis 1,8 Millionen Brutvögel und 0,5 bis 1 Million Rastvögel durch Kollision an Stromleitungen“, wobei die „Leitungen kleiner Spannungsebenen noch gar nicht mit eingerechnet“ sind (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2017)) oder aufgrund der NABU-Studie kam heraus, dass an Hoch- und Höchstspannungsleitungen in Deutschland „jedes Jahr 1 bis 1,8 Millionen Brutvögel und 500.000 bis 1 Million Rastvögel durch Kollisionen an Stromübertragungsleitungen sterben“ (Vogelwarte Band 56: Heft 4: Dezember 2018) oder aufgrund der „NABU-Studie zu Vogel-Kollisionsopfern an Hochspannungsleitungen“ kam heraus, „dass jährlich bis zu 2,8 Millionen Vögel an Stromleitungen ums Leben kommen“ (Vogelwarte Band 55: Heft 2: Mai 2017). Als Opfer findet man „vor allem Grossvögel wie Trappen, Kraniche, Störche sowie fast alle Wasservögel“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (02/2017)).

In Nordamerika sterben „jährlich 900 Millionen Vögel in den USA und in Kanada“ an Zusammenstössen mit „Freileitungen, Autos und Gebäuden“ (FALKE 11/2016). In einer von 1978 bis 1981 durchgeführten Untersuchung an 300 toten Weisskopf-Seeadlern kam heraus, das 15% durch elektrischen Strom starben (Penny Olsen: "Adler und Geier, Grosstiere der Welt", 1991).

In einer dreijährigen Recherche von 2001 bis 2003 wurde bezüglich des Verlustes von Greifvögeln und Eulen an einer 2,3 km langen Eisenbahnlinie bei Halle festgestellt, dass an dieser Bahnstrecke durch „Stromschlag sowie Kollisionen mit Zug, Oberleitungsmast oder Leitungsdrähten“ 27 (73%) Mäusebussarde, 4 (10%) Rotmilane, 2 (5,4%) Schwarzmilane, 2 (5,4%) Turmfalken, ein (2,7%) Habicht und eine (2,7%) Schleiereule tödlich verunglückten (Poster auf der AG Eulen-Tagung der ÖKOTOP GbR: „Greifvogelverluste an Eisenbahntrassen – Ergebnisse zweijähriger Streckenkontrollen“).

Im Rahmen einer anderen Kontrolle wurde „von Januar bis Dezember 2002“ „alle 4 bis 6 Wochen ein 2,3 km langer Abschnitt der Bahnlinie Halle – Eilenburg westlich vom Bahnhof Klitschmar „alle toten Tiere protokolliert“, wobei man bezüglich der Greifvögel „19 Mäusebussarde (70%), 3 Rotmilane (11%), 2 Schwarzmilane, 2 Turmfalken und“ einen Habicht fand, was vorsichtig geschätzt bedeutet, dass „in Deutschland an elekrifizierten Eisenbahnstrecken jährlich mindestens 20.000 Greifvögel“ sterben (Stubbe/Stubbe: „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten“, Band 5, 2006).

Durch den Strom starben 26,2% der Uhus an Mittelspannungsmasten und 6,3% der Uhus an den Bahnoberleitungen (Eulenrundblick 61) in Nordwestdeutschland im Zeitraum 1965 bis 2008. 17% der jungen Uhus fanden den Stromtod (Eulenrundblick 61) in den ersten 3 Monaten in Norditalien. Das Problem besteht in der Überbrückungen von unterschiedlichen Spannungspotentialen (Eulenrundblick 42/43) und beim Aufprall gegen die Oberleitungen bei schlechter Sicht und Dunkelheit. In einer schweizer Untersuchung („Eulenrundblick“ 59) stellte man bei 116 todgefundenen Uhus fest, dass 86% der Uhus in den ersten 3 Lebensjahren starben. In einer zweiten schweizer Untersuchung von 228 todgefundenen Uhus („Eulenrundblick“ 59) fand man heraus, dass 82% direkt oder indirekt (zum Beispiel: 33% durch Stromtod) durch den Menschen starben. In einer dritten schweizer Untersuchung brachte man an 41 jungen Uhus Sender an und bekam heraus, dass 45% durch einen Stromtod („Eulenrundblick“ 59) umkamen.

In einer Studie bezüglich der „Auswirkungen des Stromschlags auf eine Population von Habichtsadlern“ wurden in Katalonien von 1990 bis 2014 „150 tote Habichtsadler“ gefunden (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2016“). Von den 150 toten Habichtsadlern waren 61% durch einen Stromschlag umgekommen und im Ergebnis stand fest, dass Nicht-territoriale Habichtsadler „wesentlich häufiger an Stromschlag (69%) als territoriale Adler (50%)“ starben und dass aufgrund mathematischer Modelle „die Population mit diesen Verlusten nicht nachhaltig lebensfähig ist“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2016“).

In Spanien wurden bei stichprobenartigen „Begehungen des Umfeldes von 18 Masten“ in der Region Los Monegros, Aragon, „insgesamt 93 Überreste zum Teil hoch gefährdeter Arten nachgewiesen“, wie Gänsegeier, Schlangenadler, Steinadler, Habichtsadler, Rotmilan, Schwarzmilan, Mäusebussard, Habicht, Uhu (Haas, Schürenberg: „Ökologie der Vögel“, Bd. 26 (2008)). Bei den stichprobenartigen „Begehungen des Umfeldes von 31 Masten“ in der Region Ossa de Montiel-Sotuelamos, Castilla-La Mancha, wurden „insgesamt 55 Überreste zum Teil hoch gefährdeter Arten nachgewiesen“, wie Schlangenadler, Steinadler, Habichtsadler, Rotmilan, Mäusebussard, Habicht, Uhu (Haas, Schürenberg: „Ökologie der Vögel“, Bd. 26 (2008)). Auch bei den stichprobenartigen „Begehungen im Umfeld der beiden Mastgruppen“ in der Region Jaraicejo-Rio Almonte, südliches Monfrague, „wurden insgesamt 49 Überreste zum Teil hoch gefährdeter Arten nachgewiesen“, wie Gänsegeier, Schlangenadler, Steinadler, Habichtsadler, Rotmilan, Schwarzmilan, Mäusebussard, Habicht, Uhu (Haas, Schürenberg: „Ökologie der Vögel“, Bd. 26 (2008)). Ebenso wurden bei den stichprobenartigen „Begehungen im Umfeld von 17 Masten“ in der Region Llanos des Caceres y Sierra de Fuentes, Extremadura, „insgesamt 41 Überreste zum Teil hoch gefährdeter Arten nachgewiesen“, wie Schlangenadler, Rotmilan, Schwarzmilan, Mäusebussard, Rötelfalke, Turmfalke, Uhu (Haas, Schürenberg: „Ökologie der Vögel“, Bd. 26 (2008)).

Der NABU und russische Naturschutzorganisationen haben 2 Monate lang „in der südrussischen Republik Kalmykien 250 Kilometer lange Abschnitte von Stromleitungen nach Vogelkadavern abgesucht“ und festgestellt, dass „die Hälfte der 543 verendeten Vögel“ den „gefährdeten Arten wie Mönchsgeier und Sakerfalke, aber auch Steppen- und Kaiseradler“ angehören und dass „vor allen die fatale Strommastbauweise, die sich durch nicht isolierte, auf kurzen Mastauslegern befestigte Leitungen auszeichnet“, die „Schuld an den häufigen Stromtoden ist“ (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2013)).

Mechanische Unfälle an Freileitungen „sind bei Greifvögeln relativ selten, weil die Leitungsdrähte“ am Tag sichtbar sind („Greifvögel und Falknerei“ (1991)). Andererseits kommen bei Eulen und in der Nacht wandernden Zugvögeln öfters Zusammenstösse vor („Greifvögel und Falknerei“ (1991)). Elektrische Unfälle aufgrund von Kurzschlüssen „kommen bei wilden Greifvögeln“ „immer wieder vor“ („Greifvögel und Falknerei“ (1991)). Am 01.08.2011 trat die VDE-Anwendungsregel „Vogelschutz an Mittelspannungsfreileitungen“ des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. in Kraft mit der Massgabe, dass bis zum 31.12.2012 gemäss dem §41 BNatSchG (Vogelschutz an Mittelspannungsmasten) die Mittelspannungsmasten flächendeckend vogelsicher umgebaut oder vogelsicher erbaut werden müssen (Eulenrundblick 62). Man gibt an, dass in Deutschland „noch mit mehr als 350.000 vogelgefährlichen Masten gerechnet werden“ muss, dass die Opferzahlen „jährlich in die Zehntausende gehen“, dass auch „Uhus, Schleiereulen, Waldkäuze, alle Greifvögel und Störche“ zu den Opfern zählen („EGE-Artenschutz-Information Nr. 4: Stromkonzerne ...“). Am 14.10.2013 steht auf der Webseite gefiederte-welt.de, dass noch rund 65.000 ungesicherte Strommasten vorhanden sind und dass man in einer bayerischen Vereinbarung der Industrie weitere vier Jahre Zeit gibt. In diesem Zusammenhang hatten sich die Netzbetreiber „in den 1980er Jahren zu einer Entschärfung gefährlicher Masten und zum Einsatz ungefährlicher Masten selbstverpflichtet“ (Eulenrundblick 66). In Stichproben stellte die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V. (EGE) fest, dass die Maßnahmen „entweder schon damals unzureichend“ waren oder „sich zwischenzeitlich als unwirksam herausgestellt“ haben und ansonsten wird sich auf eine Altfallregelung des Verbandes der Elektrotechnik vom August 2011 berufen, die aussagt, dass ein Mast „ausreichend entschärft“ ist, wenn „vor August 2011 Umrüstungsmassnahmen durchgeführt wurden“ (Eulenrundblick 66). Die Folge ist, dass die Netzbetreiber und Landesumweltminister die „beanstandeten Masten kurzerhand zu Altfällen, deren Umrüstung nicht mehr zur Debatte stünde“ erklären, denn „der Bundesgesetzgeber hat nämlich von Sanktionsmöglichkeiten für den Fall unterlassener Entschärfungsmassnahmen oder auch verbotswidrig neu errichteter gefährlicher Masten abgesehen“ und daher können auch die Netzbetreiber „nicht durchgreifend belangt werden“ (Eulenrundblick 66). Entgegenkommend ist zwar der Netzbetreiber nach entsprechenden Todesfunden bereit „den Todesmast zu entschärfen, die anderen Masten gleicher Bauart lassen sie aber zumeist so gefährlich wie sie sind“ (Eulenrundblick 66).

Ansonsten benötigen die Fleckenkäuze nach der Störung 10 – 15 Minuten zur Beruhigung. Im Mittel laut 15 Untersuchungen in 7 Ländern Europas (FALKE 12/2006) lagen die Todesursachen beim Uhu bei 24% bei Überlandleitungen, bei 25% bei Verfolgungen und bei 6 % durch den Verkehr.

Auf einer 50m langen Eisenbahnbrücke (FALKE 03/2009) wurden Anfang Februar 2009 ein Fuchs und ein Dachs überfahren mit der Folge, dass die Kadaver Mäusebussarde anlockten. Da die Triebfahrzeugführer (FALKE 03/2009) die Wildunfälle nicht meldeten, kamen 23 Mäusebussarde durch Zugunfälle um, und ein geretteter verletzter Mäusebussard starb im Zoo Halle am kommenden Tag.

In einer 18-monatigen Untersuchung im Zeitraum von „Anfang Dezember 2001 bis Juni 2003, ohne Mai 2003“ „wurden die Vogel- und Säugetierverluste an einem 43 km langen Teilstück der Bundesautobahn 8 zwischen München und Augsburg während der Fahrt protokolliert“, wobei man 403 Verkehrsopfer, die sich in 52% Säugetiere, 36% Vögel und 12% Unbestimmte aufteilten, fand (ORNITHOLOGISCHER ANZEIGER: Band 51, Heft 1 (2012)). Unter den Vogelopfern befanden sich 59 Mäusebussarde, lat. Buteo buteo, 10 Waldohreulen, lat. Asio otus, 4 Turmfalken, lat. Falco tinnunculus, 3 Schleiereulen, lat. Tyto alba, 1 Waldkauz, lat. Strix aluco und 16 unbestimmte Eulen (ORNITHOLOGISCHER ANZEIGER: Band 51, Heft 1 (2012)). Es wird angegeben, dass die Verluste „fast ausschliesslich im Winterhalbjahr“ anfallen, „wenn sich die Vögel an den Strassen einfinden, wo ständig Nahrung in Form von Aas oder verletzten Tieren anfällt“, aber auch „in Zeiten gesteigerter Aktivität durch Balz und Jungenaufzucht“ (ORNITHOLOGISCHER ANZEIGER: Band 51, Heft 1 (2012)). Allgemein findet man auch zur Untersuchung, dass in Deutschland geschätzt 10 Millionen Vögel „durch den Strassenverkehr ums Leben“ kommen, dass „59 Mäusebussarde und 30 Eulen – hauptsächlich Waldohreulen – registriert“ wurden, die umkamen (VÖGEL 04/2015).

In einer in den Jahren 1974 bis 1986 gemachten Untersuchung bezüglich des Strassentodes von Eulen auf einer Fläche von 125km² in Westfalen zählte man 74 tote Schleiereulen, 46 tote Steinkäuze, 20 tote Waldohreulen und 11 tote Waldkäuze. Von all den gefundenen oder verletzten Eulen gibt man die Zahl mit 54 bis 60% an, die direkt durch den menschlichen Einfluss ("Strassentod") starben. 

Im Sterblichkeitsbericht 2015 (VulPro: Issue 3 December 2015: „Mortality report 2015: Jan - Dec 2015“) gefundener verstorbener afrikanischer Geier in Südamerika (Lowveld) musste man im Ergebnis angeben, dass 7 Kapgeier (oder Fahlgeier), 120 Weissrückengeier (oder Zwerggänsegeier) und 2 Ohrengeier vergiftet gefunden wurden, 48 Kapgeier oder Fahlgeier, ein Weissrückengeier (oder Zwerggänsegeier) und ein Ohrengeier durch einen Stromschlag umkamen, 25 Kapgeier oder Fahlgeier, 2 Weissrückengeier (oder Zwerggänsegeier) und ein Ohrengeier durch Kollisionen umkamen.

"VulPro" (VulPro NPC - Vulture programme for the conservation of vulture species in southern Africa (Südafrika)) dokumentiere bezüglich der Kapgeier 60 Stromleitungsunfälle 2018, 50 Stromleitungsunfälle 2019, 68 Stromleitungsunfälle 2020, 59 Stromleitungsunfälle 2021, 34 Stromleitungsunfälle 2022 („VulPro ANNUAL REPORT“ 2022, S.9).

"VulPro" (VulPro NPC - Vulture programme for the conservation of vulture species in southern Africa (Südafrika)) dokumentiere bezüglich der Weissrückengeier einen Stromleitungsunfall 2018, 12 Stromleitungsunfälle 2019, 16 Stromleitungsunfälle 2020, 6 Stromleitungsunfälle 2021, 8 Stromleitungsunfälle 2022 („VulPro ANNUAL REPORT“ 2022, S.9).

Die Deutsche Wildtierstiftung, NABU und das Komitee gegen den Vogelmord „registrierten bereits 42 Fälle illegaler Verfolgung von Grossvögeln“, d.h. z.B. Seeadler, Schreiadler und Baumfalken „im Umfeld von neuen oder geplanten Windparks“ (FALKE 03/2016). So wurde beispielsweise ein Schreiadler-Horstbaum im Frühjahr 2014, der „dicht an einem geplanten Windpark“ lag „samt Nest komplett aus dem dichten Wald entfernt“ (FALKE 03/2016). Eine durch das Forstamt erstattete Anzeige brachte „kein Ergebnis“ und das Ermittlungsverfahren wurde in „ein paar Monaten später“ eingestellt (FALKE 03/2016).

In einer Untersuchung (FALKE 05/2011) bezüglich der Kollisionen von Vögeln mit Bauwerken aller Art heisst es: „Der fliegende Vogel richtet den Blick nach unten entweder mit binokularem Gesichtsfeld oder seitlich partiell mit dem von einem Auge ausgehenden Sehfeld. Dieses Verhalten zeigt sich bei bestimmten Arten mehr oder weniger, die dann zumindest zeitweise in Flugrichtung „blind“ sind. Die Sicht nach vorne ist zudem stärker auf die Wahrnehmung von Bewegung ausgerichtet als auf die räumlicher Details.

370 Wildräder in 7 Windparks gibt es einerseits aufgrund der starken Winde in Gibraltar, andererseits (Falke 02/2000) wurden innerhalb eines Jahres 43 tote Gänsegeier und bald 40 andere tote Greifvögel gefunden. Die EU-Leitlinie „Windenergie-Entwicklung und NATURA 2000“ listet im Anhang II Greifvogelarten auf, bei denen man mit Kollisionen mit Windenergieanlagen rechnen muss. Zu den aufgeführten Arten zählen Gänsegeier, Schmutzgeier, Seeadler, Steinadler, Rotmilan und Turmfalke. Der „Eulenrundblick 62“ listet in diesem Zusammenhang auch die weltweiten Untersuchungsergebnisse auf. 1291 Greifvögel (18 Arten; unter anderen Gänsegeier, Schlangenadler, Zwergadler, Wiesenweihen, Wespenbussarde, Schmutzgeier) und 30 Eulen (insgesamt waren es 2132 Vögel) wurden als Kollisionsopfer zwischen 1993 bis 2010 in den verschiedenen Windparks in Südwestspanien gezählt. Runde 1000 Gänsegeier kollidieren jährlich (Stand: 2011) in Gesamtspanien mit Windenergieanlagen. 10 Seeadler wurden 2010 auf der norwegischen Insel Smola durch Windenergieanlagen getötet. 15 Greifvögel wurden als Kollisionsopfer zwischen 2004 bis 2010 in Nordostgriechenland (127 Windenergieanlagen) gefunden.

Im Altamont-Windpark in Kalifornien kamen durch die rund 3.000 Windenergieanlagen „jährlich bis zu einhundert Steinadler und andere Greifvögel um“ (FALKE 12/2011). In einer Einschätzung (FALKE 01/2014) der Zahlen aus dem Jahr 2009 und 2012 bezüglich der Verluste an Windenergieanlagen in Nordamerika, stellte man eine 30%ige Erhöhung fest. Zu den im Jahr 2012 durch Windenergieanlagen umgekommen 573.000 Vögeln (FALKE 01/2014) zählten 83.000 Greifvögel, auch Steinadler und Kalifornienkondore.

In einer Fallstudie zum Thema "Rotmilan und Windkraft" (Poster auf der AG Eulen-Tagung 2006 der ÖKOTOP GbR: "Rotmilan und Windkraft, eine Fallstudie in der Querfurter Platte") kam man zu den Schlussfolgerungen, dass selbst „erfahrene, mehrjährig brutortstreue Rotmilane verunglücken“ und dass bei einer „Berücksichtigung des derzeitigen Sachstandes“ keiner der Windparks „allein aus Gründen des Vogelschutzes“ „in der realisierten Lage und Ausdehnung genehmigungsfähig“ wäre. In der Broschüre „ LBV-Kompakt Greifvögel“ steht, dass mehr als 50 Fälle dokumentiert wurden, bei denen Rotmilane als Verluste zu beklagen waren. Auch für die Seeadler wurden Untersuchungen bezüglich der Windkraftanlagen („Seeadler: Bericht 2005 und 2006 für Brandenburg und Berlin“) durchgeführt, bei denen man auf die Verluste der Seeadlern aufmerksam macht. Eine Studie des Michael-Otto-Instituts im NABU (Falke 07/2007) besagt das Windkraftanlagen eine Stör- oder Unfallquelle für Vögel und Fledermäuse sind. Eine weitere Studie, die das Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein in Auftrag gegeben hat (Falke 07/2007), wertet 45 Untersuchungen aus, und im Ergebnis steht fest, dass weniger die Anlagengrösse entscheident ist, vielmehr der Standort, weil in Wäldern und an Gewässern die meisten Unfälle zu verzeichnen sind. Die ersten getöteten Wiesenweihen und Rohrweihen aufgrund von Windenergieanlagen (FALKE 06/2011) wurden im Frühjahr 2010 in einem ostfriesischen Windpark festgestellt. In FALKE (12/2011) steht: Es „wurden bundesweit 146 Rotmilane, 57 Seeadler und 11 Uhus als Kollisionsopfer gefunden, in Norwegen und Schwden weitere 51 Seeadler und in Spanien 11 weitere Uhus (Stand Januar 2011; Zentrale Funddatei der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg). Da es nur wenige systematische Untersuchungen mit gezielter Suche nach kollidierten Vögeln gibt, ist eine hohe Dunkelziffer anzunehmen.“ Das Michael-Otto-Institut im NABU, das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und BioConsult SH bekamen im Forschungsvorhaben >Windkraft & Greifvögel< heraus, „dass beim Rotmilan bis zu einem Drittel der Flugbewegungen im Bereich der Rotoren, also in Höhen zwischen 100m und 200m erfolgen“ (LBV-Vogelschutz 03/2012). In einer Analyse (VÖGEL 03/2014) gibt man an, dass von allen Kollissionsopfern mit Windenergie-Anlagen Rotmilane mit 89% am häufigsten (davon wieder 86% in der Zeitspanne „zwischen Revierbesetzung und selbständig werden der Jungvögel“) betroffen sind.

In 2 Fällen (FALKE 06/2012) entschied das Verwaltungsgericht Oldenburg „zum Schutz der Wiesenweihe“ mit den „Beschlüssen vom 10.6.2011 (5B1246/11) und 7.7.2011 (5B1433/11)“, dass „der Betrieb einer Windkraftanlage nachträglich eingeschränkt werden“ kann. Der Verwaltungsgerichtshof in Kassel entschied am 17.12.2013 (Aktenzeichen: 9A1540/12.Z-), dass zum „Ausschlussbereich von 1.000m um ein Rotmilanhorst … auch ein Nahrungshabitat für mehrere Rotmilanpaare im Prüfbereich von 6.000m“ dazu zählen kann (erhöhtes Tötungsrisiko nach §44 Abs.1 Nr.1 BNatSchG) „und damit zum Ausschluss der Genehmigungen für Windenergieanlagen führen“ kann (FALKE 11/2014). Ebenso findet man, dass ein vom LNV und vom NABU eingereichter Eilantrag in zweiter Instanz vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim „gegen Bau und Betrieb der Windkraftanlage Orlach 6 bei Braunschweig bestätigt“ wurde, weil der NABU „vier streng geschützte Greifvogelarten in einem Umkreis von 600 Metern nachweisen“ konnte: „Rotmilan, Schwarzmilan, Baumfalke und Wespenbussard“, die im Laufe der Saison „alle Bruten“ aufgegeben hatten (NABU: „Naturschutz-heute“ (01/2018)).

In einer in Nord- und Nordostdeutschland von 2012 bis 2014 durchgeführten Studie zur Vogelkollissionen an Windkraftanlagen wird angegeben, dass Mäusebussarde „zu den häufigsten Opfern an Windkraftanlagen“ zählen (FALKE 08/2016).

Im Zeitraum von 2005 bis Ende Januar 2014 wurden auf der norwegischen Insel Smøla mindestens 56 tödlich verunglückte Seeadler unter den 68 Windenergieanlagen (WEA) gefunden (ageulen.de: Illner: „Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel“ (April 2014)).

In Südspanien „verendeten einer >Fundacion Migres<-Statistik zufolge bisher fast 1.900 Gänsegeier“ an Windenergieanlagen (naturgucker: 25: Juli/August 2016).

Laut einer Analyse der Deutschen Wildtier Stiftung „werden in den Brutgebieten der letzten Schreiadler zahlreiche neue Flächen für Windenergieanlagen“ in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg“ geplant (www.gefiederte-welt.de: 13.11.2015 „Ausbau der Windenergie gefährdet Schreiadler“). Schreiadler-Kollisionen mit Windenergieanlagen sind auch „aus Polen, Rumänien und Griechenland bekannt“ (www.gefiederte-welt.de: 13.11.2015 „Ausbau der Windenergie gefährdet Schreiadler“).

Zu den Auswirkungen von Windrädern auf Zugvögel fehlen andererseits derzeit „wirklich aussagekräftige Zahlen“, weil einfach bisher gar keine hinreichend seriöse Erforschung vorgenommen wurde (naturgucker: 25: Juli/August 2016). Um den Schaden auf der Zugstrasse von Gibraltar zu begrenzen, hat RWE Innogy neben den 2 Windparks mit 20 WEA auch eine Vogelwarte eingerichtet, wo eine Beobachterteam das Kontrollzentrum kontaktiert, „um die Windräder zu stoppen, bis die Tiere den Luftraum der Parks sicher verlassen haben“ (naturgucker: 25: Juli/August 2016).

Nach einer Einschätzung des Michael-Otto-Instituts werden 10.000 bis 100.000 Vögel jedes Jahr durch Windräder getötet (naturgucker 53: März/April 2021).

In einer 85 tägigen Studie der Schweizerischen Vogelwarte Sempach „von Ende Februar und Mitte November 2015“ über den „Einfluss von Windenergieanlagen auf vorbeiziehende Vögel“ kam heraus, dass auf den Rötgenbildern „bei einem Großteil der genauer untersuchten Schlagopfer“ „Knochenfrakturen sichtbar“ waren (voegel-magazin.de vom 21.12.2016: „Einfluss von Windrädern ...“) und dass die Kollisionsereignisse „hauptsächlich in der Zugzeit im Frühling und Herbst festgestellt“ wurden (voegel-magazin.de vom 21.12.2016: „Einfluss von Windrädern ...“; FALKE 03/2017) und dass pro Windenergieanlage ein „Medianwert von 20,7 Vogelopfern pro Jahr ermittelt“ wurde (FALKE 03/2017).

Das Landesumweltamt Brandenburg erfasst seit dem „Beginn der 1990er Jahre“ die „Verlustursachen von Greifvögeln, Eulen und weiteren Vogelarten“ (Stubbe/Mammen: „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten“, Band 6, 2009), so dass man feststellte, dass man 1.048 Freileitungsopfer, darunter 414 Schreitvögel, 207 Greifvögel, 133 Entenvögel, 89 Kraniche und Grosstrappen, 61 Krähenvögel, 42 Eulen, 35 Limikolen und Möwen, 27 Singvögel, 25 Tauben (Haas, Schürenberg: „Ökologie der Vögel“, Bd. 26 (2008)) oder dass man 1.119 Freileitungsopfer fand, darunter 442 Schreitvögel, 214 Greifvögel, 138 Entenvögel, 97 Kraniche und Grosstrappen, 64 Krähenvögel, 44 Eulen, 39 Limikolen und Möwen, 32 Singvögel, 33 Tauben (Stubbe/Mammen: „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten“, Band 6, 2009) fand. In einer genaueren Analyse wurden die 85 Greifvogel- und Eulenarten untersucht, von denen einerseits „70 als Stromschlagopfer“ und „15 als Kollisionensopfer“ klassifiziert wurden und andererseits hatten 67 der 85 Greifvogel- und Eulenarten „keine Anzeichen weiterer Erkrankungen“, 12 einen Befund, der „aber in keinem Fall den Tod der Tiere erklärten“ hätte können und die restlichen 6 konnten nicht beurteilt werden (Haas, Schürenberg: „Ökologie der Vögel“, Bd. 26 (2008)).

Die Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg führt seit dem Jahr 2002 „eine zentrale Verlustdatei über Vögel und Fledermäuse als Windkraftopfer in Deutschland“ (FALKE 05/2014). Durch eine Untersuchung der staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg bezüglich der Totfunde von Rotmilanen aufgrund von Windenergieanlagen (WEA) im Bundesland Brandenburg stellte sich heraus, dass ab dem Jahre 2012 etwa 300 Rotmilane an den rund 2860 Windenergieanlagen (WEA), „was rund 3 % der nachbrutzeitlich vorhandenen Individuenzahl Brandenburgs entsprach“ tödlich verunglückten (ageulen.de: Illner: „Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel“ (April 2014)). Mittlerweile sind 3100 laufende Windenergieanlagen in Betrieb und man geht von etwa 308 Rotmilanen in Brandenburg aus (Grundlage ist einerseits die Methode zur Schätzung der Kollisionsraten des Bundesumweltministeriums und andererseits die Methode zur populationsbiologischen Folgenabschätzung; die „in den USA Bestandteil des Bundesrechts („Marine Mammal Protection Act“)“ ist), die jährlich durch Windenergieanlagen umkommen werden (FALKE 05/2014).

In Deutschland stehen 20.000 Windkraftanlagen (NABU: „Naturschutz-heute“ (04/2011)) oder „rund 25 000 Windkraftanlagen“ (FALKE 05/2015) oder „mehr als 26.000 Windenergieanlagen“ (Tagungsbroschüre 2016 der AG Eulen; Eulenrundblick 67; „EGE-Artenschutz-Information Nr. 8: … Windenergiewirtschaft ...“) und „im ersten Halbjahr 2016 kamen 782 hinzu“ (Eulenrundblick 67) oder 2016 wurden „in Deutschland mehr als 1.600 neue Windkraftanlagen“ errichtet, zusammen sind es „27.270 Windkraftanlagen“ (FALKE 03/2017) oder jährlich werden „bis zu 1.800“ neue Windenergieanlagen gebaut („EGE-Artenschutz-Information Nr. 8: … Windenergiewirtschaft ...“) oder es werden 29.000 Windenergieanlagen im Jahr 2019 angegeben (naturgucker 53: März/April 2021) oder es drehen sich mittlerweile 30.000 Windräder (FALKE 05/2019; FALKE 07/2019; FALKE 12/2019) oder es gibt „fast 31.000 Windräder“ (FOCUS 31/2019).

Die Rotmilane zählen „zu den häufigsten Schlagopfern“, da sie nicht „bei den Jaddausflügen“ ausweichen und „oft von den Rotorblättern erschlagen“ werden, was am Ende auch oft zum „Ausfall des ganzen Geleges“ führt (“Der Falkner” (2016)) oder „die Liste der Todesopfer führt der Rotmilan an“ („EGE-Artenschutz-Information Nr. 8: … Windenergiewirtschaft ...“). Es sind in Österreich „auch Steinadler und Wanderfalke“ betroffen (“Der Falkner” (2016)), so dass zusammenfassend „Windparkanlagen nicht viel ausser direkte Tötung von Vögeln, Verlust von Brut-, Rast- und Nahrungshabitat, den Verlust an Lebensraum für Wildtiere, die Reduktion der Biodiversität, keinen Beitrag zum Klimaschutz, denn die CO2-Emmissionen steigen nach wie vor, reduzierte Attraktivität der Landwirtschaft, aber eine finanzielle Besserstellung von Grossinvestoren“ bringen (“Der Falkner” (2016)). Anders formuliert ist die Energiewende, ein „Experiment mit offenem Ausgang“, welches „den Strom verteuert“ hat (FOCUS 31/2019).

Der LBV schliesst für die Errichtung von Windenergieanlagen „aus Sicht des Vogel- und Fledermausschutzes folgende Gebiete“: „Nationalparke, Naturschutz- und Natura 2000-Schutzgebiete inkl. der sich aus den NATURA-2000-Richtlinien und den Abstandsempfehlungen der LAG-VSW ergebenden Puffer“; „Grossräumige Dichtezentren windkraftsensibler Vogelarten inklusive für den Vogelzug bedeutsame Räume (Zugkorridore, Rastgebiete) und Vernetzungskorridore“ und „Landschaftliche Vorbehaltsgebiete“ für Windenergieanlagen aus („Positionspapier Windenergie (Stand 01-2022)“). Als windkraftsensible Vogelarten werden im Bundesnaturschutzgesetz Seeadler, Fischadler, Schreiadler, Steinadler, Wiesenweihe, Kornweihe, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Wanderfalke, Baumfalke, Wespenbussard, Weissstorch, Sumpfohreule, Uhu aufgeführt (LBV-magazin 04/2022).

Seeadler durch Stromschlag gestorben. (aufgenommen in der Deutschen Greifenwarte Bernolph Frhr. von Gemmingen, Burg Guttenberg (früher: Deutsche Greifenwarte Claus Fentzloff, Burg Guttenberg)

Die nachfolgenden Fotos zeigen Windräder oder Windenergieanlagen (WEA), Strommasten.                             .

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln hat in einer Modellrechnung ermittelt, dass „zwischen April und Oktober in Deutschland pro Tag mehr als 5,3 Milliarden Fluginsekten durch Windräder sterben“ sollen, was zu einem „Insektenverlust beim Durchflug der Rotoren“ von „mindestens 1.200 Tonnen pro Jahr“ führt (www.ostsee-zeitung.de: 23.03.2019 („Windräder töten...).

Der NABU erstattete „wegen des Verstoßes gegen geltendes Naturschutzrecht“, weil „zwei Männer minutenlang mit Stöcken gegen den Stamm des traditionellen Brutbaumes schlugen, um“ „Rotmilane vom Brutplatz zu vertreiben“ „gegen einen Betreiber und den Flächenverpächter eines Windenergieparks im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg Anzeige“, weil sie „den Betreiber und den Flächenverpächter dabei erwischt“ hatten, „wie sie die Ansiedlung eines Rotmilan-Brutpaars in der Nähe ihrer Windenergieanlagen durch massive Störung zu verhindern versuchten“ (gefiederte-welt.de am 25.05.2017: „... Rotmilan-Paar wird von Windbauern vertrieben“). Des Weiteren gibt der NABU an, „dass allein für den Zeitraum 2010 bis 2015 in 42 Fällen dringender Verdacht auf die illegale Zerstörung von Großvogelhorsten in Zusammenhang mit bestehenden und geplanten Windenergieanlagen bestand“ (gefiederte-welt.de am 25.05.2017: „... Rotmilan-Paar wird von Windbauern vertrieben“).

Die „US-Behörde Fish and Wildlife Service will den Betreibern der Windkraftanlagen in den USA die Tötung von Weisskopfseeadlern und Steinadlern durch ihre Anlagen für weitere dreissig Jahre erlauben“, weil, „die zurückgehende Population des Steinadlers von gegenwärtig rund 40.000 Vögeln einen jährlichen Verlust von 2.000 Vögeln verkraften könne“ und der Gesamtbestand der Weisskopf-Seeadler von 143.000 Vögeln „einen Verlust von 4.200 Vögeln“ verkraften kann (FALKE 07/2016).

In einer Analyse der Verlustursachen von 207 Rotmilanen und 45 Schwarzmilanen im Bundesland Brandenburg kam heraus, dass unter anderem 16 Nestlingsrotmilane und 7 Nestlingsschwarzmilane durch Prädation starben, 17 Nestlingsrotmilane und 1 Nestlingsschwarzmilan aus dem Horst abstürzten, 17 Nestlingsrotmilane und 1 Nestlingsschwarzmilan sich anhand von synthetischen Material im Horstbereich strangulierten und dass 35 flügge gewordene Rotmilane und 6 flügge gewordene Schwarzmilane durch Windkraftanlagen starben, 19 flügge gewordene Rotmilane und 10 flügge gewordene Schwarzmilane Verkehrsopfer wurden, 26 flügge gewordene Rotmilane und 3 flügge gewordene Schwarzmilane durch Freileitungen starben, 18 flügge gewordene Rotmilane und 1 flügge gewordene Schwarzmilan durch Prädation starben, 17 flügge gewordene Rotmilane und 1 flügge gewordene Schwarzmilan durch menschliche Verfolgung starben, 6 flügge gewordene Rotmilane und flügge gewordene Schwarzmilane sich anhand von synthetischen Material im Horstbereich strangulierten („Vogel und Umwelt“; Bd. 18, Heft 1-3 (2010)).

In einer Analyse „tot oder verletzt aufgefundener bayerischer Uhus in den Jahren 2004–2007“ kam heraus, dass 48% dem Strom aufgrund der Mittelspannungsmasten, 20% dem Strassenverkehr, 6% dem Bahnverkehr, 2% den Windenergieanlagen zum Opfer fielen oder geschätzt jährlich „bis zu 20%“ der bayrischen Uhus oder „rund 50 Uhus durch menschliche Einwirkung“ umkommen (LBV-Projekt-Report Felsbrüterschutz 1/2007).

Im Landkreis Ansbach“ wurde im Februar 2016 ein toter Uhu aufgrund mangelhafter „Schutzmassnahmen der Netzbetreiber an Mittelspannungsmasten mit falscher Sicherung“ gefunden (LBV-Jahresbericht 2015/2016).

In der „Resolution des Deutschen Falknerordens e.V. zu den Auswirkungen von Windenergieanlagen und Biogasmonokulturpflanzen“ findet man, dass jährlich ca. 1.000 Milane, ca. 25.000 Mäusebussarde, „grosse Anzahlen von Seeadlern, Fischadlern, Schreiadlern, Wespenbussarden, Wiesen- und Rohrweihen, Wander- und Turmfalken durch“ die Rotorblätter getötet werden und dass die Windenergieanlagen und die Biogasmonokulturpflanzen „schon in der momentanen Auswirkung auf einzelne Vogel- und insbesondere Greifvogelarten (dasselbe gilt auch für viele Fledermausarten) nicht mit dem Artenschutz vereinbar“ ist „und ein weiterer Ausbau wird unweigerlich zu lokalem und wahrscheinlich sogar grossflächigem Aussterben von Greifvogelteilpopulationen führen“ („Greifvögel und Falknerei“ (2017)).

Gebäudebrüter, „die ihren Brutplatz an menschlichen Bauwerken errichten“, wie Turmfalken und Schleiereulen, „seit Jahrhunderten mit“ den „Menschen in friedlicher Koexistenz gemeinsam unter einem Dach“ leben, „sind heute gefährdet“ (LBV-Vogelschutz 02/2017). Die Ursachen hierfür sind, dass „bei der energetischen Sanierung von Altbauten“ „die für Gebäudebrüter so wichtigen Nischen und Öffnungen“ in den Dächern und Fassaden verschlossen werden, „die sie zum Brüten brauchen“ und dass die „Grünanlagen und Gärten häufig naturfern gestaltet und bewirtschaftet sind und als Naturbiotope für Vögel kaum noch geeignet sind“ (LBV-Vogelschutz 02/2017).

In einer über 50 jährigen Untersuchung der Vogelschlagereignisse in Deutschland des Deutschen Ausschusses zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr findet man, dass zu den „besonders häufig betroffene Arten“ die Turmfalken und Mäusebussarde zählen (Vogelwarte Band 56: Heft 4: Dezember 2018).

 

 

02.05.07. des Menschen Lärm
Aufgrund einer Untersuchung (Falke 04/1999) des Fleckenkauzes, lat. Strix occidentalis lucida, wurden in einem Waldgebiet von New Mexico militärische Übungsflüge stark eingeschränkt, so dass herauskam die Schallquelle mehr als 105 Meter entfernt sein muss, damit sie die Fleckenkäuze und den Bruterfolg nicht mehr stören.

In einer Untersuchung bezügl. der Auswirkungen des Feuerwerks auf die Vogelwelt zum Jahreswechsel 2007/2008 wurden an 4 Nächten vom 30.12 bis 03.01. mit Hilfe niederländischer Wetterradarmessungsanlagen, die Mikrostrahlen aussenden, die (auch) von den Vögeln reflektiert werden und somit herausgefiltert werden können, Aufzeichnungen vorgenommen, aus denen hervorgeht, dass die Vögel in Panik „in Höhen, die sie sonst nie erreichen“ fliegen (FAZ: 29.12.2012: „Panik zum Jahreswechsel“). Des Weiteren findet man bezügl. der niederländischen Studien, dass „die stärksten Fluchtbewegungen bei Feuerwerken an Gewässern und Feuchtgebieten zu erkennen gewesen“ seien und es wird darauf verwiesen, dass es „nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten“ ist, „wild lebende Tiere der europäischen Vogelarten unter anderem während der Überwinterungszeit erheblich zu stören“. (Süddeutsche Zeitung: 27.12.2012: „Schock am Vögel“). In FALKE (01/2013) steht dazu, dass die Silvesterknallerei nach einer niederländischen Studie „in einem länderübergreifenden Forschungsprojekt der meteorologischen Institute der Niederlande, Belgiens und Frankreichs mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach“, untersucht wurden die Jahreswechsel 2007-2008, 2008-2009 und 2009-2010, zu Schockerlebnissen in der Vogelwelt führt. Wenige Minuten nach 0Uhr (Falke 01/2013) schreckten in allen 3 Jahreswenden „Tausende von Vögeln“ von ihren Schlafplätzen auf und flogen in Höhen von fast 1000m. Damit ist die Silvesterknallerei (Falke 01/2013) „nachweislich eine erhebliche, mitunter lebensbedrohliche Störung“ und im Bundesnaturschutzgesetz steht dazu „in §39 Abs.: „es ist verboten, [1.] wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen“.“ Obwohl Feuerwerke zu Schockerlebnissen für die Vogelwelt mit Todesfolge führen können, werden trotzdem in unmittelbarer Nähe von Natur- und Vogelschutzgebieten“ Feuerwerke veranstaltet (voegel-magazin.de vom 29.12.2013: „Silvesterknallerei schädigt Vogelwelt).

Des Weiteren konnte man „am telemetrierten Gänsegeier des Tiergarten Hellbrunn in Salzburg” dokumentieren, dass Gänsegeier auf visuelle Reize, wie Lichtblitze, und auch auf akustische Reize, wie Böller und Pfeifen, reagieren („Berichte zum Vogelschutz“ (52/2015)). Der Herzschlag des freifliegenden Gänsegeiers erhöhte sich aufgrund des Silvesterfeuerwerks „von 50 auf 170“ Herzschläge „pro Minute, während sie bei den gewohnten Störungen durch nächtliche Kontrollfahrten nur auf ca. auf 100 Schläge/min anstieg“ („Berichte zum Vogelschutz“ (52/2015)). Der telemetrierte Gänsegeier zeigte trotz der Erregung keine „äussere Reaktion“ und beruhigte sich „eine Viertelstunde“ nach dem Silvesterfeuerwerk wieder („Berichte zum Vogelschutz“ (52/2015)). Auch konnte man dokumentieren, dass Greifvögel „weniger lärmempfindlich zu sein“ scheinen „als etwa Wasservögel“, auch wenn mit 4 „Greifvögeln in der Auswertung“ die Datenbasis sehr klein ist („Berichte zum Vogelschutz“ (52/2015)). Eulen zählen ebenso zu den Vögeln, die vor dem nächtlichen Feuerwerk fliehen („Berichte zum Vogelschutz“ (52/2015)). Des Weiteren findet man, dass „die akustischen Reize eines Feuerwerks“ „oft starke Reaktionen bis hin zu Paniken, wobei Wasservögel anscheinend empfindlicher reagieren als Greifvögel und Säugetiere“, dass in den wenigen Untersuchungen „physiologische Reaktionen (zum Beispiel Erhöhung des Herzschlages, Hormonausschüttung, andere Stoffwechselreaktionen)“ dokumentiert wurden (FALKE 12/2016). Auch wird angegeben, dass „die häufigste dokumentierte Folge“ die Flucht ist, die wiederum „die Gefahr von Folgeschäden“, wie das Verletzen, die Erschöpfung oder die Verunglückung „durch Desorientierung an Hindernissen wie Gebäuden, Stromleitungen und Bäumen“ mit sich zieht und dass bei etwa einem „Drittel der dokumentierten Fluchten“ eine Panik ausbricht und die Ursache von „neun von zehn dokumentierten“ Todesereignissen ist (FALKE 12/2016).

Die Stressbelastung von Turmfalken, die Nistkästen in Strassennähe benutzen ist so hoch, „dass sie zehn Mal häufiger die Brut verlassen wie ihre Artgenossen, die unter vergleichbaren Biotopbedingungen abseits von Straßen und Wegen auf dem Land brüten“ (FALKE 10/2013).

Zu den Auswirkungen menschlicher Lärmquellen („anthropogener“ Lärm (vor allem Verkehrslärm)) auf Tiere (ageulen.de: Illner: „Auswirkungen anthropogenen Lärms“; April 2014) gibt es unter anderem bereits erste amerikanische Untersuchungen (zum Beispiel bezüglich des Fleckenkauzes in den alten Mischwäldern Nordkaliforniens und zum Beispiel bezüglich rastender Zugvögel im Südwesten von Idaho an einem Bergkamm mit Nadelbäumen und Schlehengebüsch). Dazu heisst des direkt: „Zu den möglichen direkten und indirekten oder versteckten Effekten zählen die Verminderung von Bestandsdichten, die Veränderung der Populationsstruktur (z.B. Ansiedlung von weniger fitten Individuen), Veränderung der räumlichen und zeitlichen Aktivitätsmuster und der Räuber-Beute-Beziehungen, Verminderung der Effizienz der Nahrungssuche, Störung der akustischen Kommunikation sowie der Beute- oder Feindwahrnehmung, Veränderungen der Fähigkeit zur Partneranlockung und Revierabwehr sowie physiologischer Stress, die einzeln oder im Zusammenwirken zu verminderten Verpaarungserfolg, Bruterfolg oder Überlebensrate einzelner Individuen führen können, was wiederum kumulativ betrachtet negative Auswirkungen auf Populationen von Arten oder Artengemeinschaft haben kann“ (ageulen.de: Illner: „Auswirkungen anthropogenen Lärms“; 2014).

Im Rahmen einer von 2019 bis 2022 durchgeführten Untersuchung „an einem lärmbelasteten Brutplatz“ durch Verkehrsgeräusche vorbeifahrender Motorfahrzeuge, Züge und durch Schussgeräusche dokumentierte man keine „Änderung des Rufverhaltens im Hinblick auf die zeitliche Abfolge (Abbruch, Pausieren, Beschleunigung, Verzögerung) bei direkter Lärmeinwirkung“ (AG Eulen: Tagungsbroschüre 2023). Des Weiteren siedelten im Untersuchungsgebiet von 26 Brutpaaren „die Hälfte in Revieren mit einem stark lärmbelasteten Brutplatz“ und in den von 2008 bis 2023 dokumentierten 133 Bruten spielte offenbar die Lärmbelastung „keine entscheidende Rolle und“ hatte „keine Auswirkung auf den Bruterfolg“ (AG Eulen: Tagungsbroschüre 2023).

In einer amerikanischen Untersuchung bezüglich der „Auswirkungen von permanentem Kompressorlärm auf den Vogelgesang“ im Norden New Mexicos kam im Ergebnis heraus, dass einerseits einige Vogelarten „den Gesang ändern“ und „mit dem Umgebungslärm zurechtkommen“ und dass andererseits „sehen sich weniger flexible Vögel genötigt, verlärmte Gebiete zu verlassen“ (FALKE 01/2012).

In einer weiteren amerikanischen Untersuchung bezüglich der Auswirkungen auf Kompressorlärm wurden 31 Sägekäuze, lat. Aegolius acadicus, dem Lärm ausgesetzt und man bekam heraus, dass „Sägekäuze keine Beute schlagen können, weil die von der Beute verursachten Geräusche vom Hintergrundlärm überdeckt wurden“, genaugenommen „pro Dezibel Lärmzunahme sinkt der Jagderfolg um 8%, ab 61dB wurden keine Mäuse mehr erbeutet“ (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2016“).

In einer japanischen Untersuchung bezüglich der Auswirkungen von Strassenlärm auf Waldohreulen, lat. Asio otus, und Sumpfohreulen, lat. Asio flammeus, kam heraus, dass „bei einem Verkehrslärm von 40dB“ die Wahrnehmung der Beute „um 17% reduziert“ wurde und bei einem steigenden Lärm weiter reduziert wurde (S.C.R.O.-Deutschland: „Jahresbericht 2016“).

In einer Untersuchung der „Auswirkungen von Verkehrslärm“ (auf Zebrafinken) „des Max-Planck-Instituts für Ornithologie“ wurde „bei ausgeflogenen Jungvögeln im Alter von 120 Tagen“ „eine verkürzte Lebenserwartung“ festgestellt, was dann auch allgemein bedeutet, dass „die dauerhafte Belastung mit Verkehrslärm“ „die Lebenserwartung von Vögeln“ verkürzt (FALKE 11/2018).

Die nachfolgenden Fotos zeigen frei lebende Uhus in Nürnberg, 3 Jungvögel wurden 2023 grossgezogen, die sich auch durch das „Rock. im .Park“-Festival und das Herbst-.Volksfest nicht stören liessen (aufgesucht und aufgenommen am 20. Mai und an einigen wenigen Tagen Ende August und an einigen wenigen Tagen im September). Die angebrachten Brutkästen waren Anfang Januar 2024 aufgrund von Baumassnahmen(?) nicht mehr im Innenhof der Kongresshalle vorhanden.

02.05.08. des Menschen Sport, Freizeitvergnügen
Bekanntgeworden sind des Weiteren Störungen, die bis zu Brutaufgaben aufgrund fanatischer Fotografen (Eulenrundblick 63) zur Erlangung brillanter Fotos führten.

Als eine Sperbereule am 03. Dezember 2013 in Stollberg im Erzgebirge entdeckt wurde, einige rücksichtslose Fotografen (Ornithologen?) reisten mehrere Hundert Kilometer eigens dafür an („Eulenwelt 2014“). Eine Eskalation in Stollberg, weil an einigen Tagen bis zu 50 Fotografen (VÖGEL 03/2014) oder im Maximum „zwei Reisebusse mit 100 >Eulenfreunden<“sich um die besten Plätze stritten, weil einige der Fotografen sogar verbotenerweise lebende „weisse Mäuse“ zum anlocken für entsprechende Sperbereulen-Fotos mitbrachten und verfütterten, weil die durch die Berichterstattung der Medien (MDR, BILD, Freie Presse) weitere Interessierte angelockt wurden, weil aufgrund von Handgreiflichkeiten mit den Anwohnern „mehrfach die Polizei“ verständigt werden musste, so dass am Ende das Ordnungsamt Stollberg die Sperrung des Aufenthaltsortes der Sperbereule „Ende Januar 2014“ veranlassen musste (VÖGEL 03/2014) oder die gesamte Streuobstwiese zum Schutze der Sperbereule gesperrt werden musste („Eulenwelt 2014“).

In Deutschland gab es „2017 allein über 500.000 Sportkletterer“, die in den Alpen herumklettern und so Uhus, Wanderfalken, aber auch Steinadler beim brüten stören (Vogelschutz 02/2019).

Das Geocaching ist die elektronische Schatzsuche mit Hilfe eines GPS-Empfängers. Auf diese GPS-Schnitzeljagd, um den Cache (Schatz) oder die Caches (Schätze) zu finden, gingen 2009 rund 25.000 Menschen (Eulenrundblick 61) in Deutschland. Das Problem ist, dass sich die Caches (Schätze) „nun zunehmend auch an Brutplätzen von Uhu & Co.“ (Eulenrundblick 61), nämlich an Felsen, Steinbrüchen und Höhlen, befinden und „dass ein Grossteil der Caches in den Habitaten störungsempfindlicher Pflanzen- und Tierarten platziert wird. Dort kann bereits die blosse Anwesenheit von Personen schwere Störungen dieser Arten verursachen“ (Eulenrundblick 62). Die Folgen (Eulenrundblick 61) sind aufgrund der Störungen ein geringer Uhu-Bruterfolg bis zum Ausbleiben der Uhu-Brut in Naturschutzgebieten. Das Problem der Revier- und Brutaufgaben (der Cache (Schatz) wird einfach in Steinkauznisthöhlen deponiert bzw. versteckt), trifft auch auf die Steinkäuze (Eulenrundblick 62) zu. Das „Geocaching“ mit über 164.000 Schatzverstecken (weltweit: 1,2 Millionen Schatzverstecke; Stand Dezember: 2010) führt zu einer qualitativen Entwertung der Uhu-Lebensräumen bis hin zu völligem Brutgebietsverlust (FALKE 03/2011).

Eine Studie zur Untersuchung des Konfliktfelds „zwischen Geocaching und den Brutstätten der felsbrütenden Vogelarten Uhu und Wanderfalke“ im Altmühl- und Donautal ergab, dass „rund 58 % aller bekannten Brutplätze beider Arten mindestens einen potenziell kritischen Geocache im Umkreis von 500m um den jeweiligen Horst“ hatten (LBV-Jahresbericht 2014/2015). Im Ergebnis wurde die „besonders konfliktträchtige Caches“ den „Eigentümern mit Bitte um Aufhebung angezeigt“, „Kooperationsmöglichkeiten mit aktiven Geocachern ausgelotet sowie ein Handlungsleitfaden zum Umgang mit kritischen Geocaches erarbeitet“ (LBV-Jahresbericht 2014/2015).

Die Rücksichtslosigkeit von Klettersportlern und Fotografen bezugnehmend einer Bartgeierbrut findet man auch in Österreich. „Die Verbotsschilder mit den Hinweisen auf die Brut hielten leider nicht alle Klettersportler davon ab, in den Eisfall einzusteigen“ und „nach dem Abschmelzen des Eises versuchten zudem zahlreiche Fotografen, sich dem Horst zu nähern, und die Parkförster mussten mehrmals mahnend und auch strafend einschreiten” (“Der Falkner” (2017)).

 

 

02.05.09. des Menschen mittelalterliche Traditionen
Das Gehirn der Schmutzgeier wird von einigen afrikanischen Eingeborenen aufgrund der Einbildung des "Erhaltens hellseherischer Fähigkeiten" ("Lebendige Wildnis, Tiere der Baumsavanne", Verlag Das Beste Stuttgart, 1995) gegessen.

Auf den Märkten in Südafrika gibt es Geierknochen, Geierskelette, Geierfedern und fein gemahlenes Geierhirn und zu kaufen (FALKE 06/2010). Das gemahlene Geierhirn wird wie Schnupftabak eingenommen und soll „einstellende Visionen beispielsweise Lotteriegewinnnummern“ bringen (FALKE 06/2010). Im Sterblichkeitsbericht 2015 (VulPro: Issue 3 December 2015: „Mortality report 2015: Jan - Dec 2015“) ist zu entnehmen, dass in Südamerika (Lowveld) 32 Weissrückengeier (oder Zwerggänsegeier) für die traditionelle Medizin „Muti“ getötet wurden. Für die traditionelle Medizin „Muti“, für Zauberei und Weissagungen werden in West- und Südafrika Geier gejagt bzw. „durch Gifteinsatz erbeutet“, wobei allein nach Schätzungen für die traditionelle Medizin „Muti“ Geierverluste von ca. 29% „verantwortlich gemacht werden müssen“ (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)). Es kam aufgrund einer Analyse heraus, dass „allein im östlichen Teil Südafrikas“ „1.250 Geierhändler, Jäger und traditionelle Heiler ihr Geld mit dem Handeln von Geiern“ verdienen, wobei auch Geier-Eier „als Objekte für Rituale und als Medizin gegen verschiedene Krankheiten gefragt“ sind (FALKE 05/2021).

An mehr als 50 Orten Perus, die das Yawar-Fest praktizieren, „das an die Befreiung von der spanischen Besatzung im 16. Jahrhundert erinnern soll“, in dem ein zuvor eingefangener Andenkondor mit seinen Füssen auf einen Bullen gebunden wird, wobei im „blutigen Zweikampf“ der Bulle einerseits versucht sich vom Andenkondor zu lösen und der Andenkondor auf den Rücken des Bullen einhackt, um sich ebenso zu befreien, ist bedeutungslos, wenn die Andenkondore dabei umkommen (FALKE 03/2017).

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