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Block 1: Ein zusammenfassender Überblick über die Welt der Greifvögel und Eulen
03.05. Die Greifvögel und Eulen, zum Wohlbefinden
03.05.01. Gefieder putzen
03.05.02. Kopf reiben
03.05.03. Kopf und Hals kratzen
03.05.04. gegenseitiges Gefieder putzen
03.05.05. Wasserbad
03.05.06. Eisbad
03.05.07. Schneebad
03.05.08. Sonnenbad
03.05.09. Staub- und Sandbad
03.05.10. Regenbad
03.05.11. Gefieder aufschütteln
03.05.12. Hecheln
03.05.13. Aufplustern
03.05.14. Gähnen
03.05.15. Strecken
03.05.16. Sonnen- und Regenschutz

03.06. Die Greifvögel und Eulen, die Ruhe und der Schlaf
03.07. Die Greifvögel und Eulen, die Körperhaltungen

Um Wiederholungen bei den einzelnen Abschnitten meiner wissenschaftlichen Ausführungen / Ausarbeitungen zu vermeiden, verweise ich auf das Literaturverzeichnis, das sich auf der Seite “Greifvögel / Eulen 1” befindet. Hiermit untersage ich (Jens Wolf, www kaiseradler.de) jede weitere Verbreitung, Vervielfältigung, Verwertung meiner Fotos in welcher und / oder durch welche Art und / oder Weise auch immer. Genauso untersage ich hiermit jede weitere Verarbeitung, Vervielfältigung, Verwertung meiner wissenschaftlichen Ausführungen / Ausarbeitungen oder Teilen daraus. Das Inhaltsverzeichnis befindet sich auf der Seite “Greifvögel / Eulen A”. Es sei darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit besteht, dass im Lauf der Zeit aufgrund von Veränderungen im Bestand der in den Falknereien und/oder (zoologischen) Einrichtungen gehaltenen Arten, die fotografierten Arten nicht mehr gezeigt werden oder nun andere Arten zu sehen sind.

03.05. Die Greifvögel und Eulen, zum Wohlbefinden
Man unterscheidet zwischen Aktivitätsphasen und Inaktivitätsphasen (VÖGEL 01/2015). Zu den Aktivitätsphasen zählen „Nahrungssuche, Balzverhalten, Aufzucht der Jungen, Revierverteidigung oder Flucht“ (VÖGEL 01/2015). Zu den Inaktivitätsphasen oder dem Komfortverhalten zählen „Putzen des Gefieders, Schütteln, Flügel- und Beinstrecken, Dehnungen, Gähnen, Kratzen, Kraulen des Partners, Baden Sonnenbaden, Sand- oder Staubbaden, oder sie nehmen einfach eine Ruhestellung ein“ (VÖGEL 01/2015) oder zum Komfortverhalten zählen die Verhaltensweisen, die dem Wohlbefinden dienen (VÖGEL 04/2009).

Zur Gefiederpflege der Eulen zählen das Schütteln, das beknabbernde Putzen, das Baden, das Regenbad, das Staubbad, das Regenbad, das Schneebad, das Sonnenbad (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)) oder zum Komfortverhalten des Steinkauzes zählt die Körperpflege, wie das „Putzen, Schütteln, Strecken, Gähnen, Baden”, die Temperaturregulierung, wie das Hecheln und die Körperpflegehandlungen zwischen Artgenossen (Schönn, Scherzinger, Exo, Ille: „Der Steinkauz“, NBB 606).

 

03.05.01. Gefieder putzen
Zur Gefiederpflege wurde einerseits nachgewiesen, dass die vorhandenen Parasiten etwas dezimiert werden, aber auch andererseits parasitenfreie Vögel eine Gefiederpflege betreiben (VÖGEL 01/2015). Zur Lockerung und zur Ordnung der Federn wird ebenso geputzt (VÖGEL 04/2009). Beim Gefieder putzen werden einerseits die einzelnen aufgeplusterten Körperfedern „zwischen den Schnabelspitzen beknabbert“, wobei an der Kielbasis begonnen wird und „die Feder mit einer Reihe kleiner und präzis pickender Bewegungen bis zur Spitze“ durchgearbeitet werden und andererseits werden besonders die Flügel- und Schwanzfedern, eine Feder „nach der anderen, mit einem einzigen schnellen Ruck des Kopfes durch den Schnabel“ gezogen („Buch der Vogelwelt, Mitteleuropas“ (1973)) oder beim Putzen wird jede einzelne Feder „durch die Schnabelspitze gezogen und dabei vorsichtig beknabbert“ (Burton: "Das Leben der Vögel" (1985)). Mit der Gefieder- und Körperpflege wird sich „täglich oft mehrere Stunden“ beschäftigt und dieses zu jeder Tageszeit (VÖGEL 01/2015).

Hier am Beispiel einer Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Hier am Beispiel eines Weiskopf-Seeadlers (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Hier am Beispiel eines jungen Gauklers (aufgenommen im Vogelpark Walsrode (heute Weltvogelpark); links), eines Wespenbussards (aufgenommen in der Falknerei im Wisentgehege Springe; mitte), eines Riesenseeadlers (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg; rechts)

Hier am Beispiel eines Königsbussards (aufgenommen im Falkenhof auf dem Grossen Feldberg bei Schmitten; links), eines Bartgeiers (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg; mitte), eines Turmfalken (aufgenommen im Bayerwald Tierpark Lohberg; rechts)

Hier am Beispiel eines Bartkauzes (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg; links), eines Virginiauhus (aufgenommen im Vogelpark Niendorf (Timmendorfer Strand; mitte), einer Südbüscheleule, lat. Ptilopsis granti (aufgenommen im Weltvogelpark (früher: Vogelpark Walsrode; rechts)

Hier am Beispiel eins Eulenschwalms (aufgenommen im Weltvogelpark (früher Vogelpark Walsrode))    .

Das Putzen der Zehen, der Krallen, mit dem Schnabel gehört ebenso zur Körperpflege.
Zehen putzend: Bartkauz (aufgenommen im Wildgehege Moritzburg)

Das Bein putzend:
links: Malaienuhu (aufgenommen im Zoo Berlin Tiergarten)
mitte: Bartkauz (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
rechts: Bengalenuhu (aufgenommen in der Greifvogelwarte Feldatal)

Der Kopf ist “weg”, wenn das Rückengefieder gepflegt wird ...
links: Bartgeier (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
mitte: Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Unter den Deckfedern des Oberschwanzes befindet sich die Bürzeldrüse, „mit deren Absonderungen das Gefieder eingefettet wird“, wasserdicht wird, geschmeidig wird (Burton: "Das Leben der Vögel" (1985)).

Das Gefieder der Fischadler ist mit einem speziellen Ölfilm ausgestattet, damit sich die Federn nicht mit Wasser vollsaugen“ (Couzens: "Der grosse Vogelatlas" (2006)) oder das zur „Imprägnierung des Gefieders“ („Das moderne Tierlexikon (in zwölf Bänden)“ Band 3 (Els-Gaz)) oder zur „Wasserdichtheit des Gefieders“ („Urania Tierreich, Band Vögel“ (1995)) erforderliche Fett bekommen die Fischadler durch die stark entwickelte Bürzeldrüse („Das moderne Tierlexikon (in zwölf Bänden)“ Band 3 (Els-Gaz)) oder aussergewöhnlich grosse Bürzeldrüse („Urania Tierreich, Band Vögel“ (1995)) oder die sehr grosse Bürzeldrüse („Grzimeks Tierleben, Enzyklopädie des Tierreichs“, Band 7 (Vögel 1); de la Fuente: „fauna Das grosse Buch über das Leben der Tiere“, Band 1 Afrika (1971)).

Zur Gruppe der acht Seeadler findet man, dass „die Federn der flüggen Seeadler … wasserresistent durch Fett” sind und dass diese Eigenschaft für die Seeadler lebenswichtig ist und „ein direktes hubschraubermässiges Hochfliegen vom Wasser hinaus, es kann sogar rückwärts passieren” ermöglicht (“Der Falkner” (2017)).

Die Steinkäuze fetten „das Gefieder etwa alle 2 bis 3 Tage” ein (Schönn, Scherzinger, Exo, Ille: „Der Steinkauz“, NBB 606).

Ein Habichtskauz bei der Gefiederpflege nach dem Baden. Die Bürzeldrüse ist auf dem mittleren zu sehen. (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg) 

.                                                                                            .

03.05.02. Kopf reiben
Auch das reiben des Kopfes zählt zur Gefiederpflege (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)) oder das reiben des Hinter- und Oberkopfes und des oberen Halsteiles am Rückengefieder zählt ebenso zur Gefiederpflege. Es ist eine Reinigungsoption, weil die Greifvögel und Eulen nicht an alle Stellen mit dem Schnabel hinkommen.

Beispiel: links: Andenkondor (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
Beispiel: mitte: Sperbergeier (aufgenommen im Tierpark Gotha)
Beispiel: rechts: Riesenseeadler (aufgenommen im Zoo Heidelberg)                                      .

Beispiel: links: Königsbussard (aufgenommen im Falkenhof auf dem Grossen Feldberg bei Schmitten)
Beispiel: mitte: Sekretär (aufgenommen in der Adlerwarte Berlebeck)
Beispiel: rechts: Steppenadler (aufgenommen im Harzfalkenhof Bad Sachsa
)

Beispiel: links: Bartgeier (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
Beispiel: mitte: Turmfalke (aufgenommen im
Bayerwald Tierpark Lohberg)

Beispiel: Turkmenischer Uhu (aufgenommen Tierpark Berlin (Friedrichsfelde)

03.05.03. Kopf und Hals kratzen
Das Kopfgefieder wird durch Kratzen gereinigt („Buch der Vogelwelt, Mitteleuropas“ (1973)) oder mit den Zehen werden „hauptsächlich der Kopfbereich und der Hals“, also Bereiche bei denen der Schnabel im Gefieder und der Haut nicht hinkommt, mittels Kratzen bearbeitet (VÖGEL 01/2015).

Beispiel: links: Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
Beispiel: mitte: Gänsergeier (aufgenommen im Bayerwald-Tierpark Lohberg)
Beispiel: rechts: Gaukler (aufgenommen im Zoo Frankfurt (Main))                                         .

Beispiel: links: Seeadler (aufgenommen im Zoo Stuttgart (Wilhelma))
Beispiel: mitte: Riesenseeadler (rechts; aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
Beispiel: rechts: Schreiseeadler (aufgenommen im Falkenhof Schütz (Kranichfeld))                     .

Beispiel: links: Mäusebussard (aufgenommen im Hochwildschutzpark Hunsrück Rheinböllen)
Beispiel: mitte: Sekretär (aufgenommen im Zoo Magdeburg)
                    .

Beispiel: links: Virginiauhu (aufgenommen im Tierpark Berlin (Friedrichsfelde))
Beispiel: mitte: Malainen-Uhu (aufgenommen im Zoo Berlin (Tiergarten))
Beispiel: rechts: Raufusskauz (aufgenommen im Harzfalkenhof Bad Sachsa)                  .

Beispiel: Eulenschwalm (aufgenommen im Weltvogelpark (früher Vogelpark Walsrode))    .

03.05.04. gegenseitiges Gefieder putzen
Zur Verbesserung der Paarbindung kommt es auch vor, dass sich die Paare gegenseitig an den mit dem eigenen Schnabel nicht erreichbaren Stellen putzen.

Während der Balzzeit gehört auch das gegenseitige Kraulen des Partners zur Gefieder- und Körperpflege (VÖGEL 01/2015).

 

Hier am Beispiel eines Habichtskauzpaares (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg).

Hier am Beispiel eines Bartkauzpaares (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg).                                    .

Hier am Beispiel von Halsband-Zwergfalken (aufgenommen auf der Vogelausstellung Ornika)

Hier am Beispiel von Bartgeiern (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)                          .

03.05.05. Wasserbad
Beim Baden werden Kopf, Brust und Flügelgelenke ins Wasser getaucht, der „Schnabel heftig von Seite zu Seite“ gedreht, die Flügel nach vorn geschlagen, „mit Schwanz und Bauch ins Wasser“ gehockt, mit den Flügeln nach oben geschlagen, „um das Wasser aufspritzen und über sich laufen zu lassen“ („Buch der Vogelwelt, Mitteleuropas“ (1973)) oder beim Baden steht der Vogel mit gesträubten Gefieder im seichten Wasser, „bis der Bauch eintaucht, und schwingt den Schnabel im Wasser kräftig hin und her“, auch wird gleichzeitig mit den Flügelspitzen geschlagen, so „dass der Rumpf vollgespritzt wird“ ("Zum Fliegen geboren; Das Weltreich der Vögel" (1988)) oder beim Baden wird häufig der Kopf und der Körper ins Wasser eingetaucht, der Kopf gedreht und mit den Flügeln geschlagen (VÖGEL 01/2015).

Man findet, dass Sperber gern baden (Ortlieb “Die Sperber” (NBB 523), S. 138).

Wanderfalken baden an Gebirgswasserläufen „von Zeit zu Zeit“ (“Das Leben im Gebirge” (2006)).

Man findet, dass Geier „sehr reinlich“ sind und täglich baden (Unwin: „Atlas der Vögel“ (2012)) oder die Geier fliegen nach Vorverdauung „zum Wasser, um zu trinken und ausgiebig zu baden“ (Fischer: „Die Geier“, NBB 311 (2005), S. 29).

Die Kalifornienkondore baden beispielsweise häufig in den Flüssen. Junge Schopfkarakaras wurde schon mit 6 Wochen baden beobachtet.

Zur Gefiederpflege der Eulen zählt auch das baden mit dem „Antrinken, Kopfeintauchen und schaufelnden Flügelschlägen“ (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)) oder die Eulen und Nachtschwalben „nehmen Tauchbäder, d.h., sie nehmen auf ihrem Flug kurz ins Wasser, fliegen aber sofort wieder weiter“ (Burton: "Das Leben der Vögel" (1985)).

Waldkäuze baden gerne nachts, aber auch tagsüber (Landlust: Januar/Februar 2017), auch Rauhfusskäuze nehmen gerne Wasserbäder (Kraus: „Faszination Eulen“ (2012)).

Beispiel: Riesenseeadler (Weltvogelpark (früher: Vogelpark Walsrode))                                  .

Beispiel: Klippenadler (aufgenommen in der Greifvogelwarte Landskron)                                    .

Beispiel: Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)                                                 .

Beispiel: männlicher Andenkondor (bei 2-3°C; aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Die nachfolgenden Fotos zeigen einen Habichtskauz (Altvogel: rechts oben jeweils) und zwei Jungvögel (links vorn und später rechts vorn). Der Altvogel begann zuerst mit dem Baden. Dann kam der erste Jungvogel und dann der zweite Jungvogel zur Badegelegenheit. Der erste Jungvogel begann gleich mitzubaden und der zweite Jungvogel badete, nach dem die beiden anderen Platz gemacht hatten. (Aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Die nachfolgenden Fotos zeigen eine weibliche Schnee-Eule (aufgenommen im Weltvogelpark (früher: Vogelpark Walsrode), die badet und sich dann aufschüttelt.

Nach dem Baden wird das Wasser aus den Federn geschüttelt („Buch der Vogelwelt, Mitteleuropas“ (1973)) oder nach dem Baden wird sich kräftig geschüttelt (VÖGEL 01/2015) oder ein sicherer Platz zum Putzen gesucht (Burton: "Das Leben der Vögel" (1985)).

 

 

03.05.06. Eisbad
In den Überwinterungsgebieten der Riesenseeadler gibt es bis zu -20°C (Glässgen: “Expeditionen ins Tierreich, Begleitbuch zur Fernsehsendung im Ersten” (1998)).

Die nachfolgenden Bilder des Riesenseeadlers wurden im Tiergarten Nürnberg im Winter bei Schnee um den Gefierpunkt aufgenommen.

enseeadlerNbg

03.05.07. Schneebad
Sperbereulen baden im lockeren Schnee (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)), auch Rauhfusskäuze nehmen gerne Schneebäder (Kraus: „Faszination Eulen“ (2012)).

 

 

03.05.08. Sonnenbad
Das Sonnenbaden wurde bei über 180 Vogelarten aus fast allen Ordnungen bereits beschrieben und dauert von einigen Sekunden bis zu zwei Stunden (FALKE 08/2008) oder das Sonnenbaden wurde bei „bisher bei knapp 200 Vogelarten aus beinahe allen Ordnungen beschrieben“ und dass bei vielen Arten wird „ein automatisches, reflexartiges Einnehmen der Badestellung beschrieben“, „das geradezu zwanghaft abläuft, sobald ein adäquater Reiz, die hohe Lichtdichte, auftritt“ (VÖGEL 02/2009) oder gerne werden Sonnenbäder genommen (VÖGEL 01/2015). Des Weiteren baden grössere Vögel länger, mausernde Vögel öfters, aber auch Nestlinge baden bereits mit einigen Tagen in der Sonne und möglicherweise nehmen jüngere Vögel öfter ein Sonnenbad (FALKE 08/2008).

Beim Sonnenbaden wird der Schwanz, ein oder beide Flügel ausgebreitet („Buch der Vogelwelt, Mitteleuropas“ (1973)) oder das Gefieder wird gesträubt, die Flügel hängen gelassen oder es wird sich „mit ausgebreiteten Flügeln flach auf“ den Bauch gelegt (Burton: "Das Leben der Vögel" (1985)) oder die Körperstellung ist meist so, dass die Sonnenstrahlen möglichst senkrecht auftreffen, das Gefieder wird ggf. aufgeplustert und abgespreizt (FALKE 08/2008) oder ein oder beide Flügel werden abgespreizt, die Federn abgespreizt oder aufgeplustert, so dass „freie Hautstellen der Sonne ausgesetzt“ werden und so verharrt der Vogel „meist tranceartig für mehr oder weniger lange Zeit in dieser Sonnenbadestellung“ (VÖGEL 02/2009).

Durch das Freilegen der Hautpartien, aber vor allem da im kurzwelligen Ultraviolett-Bereich Sonnenstrahlen eine „photobiologische Synthese von Vitamin D aus inaktiven Vorstufen in der Haut“ bewirken und Wärme im langwelligen Infrarot-Bereich erzeugen (FALKE 08/2008). Das Vitamin D (FALKE 10/2009) ist des Weiteren „für eine generelle Gesundheit sowie beim Aufbau der Federn sehr wichtig“ und man nimmt an, dass die wärmende Sonne hilft, die Parasiten loszuwerden.

Ausgelöst (FALKE 08/2008) wird das Sonnenbaden vermutlich durch die Intensität der Lichtstrahlen und führt zu einer Steigerung des Wohlbefindens. Über das Sonnen wird Hitze abgeleitet, indem „wenig gefiederte Flächen Luft und Wind ausgesetzt“ werden („Buch der Vogelwelt, Mitteleuropas“ (1973)).

Man findet, dass „Gaukler- und Wappenadler“ „mit ausgebreiteten Flügeln in der Sonne“ sitzen und Geier Sonnenbäder nehmen (Burton: "Das Leben der Vögel" (1985)).

Zur Gefiederpflege der Eulen zählt auch das Sonnenbad (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

Man findet, dass Waldkäuze Sonnenbäder nehmen (Gefiederte Welt 03/2017), dass auch Steinkäuze gerne ein Sonnenbad“ nehmen („Brehms Neue Tierenzyklopädie“, Band 6 (Vögel 2)), dass Rauhfusskäuze gerne Sonnenbäder nehmen (Kraus: „Faszination Eulen“ (2012)), dass Sperlingskäuze gerne ein Sonnenbad nehmen (FALKE 03/2021), dass Streifenohreulen Sonnenbäder nehmen.

Die Kaninchenkäuze sonnen sich gern („Enzyklopädie Tiere, faszinierend und geheimnisvoll“ (2003)) oder sonnen sich gern vor den Eingängen der Bruthöhlen (Felix: „Kosmos-Tierwelt, Tiere Amerika“ (1981)) oder nehmen gerne Sonnenbäder („Grosses Lexikon der Tiere“, Band 1, (1989)).

Ein in die Sonne gerichtetes Gesicht des linken Bartkauzes (aufgenommen in der Falknerei Adlerhorst).

 

 

 

 

Mit ausgebreiteten Flügeln "baden" in der Sonne zum Beispiel:
Truthahngeier
(aufgenommen in der Greifvogelstation Hellenthal)

 

 

Gaukler (Jungvogel; aufgenommen im Vogelpark Walsrode (heute: Weltvogelpark)

Schreiseeadler (aufgenommen im Zoo Neunkirchen): Die Flügel zum Sonnen ausbreitend

Auf dem Boden liegend und sonnend zum Beispiel:
Sekretär (
aufgenommen in der Adlerwarte Berlebeck).
                                .

Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg).

Schopfkarakara (aufgenommen im Jura-Zoo Neumarkt).                                .

Schwarzmilan (aufgenommen im Zoo Schmiding)

Wüstenuhu (aufgenommen im Vogelpark Niendorf (Timmendorfer Strand); gezeigt wird eine eine Kreuzung zwischen Wüstenuhu und Bengaluhu (Vogelpark Niendorf: Zooschild))

Uhu (aufgenommen im Vogelpark Irgenöd (nun: Tierpark Irgenöd))                                   .

Virginiauhu (aufgenommen in der Burgfalknerei Hohenbeilstein)

Eulenschwalm (aufgenommen im Weltvogelpark (früher Vogelpark Walsrode)): 
oben: mit ausgestreckten Flügeln
unten: die Kehle in die Sonnen drehend

03.05.09. Staub- und Sandbad
Das Baden im Staub ist eine Alternative zum Sonnenbad oder die Körperpflege wird mit den Sonnenbad ergänzend abgeschlossen (FALKE 10/2009) oder beim Baden in Staub oder Sand wird sich „mit trockener, feiner Erde und gröberen oder feineren Sand“ bestäubt („Buch der Vogelwelt, Mitteleuropas“ (1973)) oder mit den Füssen in der Erde gescharrt, die Flügel geschüttelt, „so dass der aufgewirbelte Staub in das gesträubte Gefieder eindringt“ (Burton: "Das Leben der Vögel" (1985)). Die Federn werden mit Staub bestäubt, um Milben und abgestorbene Hautschuppen loszuwerden (FALKE 10/2009) oder bei den Sand- und Staubbädern wird „sich ziemlich schnell“ im „lockerem, feinen Sand oder Staub“ gedreht, so dass Ektoparasiten reduziert werden (VÖGEL 01/2015) oder Sandbäder werden an Stellen genommen, wo auch immer „feinkörniges Material auf ausreichender Fläche“ ist, um „Mithilfe der scheuernden Körnchen“ dann „lästige Parasiten“ loszuwerden (FALKE 06/2016).

Beim Baumfalken wurden bereits Staub- und Sandbäder beobachtet.

Ein Lannerfalke konnte etwa 10 Minuten im Staub „auf einer relativ festen Sandstrasse in der letzten Senke vor dem Camp im Hluhluwe-Nationalpark“ badend dokumentiert werden („Deutscher Falkenorden“ (1985)).

Viel Wert legen die Kappengeier auf Staub- und Sandbäder (Adlerwarte Berlebeck: Zooschild) oder „nach dem Fressen wird oft im Sand oder in Wasser gebadet, um die Federn wieder vom Schmutz zu säubern“ (Zoo Magdeburg: Zooschild).

 

Das nachfolgende Foto zeigt einen Falklandkarakara (aufgenommen im Tiergarten Berlin (Friedrichsfelde)), der sein Gefieder im Staub bzw. auf dem Boden reinigt / pflegt.

Die nachfolgenden Fotos zeigen einen Andenkondor (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg), der seinen Schnabel, seinen Kopf und Hals auf dem Boden reinigt / pflegt.

Eulen bevorzugen Sandbäder, da diese effektiv Ektoparasiten reduzieren (VÖGEL 01/2015).

Man findet, dass Schleiereulen „Staub- sowie Sandbäder“ „bevorzugen(Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

Beim Steinkauz sind „Staub- und Sandbäder häufig“ (Schönn, Scherzinger, Exo, Ille: „Der Steinkauz“, NBB 606) oder Steinkäuze „bevorzugen Staub- sowie Sandbäder“ (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)) oder Steinkäuze baden „gerne in Staub oder Sand“, aber auch „in leichtem Regen“ (FALKE 08/2019).

Auch Brahmakäuze wurden badend im Sand bereits beobachtet.

Man findet, dass Waldkäuze auch Sandbäder nehmen (Gefiederte Welt 03/2017).

03.05.10. Regenbad
Aufgrund der dachziegelartigen Anordnung der Federn können die Vögel „lange Zeit im Regen aushalten, ohne bis auf die Haut nass zu werden“ (VÖGEL 04/2015).

Die verschiedenen Seeadlerarten bleiben „auch bei Regen noch eine relativ lange Zeit flugfähig“, denn „der Regen zieht nicht sofort in das Gefieder ein, sondern perlt – je nach Stärke des Regens – noch einige Zeit vom Deckgefieder ab“ (VÖGEL 01/2022). Auch „nach Minuten im Starkregen ist der Seeadler noch flugfähig“, aber „irgendwann ist auch hier die Grenze überschritten und der Adler kann keinen Meter mehr fliegen“ (VÖGEL 01/2022).

Im Vergleich dazu durchnässen Steppenadler „bis auf das Untergefieder“ im Regen in wenigen Minuten und dabei verkleben die „Schwung- und Schwanzfedern“, so dass das fliegen unmöglich wird (VÖGEL 01/2022). Andererseits konnte „im Rauriser Krumltal im Nationalpark Hohe Tauern“ auch dokumentiert werden, dass ein junger „Bartgeier kurz nach seinem Erstflug so schwer durchnässt“ wurde, „dass neben den Schwanzfedern auch die Schwingen stark verklebt waren“, aber dennoch konnte der junge Bartgeier „erfolgreiche Gleitflüge an Felswänden absolvieren“ (FALKE 10/2021).

 

Die nachfolgenden (stark vergrösserten) Fotos (aufgenommen auf der Vogelausstellung Ornika) zeigen die zum Teil abperlenden Wassertropfen auf dem Gefieder eines Wanderfalken im Regen.

Die Harpyie im Regen: Das Wasser perlt zum Teil ab. Ab und zu schüttelt die Harpyie den Kopf, um die durchnässten Federn vom Wasser zu befreien. Der Kopf ist in der Regel “eingezogen”. Das Bauchgefieder wird ab und zu aufgeplustert. Ein Schütteln des Gefieders wurde auch beobachtet. (Aufgenommen im Tiergarten Nürnberg).

Die Harpyie, im “tagelangen” Regen, das durchnässte Kopfgefieder ... (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Die Harpyie, nach dem “tagelangen” Regen, mit Sonne und Wind sieht das Kopfgefieder bald wieder “wie neu” aus ... (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Riesenseeadler im strömenden Regen, das Rückengefieder ist “verschlossen”, das Wasser fliesst/perlt ab ... (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Beim Regenbad breiten die meisten Eulen die Flügel aus, „um sich -unter meist drehend-schaukelnden Bewegungen- berieseln zu lassen(Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

Im Regen breitete der Habichtskauz mitunter auch das Gefieder zum “Regenbad” aus. (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg).

Schnee-Eule im Regen (mittleres Bild: Bildausschnittsvergösserung) die Wasserperlen. (Aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Uhu im Regen (mittlere Bilder: Bildausschnittsvergösserung) die Wasserperlen. (Aufgenommen im Tierpark Riesa)

Man findet auch, dass Waldkäuze im Regen baden (Gefiederte Welt 03/2017), dass Steinkäuze auch „in leichtem Regen“ baden (FALKE 08/2019), dass Rauhfusskäuze gerne Regenbäder nehmen (Kraus: „Faszination Eulen“ (2012)).

 

 

03.05.11. Gefieder aufschütteln
Ab und zu wird das Gefieder aufgeschüttelt. Das Aufschütteln geschieht entweder ohne einen besonderen Grund (VÖGEL 01/2015) oder in der Regel als Beendigung einer Gefiederpflege, einem Wasserbad oder einem Sandbad (VÖGEL 01/2015).

Kampfadler (aufgenommen im Zoo Schmiding)                                     .

Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)                                   .

Links: Raubadler (aufgenommen im Greifvogelzoo Bayerischer Jagdfalkenhof Schloss Schillingsfürst)
Mitte: Wollkopfgeier, bei dem sogar eine “Staubwolke” erscheint (aufgenommen im Zoo Schmiding)
Rechts: Rotmilan (aufgenommen im Vogelpark Steinen)

Links: Rotrückenbussard (aufgenommen in der Greifvogelanlage am ersten/alten Standort der Greifvogelanlage am Spatzenwald)
Mitte: Andenbussard (aufgenommen im Tierpark Hofgeismar-Sababurg)
Rechts: Andenbussard (aufgenommen im Hochwildschutzpark Hunsrück Rheinböllen)

Links: Schreiseeadler (aufgenommen im Wildpark & Greifvogelzoo Potzberg)
Mitte: Turmfalke (aufgenommen im Bayerwald-Tierpark Lohberg)
 

Zur Gefiederpflege der Eulen zählt auch das Schütteln (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

Steinkäuze schütteln sich „meist in Verbindung mit dem Putzen”, „bei und nach der Gewölleabgabe, nach Regen- und Sandbädern sowie nach dem Schlucken grosser Beutetiere” (Schönn, Scherzinger, Exo, Ille: „Der Steinkauz“, NBB 606).

Links, Mitte: Sibirischer Uhu (aufgenommen in der Falknerei Lawitschka im Erlebnis-Wildpark “Alte Fasanerie” in Klein-Auhein (bei Hanau))
Rechts: Virginiauhu (aufgenommen im Tierpark Berlin Friedrichsfelde)

Links: Uhu (aufgenommen im Bayerwald-Tierpark Lohberg)
Mitte: Schnee-Eule (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
Rechts: Waldohreule (aufgenommen im Wildpark Lüneburger Heide Nindorf-Hanstedt)

Links: Schleiereule (aufgenommen in der Falknerei Dutch Hunting Falcons im Kurpfalz-Park Wachenstein)
Mitte, Rechts: Sperbereule (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
 

Schnee-Eule, die sich zuerst aufplustert und dann aufschüttelt (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

03.05.12. Hecheln
Um an heissen Tagen keine „gefährliche Überhitzung“ zu bekommen, um die Körpertemperatur abzusenken, baden die Vögel oder sperren den Schnabel auf und hecheln (Moss: "Vogelverhalten" (2004)). Beim Hecheln verwenden die Vögel den „Schnabel um die Körpertemperatur zu reduzieren und” um „über diesen Weg überschüssige Wärme loszuwerden” (VÖGEL 02/2020).

Die nachfolgenden Fotos zeigen
links: eine hechelnde Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
mitte: einen hechelnden Gaukler (aufgenommen im Greifvogelpark Buchs)
rechts: einen hechelnden Steinadler (aufgenommen im Wildparadies Tripsdrill)                               .

Die nachfolgenden Fotos zeigen
links: einen hechelnden Kaiseradler (aufgenommen in der Greifvogelwarte Landskron)
mitte: einen hechelnden Rotmilan (aufgenommen im Heimattierpark Riesa)
rechts: einen hechelnden Weisskopf-Seeadler (aufgenommen im Wildpark & Greifvogelzoo Potzberg)             .

Auch die Eulen beginnen, um keine Überhitzung zu bekommen, mit einem weit geöffneten Schnabel mit dem Hecheln, um sich abzukühlen (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

Steinkäuze hecheln zur Temperaturregulierung bei Hitze „mit weit geöffneten Schnabel und eng an den Körper gelegten Gefieder” (Schönn, Scherzinger, Exo, Ille: „Der Steinkauz“, NBB 606)

03.05.13. Aufplustern
Im allgemeinen wird an kurzen kalten Wintertagen das Gefieder stark aufgeplustert, um die Wärme im Körper” zu halten (Moss: "Vogelverhalten" (2004)). Durch ein Aufplustern des Gefieders wird eine Warmluftdecke zwischen dem äusseren und inneren Federkleid gebildet. Das Gefieder wird leicht gesträubt. Die körpernächsten Federn werden aufgestellt und die Deckfedern bleiben dicht geschlossen.

Steinkäuze plustern bei Kälte „besonders das Kleingefieder an Brust und Seiten stark auf” (Schönn, Scherzinger, Exo, Ille: „Der Steinkauz“, NBB 606).

aufgeplusterter Rauhfusskauz (aufgenommen im Vogelpark Niendorf (Timmendorfer Strand))

 

 

 

 

Kaninchenkauz mit “normalem” Gefieder (links) und mit “aufgeplustertem” Gefieder (rechts) aufgenommen auf der Vogelausstellung Ornika)

03.05.14. Gähnen                                                                          

Das Gähnen ist ein Reflex (VÖGEL 04/2009) und zum „Gähnen wird der Schnabel geöffnet und in verschiedenen Stellungen unterschiedlich weit offen gehalten“ (VÖGEL 01/2015).

Beim Steinkauz leitet das Gähnen oft auch die Würgphase vor der Gewälleabgabe ein” (Schönn, Scherzinger, Exo, Ille: „Der Steinkauz“, NBB 606).

Gähnende Harpyie (jeweils linker Vogel)
aufgenommen im Tiergarten Nürnberg

 

 

 


Gähnender Riesenseeadler
aufgenommen im Tiergarten Nürnberg

 

 

 

 

Gähender Steppenadler, der sein Kopf beim Gähnen verdreht (links)
aufgenommen im Wildgehege Hundshaupten in der Falknerei Kolitsch

Gähnender Wespenbussard (rechts)
aufgenommen in der Falknerei im Wisentgehege Springe

 

 

Gähnender Gaukler
aufgenommen im Harzfalkenhof Bad Sachsa

 

 

 


Gähnende Schnee-Eule (links)
Gähnende Bartkauz (rechts)
aufgenommen im Tiergarten Nürnberg

 

 

 

Gähnender Fleckenuhu
aufgenommen
in der Deutschen Greifenwarte Bernolph Frhr. von Gemmingen, Burg Guttenberg (früher: Deutsche Greifenwarte Claus Fentzloff, Burg Guttenberg)

03.05.15. Strecken
Das Strecken dient der „Erholung und Entspannung“ der Skelettmuskulatur (VÖGEL 04/2009). Beim Dehnen werden „Hals, Schnabel, Beine, Füsse oder das Durchdrücken der Beine, was den Ganzen Körper aufrichtet“, gedehnt (VÖGEL 01/2015).

Beim „symmetrische Strecken der Flügel nach oben“ werden „die zusammengefalteten Flügel“ „dabei über den Rücken etwas nach vorwärts oben angehoben, sodass sich die Schulterfedern berühren, und dann wieder in die seitlichen Flügeltaschen eingelegt“, wobei „der Hals lang nach vorn“ ausgestreckt werden kann und die Schwanzfedern, „nach beiden Seiten“, „ausgebreitet werden“ können (FALKE 02/2021) oder es wird sich mit beiden Flügeln „in flach vorgestreckter Haltung” gestreckt (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

Die Flügel und die Beine werden gleichzeitig oder einzeln „weit nach aussen und unten gestreckt“ werden, oft zuerst die eine Seite, dann die andere Seite (VÖGEL 01/2015) oder es wird sich mit einem Flügel und „dem Bein derselben Seite” gestreckt (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“ (2000)).

 

Beim Strecken werden die Flügel nacheinander -jeder einzeln- und dann als Abschluss werden die beiden Flügel zusammen nach oben gestreckt
Beispiel: Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Beispiel: (junge) Habichtskäuze (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)                               .

Manchmal wird auch nur der eine und dann der andere Flügel gestreckt.
Beispiel: Bartgeier
(aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Manchmal wird auch nur nach oben und dann ein Flügel gestreckt.
Beispiel: Riesenseeadler
(aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)                                .

Beispiel: Sekretär (aufgenommen im Zoo Magdeburg)                                .

Manchmal wird auch nur ein Flügel oder auch nur nach oben gestreckt.
Beispiel: Andenkondor
(aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)                                 .

Manchmal wird auch nur ein Flügel gestreckt und dann nach oben gestreckt.
Beispiel: Falklandkarakara
(im Greifvogelpark Buchs aufgenommen)                               .

Manchmal wird auch nur ein Flügel gestreckt.
Beispiel (links): Wanderfalke
(aufgenommen im Bayerwald-Tierpark Lohberg)
Beispiel (mitte): Sekretär (aufgenommen im Vogelpark Niendorf (Timmendorfer Strand))
Beispiel (rechts): Mäusebussard (aufgenommen im Hochwildschutzpark Hunsrück Rheinböllen)

Manchmal wird auch nur ein Bein “gestreckt” oder das Bein nach unten hängen gelassen.
Beispiel: Riesenseeadler (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)                                       .

Beispiel: links: Weisskopf-Seeadler (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)
Beispiel: mitte: Harpyie (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Die Sperlingskauz-Altvögel senken „den Flügel fast senkrecht nach unten“ und lassen den dazugehörigen Fuss am Sitzast angeklammert (FALKE 02/2021).

 

 

03.05.16. Sonnen- und Regenschutz
Im allgemeinen werden die Flügel ausgebreitet, um die „Nestjungen gegen Sonne und Regen zu schützen“ (FALKE 10/2021).

Bei Steinadlern konnte aufgrund des Brutbeginns dokumentiert werden, dass das Männchen das Weibchen mit ausgebreiteten Flügeln und ausgebreitetem Schwanz vor starkem Schneefall schützt und es vorkommt, dass bei Eisregen das Gefieder des Weibchen zusammenfriert (Fischer: „Stein-, Kaffern- und Keilschwanzadler“, NBB, Band 500, 1995). Andererseits breiten die Steinadler auch zum Schutze vor „Hitze und Sonne“ die Flügel über dem Nachwuchs aus („Bunte Wissenswelt für Kinder: Greifvögel“).

03.06. Die Greifvögel und Eulen, die Ruhe und der Schlaf
Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum haben nach einer fünfjährigen Forschung herausbekommen, dass Vögel neben dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr, welches für die „Bewegung beim Fliegen“ zuständig ist, noch ein zweites Gleichgewichtsorgan im Beckenbereich besitzen, welches „für die Beinmotorik zuständig“ ist (“Der Falkner” (2016)). Aufgrund von Experimenten kam heraus, „dass Versuchstiere, bei denen dieses Organ verletzt wurde, zwar noch fliegen konnten, aber beim Stehen oder Sitzen von der Stange kippten”, was damit auch erklärt, warum „schlafende Greifvögel nicht vom Baum” fallen (“Der Falkner” (2016)).

Die Schlafgewohnheiten und Ruheverhalten der Vögel beschäftigen die Menschen seit Uhrzeiten. Massenschlafplätze von Zugvögeln bieten häufig einen einmaligen Eindruck –z.B. 15.000 Kraniche auf einer 1 ha grossen Wasseroberfläche, 50.000 Stare in wenigen Bäumen, deren Äste unter deren Last bersten. Noch interessanter sind die Übernachtungseigentümlichkeiten mancher Einzelgänger, z.B. von Eisvögeln im Nadelwald. Ungünstige Witterungsbedingungen lassen andere Vögel zu Schwarmverhalten übergehen – mehr als 60 Zaunkönige suchten eine gemeinsame Schlafhöhle auf, Hunderte Schwalben nächtigen in dichten Trauben, um die Wärmeabstrahlung gering zuhalten“ (Stiefel: „Ruhe und Schlaf bei Vögeln“, NBB 487 (1976)). Das Ruhen wird auch als Dösen bzw. Herumdösen bezeichnet (VÖGEL 01/2015).

Beispiel eines schlafenden Eisvogels, lat. Alcedo atthis (aufgenommen im Vogelpark Marlow).

Ab dem Juni bilden die Rotmilane "Schlafgemeinschaften" von bis zu 180 Vögeln und im Überwinterungsgebiet im Mittelmeerraum von bis 100 Vögeln (Stiefel: „Ruhe und Schlaf bei Vögeln“, NBB487, 1976). Schlafgemeinschaften (FALKE 06/2014) von etwa 250 Rotmilanen im Harzvorland und bis zu 500 Rotmilanen wurden in Spanien beobachtet. Der Amerikanische Gleitaar oder Weissschwanzgleitaar bildet mitunter auch Übernachtungsgemeinschaften von bis zu 40 Gleitaaren. Die Rotfussfalken überwintern in Gruppen von 4.000 bis 5.000 Individuen und die Rötelfalken überwintern in Gruppen von bis zu 6.000 Individuen (Stiefel: „Ruhe und Schlaf bei Vögeln“, NBB487, 1976). Aufgrund einer Vogelzählung (Falke 07/2007) in Senegal wurden an einem einzigen Schlafplatz durch den französischen BirdLife Partners LPO über 28.600 Rötelfalken, lat. Falco naumanni und rund 16.000 Schwalbenschwanzaare, lat. Chelictinia riocouri, gezählt. Greifvögel-Schlafplätze von mehreren Tausend Individuen (Falke 07/2007) sind auch aus Mali, Burkina Faso und Nigeria bekannt.

Für eine Untersuchung der Schlafplätze wurden „seit Anfang 2002“ in den Monaten „Oktober bis April monatliche Synchronzählungen an den Schlafplätzen am Ammersee durchgeführt“, wobei herauskam, dass „am Hauptschlafplatz im Ampermoos, dessen Bedeutung für die Überwinterer der Ammersee-Region im Zeitraum von acht Wintern stetig stieg und welcher aktuell von knapp 90% der Vögel genutzt wird“, „ungewöhnlich hohe Zahlen mit einem Tagesmaximum von 110 Ind. im Ampermoos und 119 Ind. im Ammerseegebiet“ dokumentiert wurden und dass die Anwesenheit der Kornweihen witterungsabhängig ist und dass „bei mehrtägiger geschlossener Schneelage“ die Kornweihen in ein noch unbekanntes Gebiet abwandern und „bei Tauwetter sofort“ zurückkehren und dass „die Schlafplätze am Ammersee“ „in lockerer Schilf- und Streuwiesenvegetation“ liegen (ORNITHOLOGISCHER ANZEIGER: Band 50, Heft 1 (2011)).

In den Alpen werden jährlich Mitte August alle bekannten Schlafplätze der Gänsegeier kontrolliert, so dass man im Jahr 2011 550 Gänsegeier zählen konnte, so dass man im Jahr 2015 1732 Gänsegeier zählen konnte, wobei sich am grössten Schlafplatz 2015 über 400 Gänsegeier versammelten (FALKE Sonderheft: „Geier“ (2016)).

Die Greifvögel schlafen im Nest oder auf dem Boden liegend oder auf den Ästen sitzend (Stiefel: „Ruhe und Schlaf bei Vögeln“, NBB487, 1976). Den Kopf drehen die Greifvögel um 180 Grad nach hinten und stecken ihn in die Schulterfedern (Stiefel: „Ruhe und Schlaf bei Vögeln“, NBB487, 1976) bzw. der Kopf sinkt in der Ruhestellung oft nach vorn ab und liegt dann auf „dem Untergrund flach auf“ (Stiefel: „Ruhe und Schlaf bei Vögeln“, NBB487, 1976).

Die Fotos unterhalb dieser Zeilen zeigen einen Gänsegeier, der seinen Kopf ins Gefieder steckt (aufgenommen im Bayerischen Jagdfalkenhof Schloss Tambach).

Die Fotos unterhalb dieser Zeilen zeigen einen Schneegeier, der seinen Kopf ins Gefieder steckt (aufgenommen im Bayerischen Jagdfalkenhof Schloss Tambach).

Die Fotos unterhalb dieser Zeilen zeigen einen Schmutzgeier, der seinen Kopf ins Gefieder steckt (aufgenommen im Bayerischen Jagdfalkenhof Schloss Tambach: Bilder links, mitte) und einen Bartgeier, der seinen Kopf ins Gefieder steckt (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg: Bild rechts).

Die nachfolgenden Fotos zeigen im Zoopark Erfurt zwei ruhende (schalfende?) Gänsegeier: Der Kopf geht nach unten und die Augenlieder werden einzeln und/oder beide geschlossen werden. Die Augenlieder gehen wieder auf und der Kopf geht nach oben, wenn es wieder etwas zu beobachten gibt.

Bezüglich der Schmutzgeier wurde beobachtet, dass diese sich in Schlafgemeinschaften von 20 bis 50 Einzelvögeln zusammengesellen. Grosse gemischte Schlafgemeinschaften von Hunderten von Truthahngeiern und Rabengeiern wurden ebenso beobachtet.

Die Falklandkarakaras sind gesellig und ruhen sich an windgeschützten Plätzen aus. Die Falklandkarakaras schlafen „auf beiden Läufen oder auf einem Bein stehend, wobei“, das andere Bein ins Bauchgefieder gezogen wird oder die Falklandkarakaras „schlafen aufgebaumt oder aufgeblockt(Seger: „Der Falklandkarakara“, NBB 644 (1997)). Der Kopf und der Hals werden ins Gefieder gesteckt, um Wärmeverluste zu vermeiden (Seger: „Der Falklandkarakara“, NBB 644 (1997)). Im Schlaf wird das Gefieder „leicht gesträubt(Seger: „Der Falklandkarakara“, NBB 644 (1997)).

Die nachfolgenden Fotos wurden im Tiergarten Nürnberg aufgenommen
Links:
Harpyie
Mitte: Riesenseeadler

Die nachtaktiven Eulen schlafen am Tage. Bei den Eulen kann man die Ruhe- und Schlafstellung –auch aufgrund des grossen Kopfes- kaum auseinander halten. Möglicherweise ruhen sie auch nur tagsüber. Aber ob sie nun wirklich ruhen oder schlafen konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Der Grund hiefür ist, dass die Eulen schon beim kleinsten Geräusch „sofort munter“ sind.

In der Ruhestellung werden die Augen geschlossen und ab und zu wird geblinzelt (VÖGEL 01/2015). Die Eulen bleiben in der Ruhestellung aufrecht stehen oder „lehnen sich sogar an“ (VÖGEL 01/2015).

Ausserhalb der Brutzeit sind die Waldohreulen auch im baumlosen Gelände, an Stranddünen, in Wüsten und Halbwüsten anzutreffen. Die nördlichsten Vertreter sind Zugvögel und diese ziehen nach (Zentral-) Mexiko, in die Golfstaaten, Nordägypten und Indien, um dort zu überwintern. Diese Zugvögel versammeln sich ausserhalb der Brutzeit mitunter in Gruppen von bis zu 10 (ab und zu auch schon in richtigen „Sammelstätten“ von bis zu 200) Waldohreulen an den Schlafplätzen. In einer im Bundesland Sachsen-Anhalt durchgeführten Studie (Eulenrundblick 61) bezüglich der Schlafplätze von Waldohreulen beginnend vom Winter 2001-2002 bis zum Winter 2009-2010 und der Auswertung von 365 Meldungen kam heraus, dass an den beobachteten Schlafplätzen durchschnittlich 34,5 Waldohreulen zusammen übernachteten. Als „Extreme“ wurden an einem Übernachtungsort 19 Waldohreulen im Jahreswechsel 2006-2007 und 70 Waldohreulen im Jahreswechsel 2009-2010 gezählt. Allert und Göring geben in der Broschüre „Eulen im Landkreis Gotha“ (2001) bis zu 100 Individuen an den Winterschlafplätzen an.

Die Sumpfohreulen bilden an den Winterschlafplätzen Ansammlungen von bis zu 100 Individuen (Gooders: „Vögel Europas“, 1999; Allert, Göring: „Eulen im Landkreis Gotha“, 2001). Andererseits werden auch normalerweise 14-20 Individuen, ausnahmsweise viele Hundert Individuen bis über Tausend Individuen (Mebs/Scherzinger „Die Eulen Europas“, 2000) angegeben.

Es konnte dokumentiert werden, dass sich im Winter 2007/2008 eine Sumpfohreule mit einer Schlafgemeinschaft von Waldohreulen zusammenschloss (Kauzbrief 20 (2008)). Gezählt konnten so neben der Sumpfohreule am 30.12.2007 10 Waldohreulen und am 01.01.2007 „nicht weniger als 32 Waldohreulen“ (Kauzbrief 20 (2008)).

Beim Schlafen plustert sich der Steinkauz, das heisst sein Gefieder, auf. Den Kopf zieht an seinen Körper. Ein Bein wird oft ins Gefieder gezogen.

Die Ostkreischeulen schlafen „mit zusammengekniffenen Augen und aufgestellten Federohren, wobei ihr Kopf leicht zur Seite gedreht ist und der Schnabel im Gefieder steckt(S.C.R.O.-Deutschland: „Eulenbestand 2010“).

Die nachfolgenden Fotos junger Schnee-Eulen wurden im Tiergarten Nürnberg aufgenommen      .

Das nachfolgende Foto eines Uhus wurde im Tiergarten Nürnberg aufgenommen      .

Mit freundlicher Genehmigung von Dani Studler, www.dpi-grafics.ch / www.strixaluco.ch konnte das Foto des jungen Waldkauzes, der ca. 15 Minuten kopfüber am Ast schlief bis er von einem Zug geweckt wurde, verwendet werden.

Die Nachtschwalben ziehen zum schlafen den Kopf „nur zwischen die Schultern“ (FALKE 04/2019).

03.07. Die Greifvögel und Eulen, die Körperhaltungen
Die meisten Greifvögel und Eulen sitzen oder stehen in der Regel auf einem Ast oder befinden sich wie die Sekretäre und Geier auf dem Boden.

Befinden sich die Greifvögel und Eulen auf einem Ast, stehen sie entweder mit beiden Beinen auf dem Ast oder nur mit einem Bein, weil das zweite Bein unter das Gefieder gesteckt wird. Man findet auch, dass beim stehen auf einem Bein ein Bein „meistens unter den Flügel gezogen” wird und die nicht befiederten Teile in das wärmende Gefieder gesteckt werden (VÖGEL 04/2019).

Die Vögel im allgemeinen stehen mitunter auf einem Bein, wozu es „viele Spekulationen, aber kaum experimentelle Untersuchungen oder quantitative Verhaltensbeobachtungen“, gibt (Vogelwarte Band 48: Heft 1: Februar 2010) oder warum die Vögel auf einem Bein stehen, wurde bisher kaum experimentell untersucht oder qualitativ beobachtet (VÖGEL 04/2019). Die Spekulationen hierzu sind, dass „das Blut leichter in den Körper zurückfliesen“ kann, dass „durch die Auflösung der normalen Körperkontur“ ein besserer „Schutz vor Räubern“ besteht, dass „eine Hälfte des Gehirns schläft (wenn im Schlaf auf einem Bein beide Augen geschlossen sind, schläft auch das ganze Gehirn; s. Rattenborg 1999)“, dass so eine bessere Thermoregulatorische Funktion, überschüssige Wärmeabgabe wird über die Beine bei warmer Umgebung abgegeben, obwohl „dass Stehen auf einem Bein auch an warmen Tagen zu beobachten ist“, ermöglicht wird, dass die „Muskulatur eines Beines“ entlastet wird (Vogelwarte Band 48: Heft 1: Februar 2010).

Beim ruhen „werden die Beine so positioniert, dass der Körper auch ohne grösseren Energieaufwand stabil steht” (VÖGEL 04/2019).

Auf dem linken Foto steht die Harpyie mit beiden Beinen und auf dem rechten Bild nur mit einem Bein auf dem Ast (aufgenommen im Tiergarten Nürnberg)

Auf dem linken Foto steht eine Schleiereule auf 2 Beinen (aufgenommen in der Falknerei Lindl (in Oberfrauenau (bei Zwiesel)) und auf dem rechten Foto steht ein Grau-Uhu auf einem Bein (aufgenommen im Vogelpark Niendorf (Timmendorfer Strand)).

Die Fotos des Kaninchenkauz wurden im Adler- und Wolfspark Kasselburg gemacht. (links: auf zwei Beinen stehend; rechts: auf einem Bein stehend).

Der Sekretär kann eines seiner langen Beine nicht ins Gefieder ziehen. Der Sekretär steht zum Beispiel (linkes Foto: aufgenommen im Allwetterzoo Münster) oder kniet (mittleres Foto: aufgenommen im Tierpark Berlin Friedrichsfelde) oder liegt (rechtes Foto: aufgenommen im Tierpark Berlin Friedrichsfelde).

Greifvögel und Eulen kann man andererseits auch liegend beobachten.

Links: Savannenadler (aufgenommen im Greifvogelzoo Bayerischer Jagdfalkenhof Schloss Schillingsfürst)
Mitte: Wüstenuhu (aufgenommen im Vogelpark Niendorf (Timmendorfer Strand); gezeigt wird eine eine Kreuzung zwischen Wüstenuhu und Bengalenuhu (Vogelpark Niendorf: Zooschild))

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